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Die Feuerkämpferin 01 - Im Bann der Wächter

Titel: Die Feuerkämpferin 01 - Im Bann der Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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bis knapp unter die Taille im Wasser stehen.
    Ein Anblick, der Fea fast die Sinne raubte.
    »Warum hast du nicht in deinem Zimmer auf mich gewartet?«, fragte Adhara, während sie auf das Mädchen zutrat. »Oder anders gefragt: Warum hast du mich nicht mitmachen lassen bei diesem neuen … Abenteuer?« Sie lächelte ihr verschwörerisch zu. Es ging ihr gut. Nach dem wunderbaren Abend gestern hatte sie ein Wohlgefühl überkommen, das immer noch vorhielt.
    »Musst du denn alles wissen, was ich mache?«, antwortete Amina frech.
    Auch den ganzen restlichen Tag über war sie ungenießbar. Egal was Adhara ihr vorschlug, es wurde abgeschmettert oder belacht, und alle Spiele, auf denen Amina bestand, endeten unweigerlich damit, dass sich Adhara irgendwie wehtat.
    Als sie am Abend auseinandergingen, wandte sich Amina einfach grußlos von ihr ab, und so kam es, dass Adhara das ganze Abendessen über dasaß und sich fragte, was sie bloß um alles in der Welt falsch gemacht hatte. Immer noch hatte sie Schwierigkeiten, das Verhalten anderer richtig zu deuten, und diesmal kam ihr Amina wirklich völlig undurchschaubar vor. Dabei hatte sie doch geglaubt, nach dem Nachmittag, als sie das Mädchen hatte weinen sehen, sei alles besser geworden. Stattdessen …
    Sie beschloss, zum Angriff überzugehen.
    Es war bereits ein paar Stunden dunkel, als sie zum Flügel der Königsfamilie emporschlich. Noch brannte Licht. Offenbar waren König Learco und sein Sohn, die in diesen Wochen immer bis spät in die Nacht arbeiteten, noch nicht zu Bett gegangen.

    Es machte ihr Spaß, so verstohlen auf Zehenspitzen durch die Flure zu huschen, sich dicht an die Wand zu pressen und kaum zu atmen, wenn sie Schrittgeräusche zu hören glaubte. Es war ihr Körper, der für sie handelte, ihren Verstand verdrängte und dafür sorgte, dass sie sich prächtig und wohlfühlte in ihrer Haut.
    Man könnte meinen, ich sei dazu geboren, dachte sie.
    Sie gelangte zu Aminas Zimmer und trat ein.
    Die Prinzessin war noch auf, saß mit einem Buch in der Hand und die Knie bis zur Brust angezogen vor dem Fenster. Erst als Adhara die Tür schon wieder hinter sich zuzog, wurde sie auf sie aufmerksam.
    »Wer ist da?«, schrie sie und sprang auf.
    Adhara legte den Zeigefinger an die Lippen. »Psst, ich bin’s.«
    Aminas zunächst besorgter Blick verfinsterte sich auf der Stelle. »Was willst du?«
    Adhara trat zu ihr und setzte sich neben sie ans Fenster. Hell drang das Mondlicht durch die Scheibe. Für Amina galt: Nachtruhe zwei Stunden nach Sonnenuntergang, und Fea duldete es nicht, wenn sie, und sei es auch nur zum Lesen, gegen diese Regel verstieß. Daher zündete sie keine Kerze an, sondern setzte sich in hellen Mondnächten vor das Fenster und schmökerte in ihren Lieblingsbüchern.
    »Was hast du? Warum bist du so garstig zu mir?«
    Amina blieb stehen. »Was soll ich denn haben? Ich bin überhaupt nicht garstig.«
    »Doch. Heute Morgen hast du mich versetzt und dir stattdessen wieder mal so eine Dummheit einfallen lassen. Und als ich vorhin gegangen bin, hast du mich noch nicht mal angesehen.«
    »So wichtig bist nun auch wieder nicht für mich.«
    »Und warum nicht? Ich denke, wir sind Freundinnen.«
    Amina schnaubte. »Eine schöne Freundin bist du! Du erzählst mir überhaupt nichts von dir.«

    »Was soll ich dir denn erzählen? Ich erinnere mich doch an gar nichts. Und was ich nach dem Erwachen auf der Wiese erlebt habe, habe ich dir alles erzählt.«
    Das Mädchen umklammerte ihr Buch so fest, dass die Fingerknöchel weiß wurden. »Ich hab dich aber gestern Abend gesehen.«
    Adhara zuckte heftig zusammen. Gestern Abend. Dieser schöne Abend. Die Erinnerung an Amhals Lippen überkam sie und erfüllte ihr Herz. »Was meinst du?«, fragte sie verwirrt.
    »Du warst den ganzen Abend fort und hast dich mit diesem Mann getroffen.«
    Adhara lief rot an.
    »Du hast andere Freunde und verschweigst es mir«, setzte Amina mit schneidender Stimme hinzu.
    »Nein, er … ich …«, begann Adhara zu stottern.
    Sie konnte selbst nicht verstehen, warum es ihr so schwerfiel, dieses Verhältnis zu erklären. Es war doch alles so klar und eindeutig.
    Vielleicht, weil du in ihn verliebt bist?
    »Er ist der Mann, der mir das Leben gerettet hat«, sagte sie schließlich.
    »Und sobald du kannst, rennst du zu ihm. Dann ist er es, auf den du jeden Abend auf der Terrasse wartest?«
    »Spionierst du mir etwa nach?«
    Jetzt war es Amina, die errötete. »Du warst ja ständig dort. Da

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