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Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Titel: Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Soldaten die Tränen in die Augen trieb und ihn dankbar zu Soltar beten ließ.
    Dass der Gott eine besondere Form von Humor besaß, zeigte sich, als sich ein kleiner, stämmiger Mann auf dem Wrackstück aufrichtete und drohend die Faust hob.
    »Eure Feigheit werdet Ihr mir büßen, Elgata!«, rief Esen bitter. »Ich werde Euch noch hängen sehen!«
    Hinterher waren wir uns nicht sehr einig darüber, was dann geschah. Esen schien den Halt zu verlieren, während eine Seeschlange scheinbar noch versuchte, ihn zu greifen. Wir hörten Esen schreien. Der Seemann, der ihn festhalten wollte, hatte einen Dolch in der Hand, das sah ich auch. Aber ich war mir nicht sicher, ob er zustach oder nicht. Halten konnte er den Admiral jedenfalls nicht, denn seine Hand löste sich und Esen rutschte ins Wasser. Er war zu diesem Zeitpunkt noch nicht tot, denn er tauchte prustend wieder auf.
    »Dafür hängst du!«, rief er und hob drohend die Faust. Er konnte Elgata meinen oder auch den Soldaten. Im nächsten Moment hob sich eine riesige dreieckige Schnauze aus den brodelnden Wassern um ihn, so groß war das Maul, dass es den Admiral umfasste, ohne dass die mächtigen Zahnreihen ihn berührten. Mit aufgerissenen Augen verfolgten wir das Schauspiel. Dieser Raubfisch war ohne Zweifel groß genug, unser Boot entzweizubeißen.
    Der riesige Fisch hatte es nicht eilig und schloss fast sachte den mächtigen Kiefer. Der Fisch war schwarz und weiß, fast majestätisch in seiner Erscheinung. Ein strahlend blaues Auge musterte mich, und fast schien es mir, als ob er uns zuzwinkern würde, während er wieder gemächlich unter das Wasser glitt. Ich sah noch seinen hellen Bauch, als er sich in der Tiefe zur Seite drehte und langsam davonzog. Die Delphine hielten Abstand von ihm, eine kluge Wahl, wie ich meinte.
    »Das war kein Steinhai«, flüsterte Mendell. »Das war ein Reißwal.« Er schüttelte ungläubig den Kopf. »Ich habe bisher nur zweimal einen gesehen.«
    Hastig wurden die letzten Überlebenden geborgen, von ängstlichen Blicken ins Wasser begleitet, doch es geschah nichts weiter.
    Wir fanden auch einen überlebenden Piraten. Ich denke, dass ihn gut zwanzig Bolzen trafen.
    Es war früher Morgen gewesen, als wir das Trümmerfeld erreicht hatten, und die Sonne stand hoch am Himmel, als das Boot eingeholt wurde und Elgata die Segel setzen ließ. Der Segelmacher und vier weitere waren fleißig dabei, die Toten einzunähen. Ich hörte von einem Seemann, dass man befürchtete, das Tuch würde nicht reichen.
    Elgata hatte Mendell in ihre Koje befohlen, sie saß stolz und gerade auf ihrem Stuhl und nahm den Bericht der Überlebenden entgegen, diesmal saß ich mit hinter dem Tisch und führte das Buch, auch wenn ich nicht so schnell und sauber schrieb wie Mendell. Derkin saß auf Elgatas anderer Seite.
    Was genau auf dem Rumpfstück geschehen war, konnte nicht geklärt werden, Elgata schien auch nicht erpicht darauf. Wichtig war ihr zu erfahren, was sich in der Nacht zuvor zugetragen hatte.
    Mit brüchiger Stimme erzählten die Überlebenden davon, wie ein riesiges Schiff aus der Dunkelheit aufgetaucht war, begleitet von zwei Dutzend weiteren Piratenschiffen und von Bestien, die glühende Bolzen aus den Himmeln auf die Schiffe herabregnen ließen. Eine Überraschung gab es zu vermelden: Die Piraten hatten die Samara lediglich geentert und nicht versenkt.
    »Sie ist beschädigt, Ser«, erzählte ein Seemann. Er hatte seinen Namen als Anson angegeben und war einer von vier Überlebenden der Samara . »Aber sie wurde nicht versenkt, dessen bin ich mir sicher.«
    »Und Esen?«, fragte Elgata.
    Anson zuckte mit den Schultern. »Er sprang über Bord, als die Piraten enterten.«
    Elgata sah mich an und legte eine Hand auf meinen Arm. »Schreibt das nicht. Er ging während des Kampfs über Bord.« Sie sah den Seemann an. »Das wolltet Ihr sagen, nicht wahr?«
    Er zögerte. »Esen war ein Schwein«, meinte er trotzig. »Er geriet in Panik, und Stabskapitän Henos musste ihn niederschlagen. Ich sah später selbst, wie der Admiral sich feige verdrückte. Einer der Piraten schoss auf ihn, und er duckte sich hinter einen Kameraden, um dem Bolzen zu entgehen.«
    Elgata bedachte ihn mit einem strengen Blick. »Es gab in dieser Nacht eine Menge Heldentaten«, sagte sie leise. »Wollt Ihr, dass von denen berichtet wird oder von der Feigheit eines einzelnen Mannes? Ihr wisst, wie es ist: Die schlechte Kunde reitet schneller.«
    »Joren hat es auch gesehen«, meinte

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