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Die Feuerkämpferin 01 - Im Bann der Wächter

Titel: Die Feuerkämpferin 01 - Im Bann der Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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hinaus?«
    »Natürlich müssen wir den König ins Vertrauen ziehen. In einem Monat tritt wieder der Gemeinsame Rat zusammen. Da sollte er mit den Regenten des Landes des Wassers über Maßnahmen beraten, um die Ausbreitung einer möglichen Seuche zu verhindern. Und du solltest deine Leute weiter ermitteln lassen, mit besonderem Augenmerk auf das Verhältnis zwischen Nymphen und Menschen. Das ist im Moment die wichtigste Spur – und auch die gefährlichste.«
    Neor lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, und Dubhe legte ihm leicht die Hand auf ein Bein. Zu übertriebenen Zuneigungsbekundungen ihrem Sohn gegenüber ließ sie sich nie hinreißen. Das war nicht ihre Art, ihm ihre Liebe zu zeigen. Körperlicher Kontakt war aus ihrer Beziehung so gut wie ausgeklammert, denn beide bevorzugten andere Wege, ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Wieder einmal dachte sie, wie ähnlich ihr Neor doch war.
    »Zufrieden?«
    Sie zog ihre Hand zurück. »Ja«, antwortete sie, stand auf und fügte dann hinzu. »Was macht denn Amina?«
    Kaum wahrnehmbar legte Neor die Stirn in Falten. »Es ist wie immer. Sie ist zappelig, widerspenstig und, so fürchte ich, unglücklich.« Mit zusammengelegten Händen fuhr er sich über das Gesicht. »War ich eigentlich auch so ein schwieriges Kind?«
    »Jedes Kind ist anders, Neor. Deine Tochter … nun, wer weiß … vielleicht ist sie ja eher nach mir geschlagen«, seufzte Dubhe. »Aber sie ist noch so jung, sie wird ihren Weg schon finden.«
    »Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie gern ich sie dabei mehr unterstützen würde … Aber wie soll ich die Zeit dazu finden? Die Regierungsgeschäfte, all die Verpflichtungen
… Und außerdem will sie sich auch gar nicht helfen lassen. Leider.«
    »Aber sie weiß, dass du sie liebst. Und das ist schon sehr viel.«
    Dubhe wandte sich zur Tür. Wie immer hatte sie das Gespräch mit ihrem Sohn ruhiger werden lassen. Nun fühlte sie sich bereit, den Stürmen zu trotzen, die vielleicht schon am Horizont heraufzogen.

7
    Amhals Gesichter
    G eschwind, doch ohne zu laufen, suchten sie das Weite, Amhal voran und eine verschreckte Adhara hintendrein. Durch dasselbe Tor wie bei ihrer Ankunft verließen sie das Dorf und blieben nicht eher stehen, bis sie die Lichtung erreicht hatten.
    »Du wartest hier auf mich«, forderte Amhal sie auf. Adhara wollte etwas erwidern, doch er hatte sich schon abgewandt, noch bevor sie auch nur ein Wort sagen konnte.
    So blieb sie allein mit Jamila auf der Lichtung und dachte darüber nach, wie Amhal auch jetzt wieder, wie in Salazar, gekämpft hatte, so wild und wie von Sinnen. Vielleicht hätte ihr das Angst machen müssen, vielleicht hätte sie vor ihm fliehen sollen, solange das noch möglich war. Doch sie konnte nicht anders: Sie vertraute ihm. Es gab etwas in seinem Inneren, das ihn verzehrte, eine entsetzliche Kraft, die aber zu seinem Wesen gehörte. Das spürte sie ganz deutlich und empfand grenzenloses Mitleid für ihn, ja den brennenden Wunsch, ihm irgendwie zu helfen.
    Jetzt sah sie ihn, mit einigen Kräutern in der Hand, aus dem Dickicht wieder auftauchen. Als er bei ihr war, setzte er sich ins Gras und begann mit brüsken, hektischen Bewegungen, die Blätter von den Stielen abzureißen.
    »Vielleicht sollten wir lieber machen, dass wir von hier fortkommen«, schlug Adhara vor, mehr um dieses bedroh – liche
Schweigen zu durchbrechen, das zwischen ihnen entstanden war.
    »Setz dich!«
    Sie blieb stehen und blickte zu ihm hinunter. »Es ist doch schon gut, du hast dich nur verteidigt …«
    »Halt den Mund und setz dich endlich«, schrie er sie wütend an, sein Blick erfüllt von einer rätselhaften Verzweiflung.
    Adhara gehorchte.
    »Hatten diese beiden Kerle, vor denen ich dich gerettet habe, auch solche Flecken?«
    Sie nickte rasch. »Ich habe sie ja eine Weile beobachtet, bevor sie mich bemerkten. Einem schien es sehr schlecht zu gehen, und er hatte eine Schmiere im Gesicht, die seine Haut verdeckte, doch an einigen Stellen war diese Schicht zerflossen, und ich konnte die Flecken darunter erkennen. Sie unterhielten sich auch in einer komischen Sprache, aber ein wenig konnte ich verstehen.«
    Amhal schaute sie streng an. »Warum hast du mir das verschwiegen?«
    »Ich wusste ja nicht, ob das wichtig ist. Was weiß ich schon von dieser Welt. Es hätte ja auch gar normal sein können, dass jemand Flecken auf seiner Haut übertüncht, bevor er unter die Leute geht.«
    Amhal schaute sie noch einen Augenblick mit

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