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Die Feuerkrone: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Die Feuerkrone: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Die Feuerkrone: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rae Carson
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ich jetzt dazu einsetze.«
    Sieben? Dieses Mal? Gerade will ich nach all den anderen Malen fragen, als Ximena das Atrium betritt. » Ich habe alles wieder in Ordnung gebracht. Mara hat bei ihrem Sturz einiges umgeworfen.«
    Mara erwidert meinen Händedruck. » Wer war es denn? Jemand aus dem Lager von Vater Alentín? Ich habe so gehofft…«
    » Alentín ist selbst gekommen.« Ich unterbreche ihren überraschten Ausruf. » Aber da ist noch mehr. Ich werde es dir gleich erzählen.«
    Ihre Augen verengen sich ein wenig, und sie nickt.
    Doktor Enzo zieht Maras Hemd über den Verband und richtet sich auf. » Das Mädchen sollte in der nächsten Woche nur leichte Arbeiten verrichten«, erklärt er. » Die Verbände müssen täglich gewechselt und die Wunde sollte mit Salbe bestrichen werden. Soll ich auch Euch gleich untersuchen, da ich nun schon einmal hier bin?« Sein Blick richtet sich auf meinen Bauch, und seine Finger zucken aufgeregt. » Ich habe bereits erfahren, dass Ihr entgegen meinem Rat schon aufgestanden seid und sehr viel unternommen habt. Höchstwahrscheinlich aber ist Eure Wunde ohnehin geheilt. Inzwischen habe ich in den Archiven einige Aufzeichnungen über frühere Träger eingesehen, und…«
    » Später, Enzo. Ihr könnt gehen.«
    Er brummt ziemlich unzufrieden, als er die Gemächer verlässt.
    Mara versucht sich aufzusetzen. Ich halte sie leicht am Arm fest, und sie lässt sich vom Bett rutschen, bis ihre Füße den Boden berühren.
    Nun erzähle ich ihr von dem Treffen mit Alentín. Ximenas Augen werden schmal, als sie hört, dass sich ein weiterer Animagus bei lebendigem Leib verbrannt hat. Und als Mara erfährt, dass Belén sich im Palast befindet, lässt sie sich verstört wieder aufs Bett zurücksinken.
    Ximena geht hin und her. » Das gefällt mir nicht«, murmelt sie. » Wie viele Animagi gibt es denn in Invierne, dass man bereit ist, sie so leicht zu opfern? Und Belén. Wir müssen ihn beobachten lassen. Und das bedeutet, wir müssen einige Soldaten der Königlichen Leibgarde zu den Gemächern der Delegation abordern. Nach dem Schließen der Tore bin ich mir nicht sicher, dass wir der Palastwache uneingeschränkt vertrauen können.«
    » Und das bedeutet«, sagt Hector, » dass wir dazu Männer einsetzen müssen, die eigentlich zu Eurem Schutz abgestellt waren.«
    Fernando, der an der Tür Wache hält, räuspert sich. » Lord Hector?«
    » Ja?«
    » Es ist nicht einer unter uns, der nicht bereit wäre, doppelte Schichten zu übernehmen.« Verblüfft sehe ich ihn an; er muss gleich, nachdem er sich in den Katakomben umgesehen hatte, wieder hierher zurückgekommen sein. Ruhen sich meine Wächter denn niemals aus?
    Aber sie alle nicken zustimmend.
    » Es freut mich, das zu hören«, erwidert Hector. » Vielleicht werden wir darauf zurückgreifen müssen.«
    In der nun folgenden Stille weiß ich, was alle denken– vor dem Krieg bestand die Königliche Leibgarde aus sechzig Mann. Jetzt sind nur noch zweiunddreißig übrig. Nein, berichtige ich mich, einunddreißig, seit wir Martín verloren haben.
    Es ist eine delikate Angelegenheit, die richtige Zahl für die Königliche Leibgarde zu bestimmen. Wähle ich zu viele, würde mir mein Hofstaat misstrauen und fürchten, dass ich eine Privatarmee aufbaue. Aber im Augenblick habe ich nicht annähernd genug Leute. Es macht mich schwach, verletzlich. Und das weiß jeder.
    Meinen Haushofmeister setze ich davon in Kenntnis, dass ich nun wieder bereit bin, Termine wahrzunehmen. Als Erstes möchte ich mich den jüngsten Aufständen widmen, aber er besteht darauf, dass ich vor allem mit den Fürsten spreche, die um mich werben, angefangen mit Conde Tristán von Selvarica. Der Conde ist bereits in der Stadt, um an der großen Erlösungsgala in der nächsten Woche teilzunehmen, und hat seit seiner Ankunft unaufhörlich beim Haushofmeister um eine Audienz nachgesucht.
    Ich willige ein, ihn gleich am nächsten Morgen zu empfangen und sage mir, dass alles andere noch einen Tag Zeit hat; der Haushofmeister zeigt sich darüber äußerst erleichtert.
    So stehe ich am nächsten Tag früh auf, und während Mara ausschläft, setze ich mich vor die Frisierkommode, damit Ximena mir das Haar zu ausgeklügelten Ringeln, Schaukeln und Locken frisieren kann. Dann hebe ich die Locken im Nacken an, damit sie die Kette mit den Saphiren, die ich von Königin Rosaura geerbt habe, schließen kann, und sie sagt: » Du bist sehr unruhig heute Morgen.«
    Das war mir zwar bisher noch

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