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Die Feuerkämpferin 01 - Im Bann der Wächter

Titel: Die Feuerkämpferin 01 - Im Bann der Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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und er schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn, »Zalenia ist ein anderer Name für die Untergetauchte Welt. Dort leben die Leute auf dem Meeresgrund in so gläsernen Amphoren. Sie haben eine große Kunstfertigkeit im Bauen mit Glas entwickelt. Auch der Palast ihres Königs ist in diesem Stil errichtet. Lange Zeit waren wir miteinander verfeindet, und jetzt
schenken sie uns schon solche Paläste. Das ist doch ein gutes Zeichen.«
    Er kicherte, während Adhara weiter nur bewundernd dastand. Sie konnte sich von dem Anblick einfach nicht losreißen.
    Mira musste sie mit einer Hand auf ihrem Rücken sanft anschieben. »Komm, lass uns hineingehen. Ich kann dir versichern, drinnen sieht es sogar noch fantastischer aus«, erklärte er belustigt.
    Ein riesengroßes Portal, das wie eine Schnittwunde in einem überdimensionalen Körper wirkte, nahm sie auf, und schon waren sie drinnen.
     
    Die Bibliothek war ein einziges Geflecht aus Gängen, Treppen und weiten, zu allen Seiten offenen Räumen, die mit Tischen und Stühlen ausgestattet waren. Die Bücher standen in turmhohen Regalen aus Ebenholz, das mit seiner dunklen Tönung einen auffallenden Gegensatz zu dem lichtdurchdrungenen Ganzen bildete. Geschützt wurden sie durch Glasscheiben, zuweilen auch durch Gitter, und waren größtenteils nicht frei zugänglich. Um sie lesen zu können, musste man sich an einen der zahlreichen Bibliothekare wenden, die für die verschiedenen Bereiche zuständig waren. Der nahm dann die gewünschten Werke heraus und gab Auskunft, wie lange man sie behalten durfte. Der Angestellte, den Mira und Adhara angesprochen hatten, kam ihr wie von seiner Arbeit verbraucht vor. Durch den jahrelangen Umgang mit den Büchern schien er deren pergamentene Farbe angenommen zu haben, und seine dürren, zerbrechlich wirkenden Finger sahen so aus, als seien sie nur noch dazu imstande, ganz behutsam von der Zeit vergilbte Seiten umzublättern.
    »Fast alles, was du hier siehst, ist der rastlosen Tätigkeit eines einzigen Mannes zu verdanken: Lonerin, eine hier schon fast legendäre Gestalt«, erklärte ihr der Drachenritter,
während sie die Bände, die sie durchsehen wollten, an sich nahmen. »Schon bei Dohors Sturz spielte er eine bedeutende Rolle. Und später machte er es sich dann zur Aufgabe, Bücher zu sammeln, vor allem elfische Texte und Schriften von der Hand des Tyrannen, und sie hier zusammenzutragen. Zu traurig, dass er viel zu früh schon aus dieser Arbeit gerissen wurde.«
    »Was ist denn passiert?«
    »Er starb an einer unheilbaren Krankheit, vor vielleicht fünfzehn Jahren, ohne Chance, sich aus den Fängen des Todes zu befreien. Seine Frau hat sich bemüht, sein Lebenswerk fortzusetzen, doch sie wird zu sehr von ihrer eigentlichen Berufung, der Religion, in Anspruch genommen. Sie ist die Hohepriesterin der Ordensgemeinschaft des Blitzes.« Mira hielt einen Moment inne, als ihm klarwurde, dass Adhara dieser in der Aufgetauchten Welt so geläufige Name nichts sagen konnte. »Das ist die Religionsgemeinschaft, die zurzeit den größten Zulauf erfährt. Die Gläubigen verehren einen Gott namens Thenaar.«
    Adhara lief ein Schauer über den Rücken. Dieser Name rührte an etwas in ihrem Inneren, weckte ein Gefühl der Wärme oder vielleicht auch eine Erinnerung. »Shevrar …«, murmelte sie.
    Mira fuhr herum. »Was hast du gesagt?«
    Adhara blickte ihn entgeistert an. »Ich weiß nicht, ein Name … ein Name, der mir plötzlich in den Sinn kam. Vielleicht mein eigener …«, murmelte sie mit einem Anflug von Hoffnung.
    »Shevrar ist der alte elfische Name des Gottes Thenaar.«
    Doch dieser Geistesblitz blieb der einzige. Er war wie ein in der Finsternis entzündetes Flämmchen, das nur einen eng begrenzten Raum erhellte.
    Mira hatte sich einen Berg verschiedenster Wälzer heraussuchen lassen. Auflistungen von Wappensymbolen, Bände historischen und religiösen Inhalts, Werke zur Waffenkunde.
Einige Male mussten sie hin- und herlaufen, um alles auf einem Tisch aufzustapeln.
    »Wollt Ihr denn wirklich meiner Sache so viel Zeit widmen?«, fragte Adhara, als sie Platz genommen hatten.
    »Warum nicht? Ich bin heute nicht zum Dienst eingeteilt.«
    »Jedenfalls seid Ihr sehr freundlich zu mir.«
    »Vielleicht tue ich es mehr für meinen Schüler als für dich. Ich habe den Eindruck, dass du ihm guttust. Und die Götter wissen, wie sehr er das brauchen kann.«
    Adhara spürte, wie sie rot anlief. Wie schön wäre es, Amhal wirklich irgendwie

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