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Die Feuerkämpferin 02 - Tochter des Blutes

Titel: Die Feuerkämpferin 02 - Tochter des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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bei ihm, legte ihm immer wieder den frisch getränkten Lappen auf die Stirn, um das Fieber zu senken. Adrass’ Gesicht sah jetzt noch eingefallener aus, ein eindeutiges Zeichen, dass der Morbus unaufhaltsam seinen Verlauf nahm. Nur das Gluckern des Wassers, das, je tiefer sie kamen, immer deutlicher vernehmbar war, unterbrach die vollkommene Stille in der Bibliothek.
    »Zieh weiter … lass mich hier zurück«, röchelte Adrass.
    »Du weißt genau, dass ich das nicht kann.«
    »Du musst .«
    »Aber du bist der Einzige, der mich retten kann. Das hast du geschworen , und ich will nicht sterben.«
    Er öffnete die Augen, die von winzigen Schweißperlen umrandet waren. »Es gibt da einen Mann, nicht hier drinnen … draußen … Mein Meister, bevor ich den Erweckten beitrat.« Er holte tief Luft, hustete, versuchte, zu Stimme zu kommen. »Er … kann dich retten … wenn du ihm das Buch bringst…«
    »Und wo finde ich dieses Buch?«
    Jetzt wandte Adrass ihr das Gesicht zu und deutete ein Lächeln an. »Wie gesagt … in dem Teil der Bibliothek, den ich nicht kenne. Aber du kannst es schaffen, dorthin zu gelangen …« Er schluckte. »Und wenn
du es gefunden hast, mach dich damit auf zu Meriph, dem Eremiten im Land des Feuers. Er … er wird dich retten … an meiner Stelle…«
    Er schloss die Augen und schien das Bewusstsein zu verlieren.
    Im Dunkel der Halle blieb Adhara allein zurück. Das hieß, auch ohne Adrass konnte es Rettung für sie geben. Sie konnte ihn zurücklassen und dennoch weiterleben. Gewiss, die Hinweise, die er ihr gegeben hatte, waren recht wirr. Aber es müsste möglich sein, diesen Meriph zu finden, es sei denn, die Seuche hatte auch ihn schon hinweggerafft. Aber so viele Möglichkeiten sich anzustecken hatte ein Einsiedler nicht.
    Wenn ich ihn zurücklasse, werde ich frei sein können. Von ihm und von der Krankheit. Und niemand kann mir das vorwerfen, nach allem, was er mir angetan hat .
    Sie warf einen letzten Blick auf sein Gesicht, das noch bleicher geworden war, auf die zwei dünnen Tränen aus Blut, die ihm aus den Augen und über die Wangen gelaufen waren.
    Dann stand sie auf.
    Verflucht!
     
    Die Feuerkämpferin lief los. Ihre eiligen Schritte hallten von den Wänden wider, während die Milchgewächsblüten unter ihren Füßen zerplatzten und ihr deren scharfer Geruch in die Nase stieg. Einige Male strauchelte sie, fing sich aber immer wieder und lief weiter, vorbei an den Tafeln über den Eingängen, die sie flüchtig las.
    POESIE
    SAGEN

    MÄRCHEN UND FABELN
    GÖTTERMYTEN
    Medizin oder Heilkunde waren nicht darunter, nichts, was Informationen zu der Krankheit hätte erwarten lassen. Es war alles so verwirrend. Aber da feststand, dass die Elfen die Seuche eingeschleppt hatten, wussten sie sicher auch, wie sie zu behandeln war. Viele gaben den Nymphen die Schuld, nur weil diese sich als immun erwiesen hatten. Es war schwierig, wenn nicht gar unmöglich, in dieser verzweifelten Situation Klarheit zu gewinnen. Irgendwo in dieser grenzenlosen, labyrinthartigen Bibliothek musste jedoch die Antwort zu finden sein. Aber wo nur?
    Irgendwann musste sie stehen bleiben, um sich den Schweiß von der Stirn zu wischen. Die Luft war immer feuchter geworden, und statt der Milchgewächse sah sie nun Stalagmiten und Stalaktiten, die überall hervorragten, schmal und spitz wie Fialen oder kurz und gedrungen wie Baumstümpfe. Manche waren fein wie hauchdünne Schleier, so dass selbst das matte Licht ihrer magischen Kugel sie durchdrang, andere wahre Felskaskaden, die sich ihr drohend in den Weg stellten. Aus allen Ritzen drang Wasser, lief geschwind durch die Rinnen im Fels und plätscherte zu Boden, während das anfängliche Gluckern mittlerweile zu einem Rauschen angeschwollen war, das ihr in den Ohren hallte.
    An den Wänden gab es keine Bücher mehr, sondern stattdessen breite, mit Gravuren versehene Marmorplatten. Offenbar war es hier unten schon immer sehr feucht gewesen, weshalb die Elfen ihre ältesten Texte,
die noch nicht auf Pergament geschrieben waren, hier untergebracht hatten.
    MEDIZIN
    Endlich. Sie war angekommen. In aller Eile stürmte sie in den Raum und fand sich in einer natürlichen Grotte wieder, in der Felsformationen das Bild völlig beherrschten. Unmöglich zu sagen, ob diese älter oder jünger als die Konstruktionen der Elfen waren. In diese fantastischen Felsgebilde waren Skulpturen eingefügt, die das Wasser abgeschliffen hatte, so dass sie nur schwer zu deuten waren. Wie aus

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