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Die Feuerkämpferin 01 - Im Bann der Wächter

Titel: Die Feuerkämpferin 01 - Im Bann der Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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nützlich sein zu können.
    »Die sind für dich«, riss Mira sie aus ihren Gedanken, indem er ihr einen Stapel Bücher hinschob, »und die hier schaue ich durch.«
    Adhara nahm ein Buch zur Hand, und der Staub, den sie dabei aufwirbelte, kitzelte ihr in der Nase. »Wonach soll ich eigentlich suchen?«, fragte sie, ein Niesen unterdrückend.
    »Schau mal, ob du etwas zu deinem Dolch finden kannst. Ich bin überzeugt, das ist keine beliebige Waffe, sondern weist auf eine bestimmte Sippe oder irgendeine bewaffnete Gemeinschaft hin. Irgend so etwas in der Art. Lies also nicht alles, nur das, was in dieser Hinsicht von Belang sein könnte. Wir haben nur heute. Morgen geht’s ja schon auf die Reise.«
    Adhara schlug das Buch vor ihr auf, die Schrift war winzig, aber davon wollte sie sich nicht abschrecken lassen. Sie atmete einmal tief durch und machte sich an die Arbeit.
     
    Es war anstrengend. Nach einer Weile begannen die Buchstaben vor ihren Augen zu tanzen, und ihr Kopf wurde immer schwerer. Daten, Zahlen, unterschiedliche Handschriften, mal klein und ordentlich, mal fast unleserlich, darüber hinaus Zeichnungen, Notizen, Skizzen … Adhara drohte in all diesen schwarzen Zeichen zu versinken. Mira hingegen
saß mit unbeweglicher Miene, ganz in die Lektüre vertieft da und ließ keinerlei Ermüdung erkennen.
    Die ganze Arbeit ist ja nur für mich. Ich darf nicht schlappmachen .
    Das Licht, das durch die Fenster und Glaswände einfiel, hatte schon verschiedene Farbtönungen durchlaufen, und Adharas müde Augen brannten, als Mira plötzlich rief. »Komm mal her!«
    Sie hob den Kopf, stand auf und schaute über Miras Schultern auf das geöffnet vor ihm liegende Buch. Einen Moment lang dauerte es, bis sich ihre Augen eingestellt hatten und sie das Bild klar erkennen konnte.
    Sie schrak auf: »Das ist ja mein Dolch!«
    »Ganz genau«, antwortete Mira gelassen.
    »Und was steht dazu da?«
    »Nun, dass solche Dolche bei den Initiationsriten einer bestimmten Sekte Verwendung finden sollen. Bei den sogenannten ›Erweckten‹ …«
    Adhara spürte, wie ihr Herz heftig pochte. Sagte ihr der Name etwas? Erinnerte sie sich an ihn?
    »Leider steht hier nicht mehr dazu.« Mira blickte zu ihr auf. »Lass die ganzen Bücher liegen, die brauchen wir nicht mehr. Jetzt müssen wir etwas zu diesen Erweckten finden.«
    Er stand auf und wandte sich noch einmal an den Bibliothekar, mit dem er eine Weile tuschelte.
    Adhara blieb allein am Tisch zurück, auf dem aufgeschlagen das Buch mit der Zeichnung des Dolches lag. Sie betrachtete das Bild eine Weile und las noch einmal die Erklärung darunter. Da stand nicht mehr, als Mira ihr schon gesagt hatte. Keinerlei Erläuterung zu der Sekte.
    Erweckte … Erweckte …
    »Ich werde dich holen kommen.«
    Sie erstarrte. Plötzlich waren ihr diese Worte in den Kopf geschossen, klar und deutlich, und füllten ihn nun langsam aus. Ein Gefühl entsetzlichsten Leids überkam sie.
    Es war finster. Und sie war allein.

    Der Knall, mit dem Mira die neuen Bücher auf der Tischplatte ablegte, riss sie aus der Erstarrung. »Was hast du?«, fragte er.
    Adhara blickte ihn bestürzt an. »Eine Art Erinnerung … ganz seltsam … eine Stimme, die sagte, dass sie mich holen kommt …«
    »Vielleicht fällt dir gleich noch mehr ein. Komm, machen wir weiter.« Mira nahm Platz. »Hier, schau die mal durch«, forderte er sie auf, wobei er ihr einige Bücher hinüberschob, »aber verzettele dich nicht, such nur nach Hinweisen auf diese Erweckten.«
    Und Adhara machte sich an die Arbeit.
     
    Man musste sie regelrecht vertreiben.
    »Die Bibliothek wird jetzt geschlossen.«
    Mira las gerade die letzten Zeilen seines letzten Buches, während Adhara noch einige Bände vor sich liegen hatte.
    »Tut mir leid, aber ihr müsst jetzt wirklich gehen«, drängte der Bibliothekar.
    Widerwillig machten sie sich auf den Weg hinaus. Adharas Kopf dröhnte vom langen Lesen.
    Im Speisesaal des Heerespalastes trafen sie Amhal. Er war ebenfalls erschöpft.
    »Was gefunden?«
    »Nichts, Meister, überhaupt nichts. Ich habe getan, was Ihr mir aufgetragen habt, und mich bemüht, unauffällig vorzugehen. Aber niemand konnte mir irgendetwas sagen. Weder von entlaufenen Sklaven noch von irgendwelchen Entführungen will man hier gehört haben. Und bei euch?«
    Mira streckte sich und erzählte dann vom Ausgang ihrer Nachforschungen.
    Amhal schien neuen Mut zu fassen. »Das hört sich doch sehr vielversprechend an.«
    Und von seiner Begeisterung

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