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Die Feuerkämpferin 01 - Im Bann der Wächter

Titel: Die Feuerkämpferin 01 - Im Bann der Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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scheint«, antwortete dieser ebenso herzlich.
    »Von einem der herausragendsten Drachenritter der Akademie, verantwortlich für die persönliche Sicherheit der Königsfamilie, der zudem mehrere Male Frieden zwischen Nymphen und Menschen im Land des Wassers gestiftet hat …? Ausgeschlossen, von einem solchen Mann nicht gehört zu haben.«
    »Euch wird man mit ganz ähnlichen Aufgaben betrauen in Eurem neuen Leben in der Aufgetauchten Welt.«
    »Ganz recht. Wie ich hörte, soll ich speziell für die Sicherheit dieser Stadt verantwortlich sein. Eine Wächtertätigkeit, wenn man so will.«
    »Und dennoch ein bedeutendes Amt …«
    »O ja.« San hob die Hand. »Damit wir uns nicht missverstehen. Ich fühle mich wirklich geehrt durch die Übertragung dieser Aufgabe. Es ist ja allgemein bekannt, dass die Aufrechterhaltung von Ruhe, Ordnung und Frieden schwieriger und mühsamer sein kann als ein Sieg in der Schlacht – und das ist gewiss nicht weniger ehrenvoll. Ganz im Gegenteil. Ich habe geschworen, meinen Teil zum Schutz dieser Welt beizutragen, und über eine Stadt wie Makrat zu wachen, ist da ein wunderbarer Anfang. Oder seid Ihr anderer Auffassung?«
    »Nein. Wie könnte ich?« Mira hob sein Glas.

    San stieß mit ihm an, und beide gönnten sich einen ordentlichen Schluck Wein. »Von diesem jungen Mann hier«, fuhr Mira dann fort und legte Amhal den Arm um die Schulter, »werdet Ihr vielleicht noch nicht gehört haben, es aber gewiss in Zukunft tun: Das ist mein Schüler Amhal.«
    Der Jüngling errötete. Er hatte diese Begegnung herbeigesehnt und sie gleichzeitig auch gefürchtet.
    San blickte ihn aufmerksam an. »Nein, nein, sein Name hat sich bereits herumgesprochen«, erklärte er und wandte sich dann Amhal zu. »Du sollst sehr vielversprechend sein, höre ich …«
    Amhal schlug die Augen nieder. »Zu gütig …«
    »Es geschieht meist nicht ohne Grund, wenn die Leute gut über jemanden reden«, erwiderte San, wobei er Amhal zuzwinkerte und sein Glas klingend gegen das seine stieß.
    Wie alle Soldaten war auch Amhal daran gewöhnt, auf Hierarchien zu achten und Vorgesetzten gegenüber eine gewisse Befangenheit zu verspüren, wobei diese Befangenheit allerdings weit entfernt war von der geradezu fanatischen Unterwerfung, die manche Kadetten der Akademie im Umgang mit den hohen Offizieren zeigten. Doch dieser Mann, San, faszinierte auch ihn dermaßen, dass er jegliche Selbstsicherheit verlor. Er brachte einfach kein Wort mehr heraus, und bald wechselte San zum nächsten Tisch über, mit demselben Lächeln im Gesicht, mit dem er sich auch an Mira gewandt hatte.
    »Was ist los mit dir, Amhal? Warum so verlegen?«, wollte sein Meister wissen.
    »Verzeiht, ich weiß auch nicht, was über mich gekommen ist«, antwortete er und nahm noch ein Schlückchen Wein.
    »Es ist ja nicht bös gemeint. Ich fand dein Verhalten nur … eigenartig, mehr nicht«, fügte Mira lachend hinzu.

    Speise auf Speise wurde gereicht, gute Weine belebten die Gespräche und lösten die Zungen, während die Sonne am Horizont langsam herniedersank. Es war später Nachmittag, als die ersten Gäste aufbrachen, und als es dunkel wurde, sah man die letzten, vom Alkohol benebelt, durch den Park nach Hause wanken.
    Auch Amhal schritt nun auf das große Tor zu. Adhara war schon vor längerer Zeit gegangen. Eigentlich hatte er auf sie warten wollen, doch war sie nicht mehr aufgetaucht, weil sie wohl auch am Abend mit Amina eingespannt war. Mira hingegen war zu einer überraschend angesetzten Versammlung gerufen worden, so dass Amhal lange Zeit allein am Tisch gesessen hatte. Endlich des Wartens überdrüssig, machte auch er sich auf den Heimweg in die Akademie.
    Dort an dem Palasttor begegnete er ihm, in seinen schwarzen Gewändern und mit Nihals Schwert an der Seite.
    »Ach, so trifft man sich wieder«, sprach San ihn mit einem Lächeln an.
    Amhal erstarrte und deutete eine Verneigung an.
    »Auf dem Weg zurück in die Kaserne?«
    »Ja, Herr, für uns untere Dienstgrade ist gleich Zapfenstreich, obwohl ich nicht glaube, dass es mir heute Abend jemand übelnähme, wenn ich später in die Akademie zurückkehrte.«
    »Was dagegen, wenn ich dich begleite? Für mich ist es die erste Nacht in der Akademie. Und jemand, der sich dort auskennt, könnte hilfreich für mich sein. Am Ende finde ich noch meine Pritsche nicht«, lachte er.
    »Gewiss, Herr.«
    So durchschritten sie die menschenleeren Gassen Makrats, die nur von der schwülen Luft dieser Sommernacht

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