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Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Titel: Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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zu.
    »Fünfzehn Kronen für den sagenhaften Elfen!«, rief der Verkäufer mit Goldgier in den Augen. »Bietet jemand mehr für einen der letzten Elfen?«
    »Zwanzig«, hörte ich mich sagen, als ich vortrat und die Hand erhob. »Ich biete zwanzig Goldkronen.«
    Die Frau fuhr herum, als hätte sie eine Tarantel gestochen, und sah mich ungläubig an.
    »Zwanzig Goldkronen und … und sieben Silberstücke!«, rief sie.
    Ich schaute sie kalt an. »Fünfundzwanzig Kronen«, erwiderte ich und legte Verachtung in meine Stimme.
    Es herrschte Stille. Der Händler schaute zu der Frau, die mich wütend anstarrte und auf ihrer Lippe herumkaute, dann zu mir und musterte mich misstrauisch. »Habt Ihr das Gold dabei, Esseri?«
    »Ja«, antwortete ich nur.
    Ich trug noch immer die dunklen Gewänder, die bei den Leibwachen in Bessarein so beliebt waren und sich kaum von dem unterschieden, wie Sklavenhändler sich kleideten. Ich griff unter mein Wams und holte meinen Beutel heraus.
    »Ich biete dreißig Goldkronen«, sagte die Frau nun entschlossen. »Ihr müsst nur bis morgen warten, Epharin.«
    Epharin schüttelte den Kopf. »Ihr kennt die Regeln, Sera«, gab er ihr bedauernd zur Antwort.
    Fürst Celan trat an mich heran und beäugte mich. »Sagt, Ser«, sagte er in einem weichen Akzent, »was gedenkt Ihr mit ihm zu tun?«
    Ich schaute ihm direkt in diese dunklen Augen. »Ist es wahr, dass er das Wissen der Elfen in seinem Kopf trägt?«
    Der Fürst nickte. »So ist es.«
    »Und dieser Armreif mit dem Stein zwingt ihn, mir die Antworten zu geben, die ich suche?«
    Er nickte erneut.
    Ich zuckte mit den Schultern. »Dann werde ich ihn ausquetschen, bis er wie eine vertrocknete Dattel ist … und für danach kenne ich einen Ort der Freuden, wo er mir das Gold wieder hereinholen wird.« Ich sah abschätzig zu dem Elfen hinüber. »Er wird lange jung bleiben und lernen, die Seras glücklich zu machen.«
    »Ihr wollt ihn verhuren?«, fragte er erheitert.
    »Letztlich, ja«, sagte ich. »Oder ich lege ihn zu den schönsten meiner Sklavinnen und züchte mir Nachwuchs.«
    Wenn Blicke töten könnten, wäre ich in diesem Moment in Rauch und Feuer aufgegangen, selten zuvor hatte mich jemand so angesehen, wie es der Elf nun tat.
    Doch Fürst Celan nickte befriedigt und gab dem Verkäufer ein Zeichen.
    »Nun denn, Esseri«, sagte der. »Wenn Ihr das Gold wirklich habt, dann gehört er Euch.« Er gab mir ein Zeichen, an die Plattform heranzutreten.
    Nun, es war knapp. Nachdem er die Münzen aufgewogen hatte, blieben mir noch zwei Goldstücke und die Silberstücke aus Rendors Beutel. Ich erhielt ein Schriftstück in den geschwungenen Buchstaben Bessareins, kein Wort davon konnte ich lesen, dann drückte der Händler mir den Reif in die Hand und gab seinen Schergen ein Zeichen, den Elfen aus seinem Käfig zu befreien.
    »Wie beherrsche ich den Kerl?«, fragte ich.
    »Gar nicht«, sagte der Händler.
    Fürst Celan, der noch in der Nähe war, trat an mich heran. »Es ist einfach«, meinte er. »Die Magie verpflichtet ihn zu höchster Loyalität dem Träger des Reifs gegenüber. Es ist, als ob er Euch über sein Leben hinweg liebt, er wird alles tun, was Ihr wünscht.«
    Ich sah zu, wie der Elf aus dem Käfig gezerrt wurde.
    »Wozu die Stangen und Ketten, wenn er magisch gebunden ist?«, fragte ich. »Nicht, dass ich Euch nicht trauen würde … doch es ist durchaus ungewöhnlich, nicht wahr?«
    Er lachte leise. »Natürlich traut Ihr mir nicht«, sagte er. »Das ist auch Euer gutes Recht. Es ist so: Die Ketten und Stangen sind mein Besitz. Sie sind nötig, weil er noch nicht auf Euch geprägt ist. Das geschieht jedoch, sobald Ihr ihm den Halsreif umlegt.« Er schaute auf das Schmuckstück in meiner Hand herab. »Legt ihn an und probiert es aus.«
    Ich tat wie geheißen, und vorsichtig lösten die Schergen die silbernen Stangen und Ketten vom Elfen, während erst Entsetzen und dann ein leerer Blick in seine Augen trat. Ich ging vor ihm auf und ab, und sein Blick folgte mir wie der eines Hundes.
    »Probiert es aus«, forderte mich der Fürst erneut auf. Ich zückte meinen Dolch und zog einen blutigen Schnitt über den rechten Arm des Elfen. Er stand da, schluckte und weinte, in seinen Augen der verständnislose Blick eines Hundes, der nicht begriff, warum er bestraft wurde. Ich steckte den Dolch wieder ein.
    »Seht Ihr?«, fragte der Fürst. »Es wirkt vortrefflich!«
    Ja, das sah ich. Einen langen Moment überlegte ich mir, ob ich Celan hier und

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