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Die Feuerkämpferin 03 - Im Land der Elfen

Die Feuerkämpferin 03 - Im Land der Elfen

Titel: Die Feuerkämpferin 03 - Im Land der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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schiefe Grinsen des Elfen vermochte das Feuer zu erhellen, bevor es erlosch, denn im Nu hatte der Elf die Flamme mit einer Art Sack erstickt. Wieder war es finster.
    »Glaub nicht, dass du mit solch billigen Zaubertricks gegen mich ankommst.« Seine Stimme klang rau und kreischend, wie ein Mechanismus, der zu lange stillgestanden hatte. Offenbar war diese Art Sack ein magisches Objekt, der ihren Zauber neutralisieren konnte. Adhara wich noch weiter zurück.
    »Das hier ist mein Reich. In der Finsternis bin ich zu Hause. Du bist hier blind, während ich alles sehe.«
    Mit einem Ausfallschritt, auf den Adhara nicht gefasst war, griff der Elf wieder an. Im letzten Moment duckte sie sich und spürte, wie ihr die Klinge des Wächters ein Haarbüschel absäbelte.
    Erneut entzündete sie eine magische Fackel und sah den Elfen leicht vornübergebeugt in der Mitte des Raumes stehen. Es war nur ein Augenblick, dann erlosch auch dieses Licht wieder, hatte ihr aber die Position der Wände verraten können.
    »Was bildest du dir ein? Mit mir kannst du es nicht aufnehmen«, rief der Wächter. »Seit Urzeiten lebe ich hier schon.«
    Da griff Adhara an, sprang zu der Stelle, wo sie seine Stimme zu hören geglaubt hatte. Doch ihr Dolch durchschnitt nichts als Luft.

    Ein jäher Schlag zwischen die Schulterblätter warf sie zu Boden. Sie rollte zur Seite, doch die Klinge war ihr bereits an der Schulter tief ins Fleisch gefahren. Vor Schmerz schrie sie auf, rollte noch zweimal um sich selbst und sprang dann auf, den Dolch vor sich ausgestreckt.
    Stille.
    »Dein Blut riecht nach Elf«, hörte sie die Stimme des Wächters wieder. »Wer bist du?«
    Adhara wich noch ein wenig zurück und trat dabei auf etwas Hartes, so dass es schaurig knirschte.
    »Hier unten sind schon immer Dinge geschehen, vor denen mancher erschaudern würde. Du bist nicht die Erste, die ich töte, und dein Skelett wird den Knochen der anderen Opfer Gesellschaft leisten. Gerade trampelst du auf einem Mann herum, der einen Rebellen befreien wollte. Dem hab ich den Kopf abgeschlagen.«
    Mit einer blitzschnellen Bewegung griff der Elf wieder an, während Adhara bis zum letzten Moment abwartete. Erst als sie hörte, dass sein Schwert zischend die Luft durchschnitt, riss sie ihre stählerne Hand hoch. Der Magnet zog den Stahl an, die Finger schlossen sich um die Klinge, und Adhara zerrte sie zu sich heran. Schon spürte sie den Atem des Elfen auf ihrer Haut, nahm die Wärme seines Körpers wahr. Sie schlang ihm den bewaffneten Arm um den Hals und drehte ihn ein wenig.
    »Was zum Teufel …«
    Seine Frage ging in einem unheimlichen Gurgeln unter. Adhara schloss die Augen, während sie spürte, dass der Körper des Elfen zunächst in ihrem Griff erstarrte
und dann erschlaffte. Abscheu überkam sie angesichts all des Blutes, das schon vergossen wurde und das sie noch würde vergießen müssen. Dann wurde es still. Zwischen ihren stählernen Fingern klemmte noch das Schwert des Feindes.
    Sie versuchte, sich zu beruhigen und die Leiche auszublenden, die vor ihr auf dem Boden lag, atmete tief ein und aus und entzündete dann wieder ein magisches Feuer.
    Vor ihr zeichneten sich die Umrisse eines runden Raumes ab. An den Wänden lagen vier oder fünf zerfallene Skelette. In einem Winkel stand ein Eimer und überall waren Speisereste verstreut. Zu ihren Füßen lag der Elf, die Augen weit aufgerissen und die Kehle durchschnitten. Tatsächlich hatte er dort unten nur in Gesellschaft seiner Opfer sein erbärmliches Dasein gefristet.
    Auf der gegenüberliegenden Seite erblickte sie eine Tür. Die letzte, so hoffte sie. Am Gürtel des toten Wächters glitzerte ein Schlüsselbund. Sie überwand den Abscheu, den die neuerliche Berührung dieses Leibes bei ihr hervorrief, löste es und nahm es an sich. Es waren drei Schlüssel. Sie probierte den erstbesten aus, zu dem der Instinkt ihr riet, und auch diesmal täuschte sie sich nicht.
    Langsam öffnete sich die Tür.

11
Das Geschöpf im Dunkeln
    A ls sie die Zelle betrat, schlug ihr ein Gestank entgegen, der ihr die Kehle zuschnürte. Es roch nach Tod und Verwesung. Der Raum war winzig, gerade so, wie sie es im Traum gesehen hatte, ein hölzerner Verschlag, kaum größer als der Körper, der dort festgehalten wurde. In der Decke war ein Gitter eingelassen, durch das ein wenig Luft hereinströmte.
    Das einzige Licht war der blutrote Schimmer, den das Amulett abstrahlte.
    Adharas Augen mussten sich erst an dieses unnatürliche Licht

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