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Die Feuerkämpferin 02 - Tochter des Blutes

Titel: Die Feuerkämpferin 02 - Tochter des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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Kopf.
    Da wurde Theanas Blick mit einem Mal eiskalt, und ihre Augen strahlten eine solche Entschlossenheit, eine solche Wut aus, dass Adhara für einen Moment Angst bekam. Die Magierin nutzte diese kurze Verwirrung und ergriff eine Hand des Mädchens, um sie an das Metall zu legen.

    »Nein!«, schrie Adhara und lehnte sich zurück. Doch Theanas Griff war fest, energisch, ganz anders als ihr Anblick erwarten ließ. Das Mädchen versuchte, sich zu entwinden, doch plötzlich legte sich ihre Hand, wie von einer urzeitlichen Stimme geleitet, sanft um den Schaft. Ein blendendes Licht durchflutete den Saal, und Adhara spürte, wie ungeheure Kräfte ihren Körper durchfuhren. Sie schrie auf, schleuderte die Waffe fort und fiel auf die Knie.
    Mit einem Mal erloschen die Fackeln an den Wänden, und nur das matte Tageslicht, das durch die Schlitze einfiel, erhellte die beiden Frauen. Theana war zu Boden geschleudert worden und lag dort schwer atmend mit schmerzverzerrtem Gesicht. Adhara hingegen hatte die Hände vor die Augen genommen und presste sie ganz fest auf das Gesicht, um die Erinnerung an diese ungeheuren Kräfte loszuwerden. Aber es war sinnlos. Es ließ sich nicht leugnen: Sie hatte die Kräfte wachgerufen, hatte die Lanze aktiviert. Adrass hatte die Wahrheit gesagt.
    »Du bist eine Geweihte«, raunte Theana, die immer noch am Boden lag.
    Adhara kauerte vor dem Tisch nieder und begann leise zu weinen. Dies war der Anfang vom Ende. Von nun an war ihr Weg vorgezeichnet.
     
    Wieder in der Zelle. Wieder in der Dunkelheit. Nach dem Treffen mit Theana hatte man sie sofort wieder hinuntergeführt.
    Kraftlos ausgestreckt lag Adhara auf dem kalten Boden, als sie ein rhythmisches Kratzen hörte. Im ersten
Moment glaubte sie, es seien Mäuse, doch dann hörte sie eine leise Stimme, die ihren Namen rief.
    »Adhara? Bist du da?«
    Ihr Herz machte einen Sprung. Die Stimme kannte sie.
    Sie sprang auf und legte ein Ohr ans Holz der Zellentür. »Amina?«, fragte sie leise, ungläubig zurück.
    »Ja, ich bin’s.«
    Adhara spürte, wie sich etwas in ihrer Brust löste. »Was machst du denn hier?«
    »Ich hab dich gesucht.«
    Die Klappe, durch die man ihr das Essen in die Zelle reichte, sprang auf. Adhara blickte hinaus. Es war tatsächlich Amina, aber gleichzeitig auch wieder nicht. Denn ihr Gesicht wirkte eingefallen und blass, und von dem Kindlichen, das sie bis vor kurzem noch ausgestrahlt hatte, war viel verlorengegangen. Ihre Haare waren sehr kurz und schlecht geschnitten, vor allem aber verriet ihr Gesichtsausdruck viel von dem Leid, das sie in den vergangenen Wochen erfahren hatte. Blitzartig trat Adhara das Bild vor Augen, wie Aminas Vater getötet wurde. Sie, die Tochter, war dabei gewesen und hatte alles mit ansehen müssen.
    Jetzt trug sie ein schlichtes, schmutziges Kleid und wirkte so ungepflegt, wie Adhara sie noch nie gesehen hatte. In den Händen hielt sie die Schüssel mit Adharas Mittagessen.
    »Amina …«, murmelte die Gefangene und wollte eine Hand durch die Klappe zu dem Mädchen ausstrecken.
    »Nimm das erst einmal«, wehrte sie ab und reichte ihr die Schüssel.

    Adhara nahm sie und stellte sie auf dem Boden ab. Dann ergriff sie die Hände der Freundin. Rau und kalt fühlten sie sich an. Was musste sie durchgemacht haben in den zurückliegenden Tagen, wie einsam musste sie sich vorgekommen sein. Sicher war sie ihr jetzt noch ähnlicher geworden, fühlte sich verlassen, voller Trauer, mutlos. Sie hielt ihre Hände fest und genoss die leichte Berührung.
    »Wie kommst du denn hierher?«
    »Das war leicht. Bei Waisenkindern werden die Leute ganz nachgiebig«, antwortete Amina. Ihre Stimme klang kalt und verriet keine Gefühle. »Ich habe nur gefragt, ob ich dir das Essen bringen darf.«
    Adhara war erschüttert, wie kühl, fast verächtlich die kleine Prinzessin das Wort »Waisenkind« hatte fallenlassen. Das passte nicht zu ihr.
    »Ich weiß, wie ich an die Schlüssel herankommen kann«, fuhr Amina fort. »Aber überall sind Wachen postiert, es wird nicht einfach sein, hier abzuhauen.«
    »Amina, hör mal, ich glaube nicht, dass du…«
    »Aber ich weiß schon, wie ich sie ablenken kann«, fuhr Amina, ohne darauf einzugehen, fort. »Du musst dich nur bereithalten, in Ordnung?«
    Durch die Klappe konnte Adhara die Entschlossenheit, wenn nicht gar Besessenheit in Aminas Augen erkennen. »Ich will nicht, dass du dich meinetwegen in Schwierigkeiten bringst«, sagte sie.
    »Aber hier gehörst du nicht her. Und ich

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