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Die Feuerkämpferin 02 - Tochter des Blutes

Titel: Die Feuerkämpferin 02 - Tochter des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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überein, am nächsten Tag zu den tieferen Bereichen der Bibliothek aufzubrechen. Dann legten sie sich schlafen, doch als das magische Feuer erloschen war, hörte Adhara, wie ihr Adrass noch etwas im Dunkeln zuflüsterte. »Nein, es ist mir nicht leichtgefallen, es ist mir überhaupt nicht leichtgefallen, und auch jetzt ist es alles andere als leicht.« Worte, die Adhara tief im Herzen berührten und etwas in ihr anstießen. »Danke, Adhara, dass du mir das Leben gerettet hast«, fügte er noch hinzu.
    Dann wurde es still in der Halle.

23
    Verluste und Gewinne
    D ie Luft um ihn herum war kühl, und der Wind streichelte sein Haar. Die Landschaft, die unter ihm hinwegzog, erstrahlte in warmen Farben, die hier und dort schon durchsetzt waren vom Schwarz kahler Bäume. Früher hätte ihn dieses prächtige Panorama begeistert, doch heute rief es nicht mehr die leiseste Regung in ihm hervor. Seit er das Medaillon trug, fühlte sich Amhal innerlich leer, befreit von jeglichem Gefühl. Eine Last weniger, dachte er, während er auf den Edelstein um seinen Hals schaute, der mit jedem Flügelschlag des Lindwurms an seiner Brust hin und her schwang.
    Auf Sans Rat hin war er zu dieser Reise aufgebrochen. Der Meister hatte seinen Bericht über die Schlacht bei Kalima aufmerksam angehört und dann mit Nachdruck erklärt: »Eure Wege mussten sich kreuzen. Denn Adhara ist eine Sheireen. Du weißt ja, dass es euer Schicksal ist, euch zu bekämpfen, bis der Sieger feststeht und einer von euch tot ist. Wenn sie also nun, wie du erzählst, krank und geschwächt ist, solltest du das ausnutzen und
dir die Chance nicht entgehen lassen. Sonst könnte es zu spät sein. Wie du weißt, sind Sheireens als einzige Geschöpfe der Welt in der Lage, uns zu vernichten. Es ist deine Pflicht, ihr zuvorzukommen und sie zu töten.«
    Diese Worte hatten Amhal vollkommen gleichgültig gelassen. Dabei wusste er noch sehr gut, dass er Adhara früher einmal geliebt hatte. Doch heute war dieses Mädchen nichts als eine Feindin für ihn. Alles andere war völlig bedeutungslos geworden.
    Er holte den Dolch hervor, den Kryss ihm vor seinem Aufbruch übergeben hatte, und betrachtete ihn. »Dieses Artefakt führt der Marvash seit grauen Vorzeiten bei der Erfüllung seiner Aufgabe mit sich«, hatte der Elfenkönig mit einem Lächeln zu ihm gesagt, »daher ist der Dolch gewissermaßen dein rechtmäßiges Eigentum. Er dient dazu, Geweihte aufzuspüren. Nimm und nutze ihn, so wie deine Vorfahren es getan haben, und kehre als Sieger zurück.«
    Amhal blickte auf den Lichtstrahl, der sich, von der Dolchspitze ausgehend, am Himmel entlang in eine Richtung zog, genauer, Richtung Makrat. Auch wenn er ab und zu immer noch etwas in sich spürte, das sich seinem neuen Wesen nicht ganz beugen wollte, würde es dieses Mal kein Zaudern mehr geben. Sein Entschluss stand fest. Er würde Sheireen töten, ohne Erbarmen, und auch diese allerletzte Fessel wäre zerschlagen.
    Er durfte keine Zeit mehr verlieren. Angeregt von diesen Gedanken, gab er dem Lindwurm noch einmal die Sporen und verschärfte das Tempo. Er konnte es kaum noch erwarten, diese Rechnung zu begleichen.
    »Können wir jetzt endlich los?« Adhara beobachtete die Miene von Adrass, der sich über sie gebeugt hatte und ihre Wunden untersuchte.
    Besorgt blickte er sie an: Der Biss in der Wade sowie der Schnitt im Oberarm waren fast vollkommen verheilt, doch der Zustand der Hand verschlimmerte sich mehr und mehr. »Du scheinst mir gut bei Kräften zu sein, was mich aber beunruhigt, sind diese Flecken. Eigentlich hatte ich gedacht, der Ritus würde den Prozess stärker verlangsamen, aber offenbar habe ich mich geirrt.«
    Adhara hatte bereits geahnt, dass etwas nicht in Ordnung war. Dies nun aber bestätigt zu bekommen, ließ sie erschaudern.
    »Kannst du es nicht noch einmal mit dem Ritus versuchen?«, fragte sie leise. Natürlich hätte sie es gern vermieden, die Prozedur zu wiederholen, doch wenn dies die einzige Möglichkeit war, den Verfall aufzuhalten, war sie zu allem bereit.
    Doch Adrass schüttelte den Kopf. »Wie soll ich mir hier unten die Zutaten besorgen, die dazu nötig sind? Und du hast auch noch den Rest des Nymphenbluts aus der Flasche aufgebraucht.« Er warf ihr einen leicht tadelnden Blick zu, den sie aber übersah.
    »Und jetzt?«
    Beklommenes Schweigen machte sich breit. Adrass’ Miene wurde sehr ernst, und er bedachte seine Worte genau, bevor er sprach: »Natürlich müssen wir schnell wieder los und

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