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Die Feuerkämpferin 01 - Im Bann der Wächter

Titel: Die Feuerkämpferin 01 - Im Bann der Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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in der offenen Arena der Akademie, fand die große Festzeremonie statt. Fast alle Drachenritter der Aufgetauchten Welt, mit ihren Tieren, ihren
Schülern und Knappen, hatten sich eingefunden. Amhal war neben Mira postiert, während Adhara etwas weiter entfernt in der Menge der Zeremonie beiwohnte.
    Amina hätte sie gern an ihrer Seite gesehen, doch darauf wollte sich Adhara nicht einlassen. »Nein, nein«, hatte sie geantwortet, »was habe ich schon mit der königlichen Familie zu tun? Ich halte mich lieber weiter hinten auf.«
    Die Zeremonie wollte kein Ende nehmen. Es begann mit einer langen Rede des Obersten Generals der Drachenritter, eines beleibten kahlköpfigen Mannes, der die Bilder der Schlacht, deren Zeuge San als Zwölfjähriger geworden war, noch einmal lebendig werden ließ. Dann berichtete König Learco aus seiner Sicht von den damaligen Ereignissen und machte deutlich, was ihn mit dem neuen Drachenritter verband.
    Schließlich ergriff San selbst das Wort. Er stand neben seinem Lindwurm, ein Tier, das Adhara irgendwie unheimlich war. Es hatte viel von einem Drachen, nur war sein Maul flacher, und seine Züge wirkten bösartig. Gleichzeitig erinnerte der Lindwurm aber auch an eine Schlange, vor allem mit seinem langgezogenen, glitschigen Leib, an dem übergroße Flügel ansetzten.
    »Nach langen Jahren freiwilligen Exils«, begann San seine Rede, »bin ich nun endlich zurückgekehrt. Ich hatte die Aufgetauchte Welt verlassen, um meine große Schuld abzutragen, um Läuterung zu finden und mit mir selbst ins Reine zu kommen. Jahrelang zog ich umher, doch der ersehnte Friede blieb meiner Seele verschlossen. Ich fand keinen Ort, der mir Ruhe geschenkt hätte. Und so weiß ich heute: Dieser Ort kann nur hier sein, kann nur die Erde sein, die mich hervorgebracht hat, die Welt, für die meine Großmutter Nihal in den Kampf zog und mein Meister Ido sein Leben gab. In Trümmern und leidend ließ ich sie einst zurück und finde sie nun blühend und in Frieden wieder. Heute zeigt sie sich mir, wie ich sie mir immer erträumt habe: voller Leben, voller
Sonne, ein Ort, an dem ich zur Ruhe kommen kann. Für diese Welt bin ich nun bereit zu kämpfen und mein Leben zu geben. Und mag diese Faust auch gezeichnet und geschwächt sein, ich will die ihr verbliebene Kraft dazu einsetzen, das zu verteidigen, was der Mann, der mir das Leben rettete, mit aufgebaut hat. Auf die Aufgetauchte Welt! Möge ihr eine lange Blüte beschieden sein.«
    Jubelgeschrei brach los, und Adhara fühlte sich mitgerissen von der Erregung, die die Menge ergriffen hatte. Auch sie selbst klatschte begeistert in die Hände und lächelte in die Sonne.
     
    Nach der Zeremonie servierte man ein prunkvolles Festmahl im königlichen Palast. Im Park waren Tische aufgebaut worden, die mit Getränken und Leckereien für alle Makrater Bürger, die der Feier beigewohnt hatten, gedeckt waren, während die königliche Familie, der Hofstaat und viele hohe Würdenträger der Akademie der Drachenritter in den Sälen des Schlosses speisten. San hatte einen Ehrenplatz an der Tafel des Königs, war sich aber auch nicht zu schade, die Gäste an den anderen Tischen persönlich zu begrüßen. Er verhielt sich wie ein vollkommener Ehrengast, wechselte mit jedem Einzelnen einige Worte und nahm mit seiner Ausstrahlung alle für sich ein. Höflinge, Minister, Edelleute verschiedenster Ränge ließen sich von ihm und seinen Erzählungen verzaubern. Für jeden hatte San eine Anekdote parat, eine kleine Geschichte oder einfach nur ein Kompliment.
    Amhals Blick folgte ihm, während er sich zwischen den Hunderten von Gästen bewegte. Der Junge saß an der Tafel neben seinem Meister und pickte nur an den Speisen, die die Diener herantrugen. Auch er erlag der Faszination dieses Mannes. San war ein Mythos, so hatte Mira ihn geschildert, und so wurde er in der gesamten Aufgetauchten Welt wahrgenommen: als eine Sagengestalt, die aus den Geschichtsbüchern
auferstanden war, um sich der bewundernden Menge zu zeigen.
    Gewiss ließ sich Amhal auch von dieser Heldenaura einnehmen, die San umgab. Aber das war es nicht allein. Noch etwas anderes zog ihn magisch an, so dass er den Blick nicht von ihm abwenden konnte, und wusste doch nicht, wieso. Als San irgendwann im Lauf des Nachmittags auch an ihren Tisch kam, lief ihm ein Schauer über den Rücken.
    »Ihr müsst Mira sein«, begrüßte San den Drachenritter mit einem Lächeln.
    »Sehr erfreut, auch dass Ihr von mir gehört zu haben

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