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Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Titel: Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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tatsächlich seine Instrumente in meinem Kopf gehabt hatte, aber es war wohl so gewesen. »Ich habe Schwierigkeiten, eine Karte zu lesen«, erklärte ich ihr, »aber Kelar finde ich.« Ich schenkte ihr mein bestes Lächeln. »Wäre es zu viel verlangt, wenn ich zuvor etwas essen könnte? Mein Magen frisst sich sonst noch selbst auf.« Mein Magen hatte mitgehört und knurrte vernehmlich.
    Zum allerersten Mal sah ich ein Lächeln auf dem Gesicht des Lanzenkapitäns. »Das wird sich einrichten lassen.« Sie schaute sich in der Kabine um und schüttelte den Kopf. »Amos«, sagte sie. »Sorgt dafür, dass unser … Gast seinen Magen füllen kann.«
    Sie wies auf den Tisch, an dem eben noch Gericht über mich gehalten worden war. »Setzt Euch«, bat sie mich. »Wir haben keinen Platz für Passagiere an Bord. Seid so lange mein Gast, bis wir ein Quartier für Euch gefunden haben.«
    »In meinem Quartier ist noch eine Hängematte frei«, sagte Amos und lächelte leicht. »Es sind nur fünf Unteroffiziere an Bord«, erklärte er mir. »Einen haben wir verloren. Du kannst dich dort einrichten.«
    »Gern«, sagte ich. »Aber später, ja?«
    Er nickte, nahm die Ketten an sich, zwinkerte mir kurz zu und zog die Tür hinter sich zu.
    Elgata betrachtete mich ganz offen. »Nehmt Ihr meine Entschuldigung an?«, fragte sie. »Mendell hat recht, ich habe mich blenden lassen.«
    Ich lachte, es gab wenig Worte, die meine Erleichterung ausreichend hätten beschreiben können. »Sicherlich«, antwortete ich ihr. »Nachdem mein Magen voll ist.«
    »Ihr wirkt nicht nachtragend.«
    »Ich sehe solche Dinge gelassen«, erklärte ich ihr, während ich an ihrem Tisch Platz nahm. Es klopfte an der Tür, und ein Seemann kam herein und stellte eine dampfende Schüssel und einen Krug vor mich. Mein Magen knurrte erneut ungeduldig. »Da ich noch lebe, gibt es wenig Grund, mich zu beschweren«, erklärte ich, als ich den Löffel in dem Eintopf versenkte. Es waren nur Kartoffeln und Gemüse mit Fischstücken, aber es roch göttlich. »Auf Euer Schiff zu springen war ein verzweifelter Akt, eine wenig durchdachte Flucht. Ich stellte mir vor, dass ich Euch mit einem Dolch am Hals hätte dazu zwingen können, nach Askir zu segeln, doch selbst mir erschien dieser Plan überaus dürftig. Den Kopfschmerz nehme ich gern dafür in Kauf, dass Ihr dieses Problem gelöst habt.«
    Sie lachte ungläubig auf und schüttelte erheitert den Kopf. »Ihr wolltet tatsächlich das Schiff kapern? Wäre es nicht so lachhaft, könnte man es als versuchte Piraterie werten. Wie kam es dazu, dass Ihr mir vor die Füße gefallen seid?«
    Sie breitete eine Karte vor mir aus, ich sah nur kurz hin und legte meinen Finger auf den kleinen Punkt an der Küste von Illian. Kelar. Ich konnte es immer noch nicht richtig glauben, dass es meine Heimatstadt nicht mehr gab. Wahrscheinlich musste ich dazu erst in den Ruinen stehen.
    »Ich war schiffbrüchig«, erklärte ich ihr, während sie lange die alte Karte ansah. »Ich war mit einem Schiff auf dem Weg nach Askir, als wir von Piraten überfallen wurden. Ich fiel über Bord. Mit Glück und der Götter Gunst wurde ich bei den Feuerinseln an Land gespült, dort traf ich Euch und den Fürsten Celan bei der Auktion. Ich kaufte den Elfen und ließ ihn frei, doch er befand sich unter einem magischen Bann, der ihn zu dem Fürsten zurücktrieb. Der war nicht erfreut darüber und versuchte, meiner habhaft zu werden.« Ich erinnerte mich daran, wie ich ihn zweimal getötet hatte. »Wir gerieten aneinander, und er scheint mir nachtragend zu sein, also hielt ich es für besser, die Inseln zu verlassen.« Ich betastete meinen Hinterkopf.
    »Habt Ihr wirklich gedacht, Ihr könntet allein ein Schiff kapern?«, fragte sie.
    Ich zuckte mit den Schultern. »In dem Moment schien es mir besser, als Gefahr zu laufen, dem Fürsten Celan in die Hand zu fallen. Er ist ein Nekromant, müsst Ihr wissen.«
    »Wir vermuten es auch, aber woher wollt Ihr das wissen?«
    »Er versuchte, mich in seinen Bann zu ziehen, und es gelang mir nicht, ihn zu töten.«
    Sie rollte die Karte langsam wieder zusammen und schob sie sorgfältig in eine Messingröhre. »Das hört sich an, als wäre das Töten etwas, worauf Ihr Euch versteht«, stellte sie fest. »Wollt Ihr noch immer vorgeben, ein Bauer zu sein?«
    »Es ist das, was ich war und wieder sein will «, teilte ich ihr mit. »Nicht das, was ich zuletzt war.«
    Sie nickte bedächtig. »Ich habe eine Frage an Euch. Ihr standet

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