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Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Titel: Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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wenn man uns so fasst, wie wir sind, werden sie uns dann auf Blumen betten?«, fragte Serafine spitz.
    »Vielleicht, wenn die Dornen aus Stahl sind«, meinte Zokora. »Nein, ohne Täuschung wird es nicht gehen. Es wird auch so schon schwer genug sein, Soldaten zu finden, in deren Rüstung ihr beide hineinpasst.« Sie schüttelte den Kopf. »Warum müssen Menschen so groß werden? Denkt nur daran, wie viel Nahrung ihr mit euren übergroßen Körpern verbraucht.«
    Ich schaute fast schon betreten auf mein karges Mahl hinab. Zokora und Serafine hatten nicht halb so viel in der Schüssel wie ich.
    »So viel ist es auch nicht«, protestierte Angus. »Nur ein Spatz wird von dem satt, was ich in der Schüssel habe!«
    Zokora beäugte mich. »Ich hatte Zeit nachzudenken, während du geschnarcht hast, Havald. Es gibt noch einen anderen Weg, einen, der auch seine Gefahren in sich birgt, aber er würde uns wahrscheinlich direkt zu Leandra führen.«
    »Und welcher wäre das?«, fragte Angus. »Bitten wir sie, uns zu Leandra zu führen?«
    »In etwa, ja«, entgegnete Zokora. »Was wäre, wenn der Priester Havald findet, einfängt und dann diesem Fürsten Celan übergibt? Würde das nicht dazu führen, dass man dem Priester den Weg zu Leandra weist?«
    »Aber …«, begann ich, doch Angus war schneller.
    »Wahrscheinlich wird man ihn an Ort und Stelle umbringen«, sprach er. »Ihr nennt mich verrückt und schlagt dann so etwas vor?«
    »Der Kapitän der Dornenblut hatte Anweisung, auch mit Havald schonend zu verfahren«, brachte Serafine in Erinnerung. »Vielleicht tun sie ihm tatsächlich nichts.«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob das eine gute Idee ist«, warf ich ein. »Ich bin nicht mehr unsterblich, müsst Ihr wissen.«
    »Niemand ist unsterblich«, winkte Zokora ab. »Nicht einmal ich. Außerdem wärst du nicht allein.«
    »Nicht?«, fragte ich überrascht.
    »Ich wäre bei dir. Ich würde den Priester an mich binden, wie ich es mit Natalyia tat. Er wäre mein Auge, mein Ohr und meine Hand. Zudem würde er mich über alles unterrichten, was notwendig ist, um den Plan gelingen zu lassen.«
    »Was war mit Natalyia?«, fragte Serafine, und ich erinnerte mich wieder mal daran, dass sie am Anfang unserer Reise noch gar nicht wirklich anwesend war. In Eiswehr gebunden, hatte sie die Welt außerhalb des fahlen Stahls als einen Traum erlebt, ohne Substanz und Eindruck.
    »Zokora hat sie unter ihren Bann gebracht«, erklärte ich und dachte daran, mit welchem Grauen mich das damals erfüllt hatte. Niemals hätte ich gedacht, dass Zokora dann doch Gnade walten lassen würde. »Habt Ihr auch durch Natalyias Augen sehen können?«, fragte ich Zokora.
    »Nein«, antwortete sie. »Denn ich ließ ihren Geist leben. Sie sollte wissen, fühlen, verstehen, was ihr widerfuhr. Damit ich ihn direkt beherrsche, muss ich den Geist des Priesters auslöschen, was mir eine Genugtuung sein wird.«
    »Das könnt Ihr?«, fragte Serafine fassungslos.
    »Ja.«
    »Ist das nicht dem ganz ähnlich, was der Herr der Puppen tat?«, fragte ich beunruhigt.
    »Nein«, widersprach sie. »Ich kann nicht seinen Geist beherrschen, sondern mir nur für eine kurze Zeit seinen Körper untertan machen, bevor er sterben wird.«
    »Ich bin dagegen«, sagte Serafine entschieden. »Es ist mir zu nahe an dem, was mir – oder vielmehr Helis – zustieß. Sie … sie … Wir waren auch nicht mehr als eine seelenlose Hülle. Ihr könnt es nennen, wie Ihr wollt, aber es bleibt Nekromantie!«
    »Es ist nicht das Gleiche«, sagte Zokora ruhig. »Ein Nekromant beraubte dich deiner Seele, um sich deines Talents zu bedienen, aber du gingst erst zu Soltar, als Havald dich aus der Macht dieses Nekromanten befreite. Ich hingegen töte den Mann, ohne mich an seiner Seele zu bereichern. Er hat sich Omagor angedient, er wird sich nur früher bei ihm einfinden, als er dachte.«
    »Es bleibt Nekromantie und eine Sünde!«, protestierte Serafine heftig und sprang auf, um anklagend mit dem Finger auf Zokora zu deuten. »Wie könnt Ihr, eine Priesterin der Solante, so etwas auch nur in Erwägung ziehen?«
    »Weil es wenig Unterschied macht, ob ich ihn erschlage oder ihn auf diese Weise töte. Tot ist tot! Allerdings wird uns auf diese Weise sein Körper eine Weile dienlich sein können. Nicht lange, nur für zwei oder drei Kerzen.« Sie begegnete Serafines erzürntem Blick mit glühenden Augen. »Es ist verboten, die Seele zu knechten und zu reiten. Doch einen Priester Omagors zu töten ist in

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