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Die Feuerkämpferin 01 - Im Bann der Wächter

Titel: Die Feuerkämpferin 01 - Im Bann der Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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Hintergrund, die gemeinsam mit ihr verbrachten Tage verblassten. Und während das tägliche
Einerlei seines Lebens wie vor ihrer Begegnung wieder Besitz von ihm ergriff, vergaß er ganz, nach ihr zu schauen.
    Mitte der Woche aber erfasste ihn plötzlich Sehnsucht nach ihr. Die Erinnerung an das süße Gefühl, für sie wichtig zu sein, ging einher mit argen Schuldgefühlen, weil er ihr nicht, wie versprochen, weitergeholfen hatte. So beschloss er, ihr einen Besuch abzustatten.
    Zunächst suchte er Mira auf und bat ihn um die Erlaubnis, eine Mahlzeit außer Haus einzunehmen.
    »Ein galantes Abenteuer?«, fragte Mira und zwinkerte ihm zu.
    Amhal errötete. »Nein, nein, ich will nur eine Freundin besuchen.«
     
    Er fand sie, in Gedanken vertieft, an ein Geländer im Garten gelehnt vor. Unwillkürlich stellte er sich vor, dass sie so auf ihn gewartet hatte, und es versetzte ihm einen Stich, während ihm plötzlich aufging, wie allein und verlassen sie sich an diesem fremden Ort gefühlt haben musste.
    Eine Weile standen sie sich so gegenüber, beide unfähig, einen Anfang zu finden.
    Endlich war sie es, die das Schweigen brach. »Ich bin froh, dass du gekommen bist.«
    Amhal nahm ihr gegenüber Platz und schaute sie lange an. In ihren Augen funkelte etwas Unbekanntes, Neues, eine gewisse Sicherheit. Er lächelte sie an: »Nun, wie geht’s dir?«
    Adhara betrachtete seine Hände: Sie waren voller Schwielen vom Schwertkampf und aufgerissen von den Bestrafungen, die er sich selbst zufügte, wenn er sich hatte hinreißen lassen. Jetzt versuchte er, die Narben zu verbergen, indem er die Hände ineinander verschränkte.
    »Du bestraft dich also immer noch.«
    »Nein, wieso? Die sind vom Kampf.«
    »Die da auch?«

    Mit der Fingerspitze strich sie über eine längliche, noch ein wenig von seinem Blut schimmernde Wunde.
    Er zuckte zusammen. »Ja.«
    »Was war diesmal der Grund?«
    Amhal schaffte es nicht, sich der Frage zu entziehen. Verlegen schweifte sein Blick einen Moment lang hin und her, richtete sich dann aber wieder auf ihre Augen. »Ach, es ist immer dasselbe. Mein Übereifer … Ich hab mich falsch verhalten, wie so oft … hab mit jemandem Streit angefangen … Und deshalb … nun ja, da hab ich mich im Training noch mehr gequält.«
    Adhara musterte ihn mit einer Mischung aus Tadel und Mitgefühl.
    In der Akademie war niemand, der ihn auf diese Weise anschaute, noch nicht einmal Mira, der, wenn er die Male auf seiner Hand erblickte, nur verärgert darauf einging und ihn aufforderte, es endlich bleiben zu lassen. Doch dieser Blick hier, Adharas Blick, war sanft und versprach einen Frieden, den Amhal nicht kannte.
    »Warum hörst du nicht auf damit? Du tust dir doch nur selbst weh, und nichts wird dadurch besser. Deine Probleme löst du nicht, indem du dich bestrafst.«
    »Ich kenne keine anderen Lösungen.«
    »Komm zu mir, wenn du nicht mehr weiter weißt, wenn du Hilfe brauchst.«
    Er drückte ihr fest die Hände. »Du hast dich verändert, Adhara. Scheinst reifer geworden. Aber jetzt erzähl mir doch mal von dir. Wie ist es dir diese Woche ergangen?«
     
    Den ganzen Abend plauderten sie miteinander. Dabei stellte Adhara fest, dass ihr das Erzählen leichter fiel, als sie angenommen hatte. Sie erklärte ihm, was das für eine Aufgabe war, die ihr Prinz Neor übertragen hatte, berichtete von Amina, ihrem widersprüchlichen Charakter, ihrer Einsamkeit. Mit einem Mal wurde ihr bewusst, dass sich all die Erfahrungen
dieser Woche in ihr angesammelt hatten und ein wirres Muster bildeten, das sich erst jetzt, indem sie Amhal davon erzählte, langsam ordnete, während sie die Dinge, von denen sie redete, selbst erst richtig begriff.
    »Es tut mir leid, dass ich dich allein gelassen habe.«
    Sie zuckte mit den Achseln. Der Groll der ersten Tage, als sie sich tatsächlich verlassen gefühlt hatte, war vollkommen verflogen. »Hauptsache, du gewöhnst es dir nicht an und kommst mich jetzt immer mal wieder besuchen.«
    Er drückte ihr noch einmal die Hände. »Natürlich. Ganz sicher. Verlass dich nur auf mich.« Er holte tief Luft. »Außerdem war es ja nicht so, dass ich nicht hätte kommen wollen. Aber die Lage ist wirklich sehr ernst.«
    Amhal erzählte ihr, dass man die ganze Akademie in Alarmbereitschaft versetzt hatte und jetzt alle Kräfte gebraucht wurden. Das von der Seuche heimgesuchte Dorf, in das es sie beide zufällig verschlagen hatte, war in der Tat kein Einzelfall. Die Nachrichten sickerten nur träge durch,

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