Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Feuerkrone: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Die Feuerkrone: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Die Feuerkrone: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rae Carson
Vom Netzwerk:
Mara hat die Augen weit aufgerissen; ob aus Überraschung oder Besorgnis, kann ich nicht sagen. Ximena hingegen hat ein sanftes, zustimmendes Lächeln aufgesetzt, und als sich unsere Blicke treffen, nickt sie mir kaum merklich zu.
    Schließlich sagt er: » Es wird sich um einen dauerhaften Sitz im Quorum handeln, oder?«
    Ich nicke. » Um einen Sitz, der nach Euch auf Eure Erben übergeht. Nur die Sitze der Heerführer sind nicht an die Familien gebunden.«
    » Und Ihr meint, Ihr könntet erreichen, dass ich nach der Nominierung auch gewählt werde?«
    » Eine weitere Stimme habe ich auf alle Fälle. Damit brauche ich nur noch eine dritte, und da habe ich schon ein paar Ideen, wie ich sie mir sichern kann.«
    » Also könnt Ihr nicht garantieren, dass ich einen Sitz im Quorum erhalte.«
    » Ich kann Euch garantieren, dass ich mein Bestes versuchen werde. Selbst wenn meine Nominierung keinen Erfolg hat– was höchst unwahrscheinlich ist–, so werdet Ihr danach auf immer als der Mann bekannt sein, der die Gunst der Königin besitzt.«
    Er bleibt stehen, fährt sich mit der Hand durchs Haar und sieht plötzlich ein wenig verlegen aus. » Wir könnten wirklich heiraten, wisst Ihr«, sagt er. » Ihr müsstet mir das Zugeständnis einer Mitgliedschaft im Quorum gar nicht machen. Ich glaube… ich glaube, wir könnten gute Freunde werden, Ihr und ich. Viele Ehen werden auf weniger gegründet.«
    Leise frage ich: » Könntet Ihr mir einen weiteren Erben schenken?«
    » Vermutlich?«
    Ich starre ihn an.
    Er seufzt. » Also, eine falsche Verlobung im Austausch für eine Nominierung im Quorum. Und zwei Stimmen, falls ich das Amt erhalte.«
    » Das ist mein Angebot.«
    » Abgemacht.«
    Er streckt mir seine Hand hin, und ich schlage ein. Mein Lächeln erwidert er mit einem erfreuten Grinsen, das sein ganzes Gesicht strahlen lässt, und für einen kurzen Augenblick überkommt mich der Gedanke, wie schade es für die Frauen der ganzen Welt ist, dass er sie nicht lieben kann.
    Dann setze ich hinzu: » Es handelt sich um eine geheime Übereinkunft, die lediglich von meinen beiden Zofen bezeugt wird. Um Euch gegenüber fair zu handeln, dürft auch Ihr zwei Zeugen benennen. Soll ich mein Angebot vor jemandem wiederholen?«
    Er denkt nicht einmal darüber nach. » Ich vertraue Euch.«
    » Dann sind wir uns einig. Wärt Ihr so gut, Eure Abreise aufzuschieben? Ich möchte gern das Quorum von unserer bevorstehenden Verlobung in Kenntnis setzen und den Edelleuten die Möglichkeit geben, sich bei Euch anzubiedern.«
    Er verneigt sich. » Natürlich, Euer Majestät.«
    » Bitte. Nennt mich Elisa.«
    Die Vorbereitungen sind schnell erledigt. Tristáns Entourage und meine eigene werden gemeinsam mit großem Gefolge reisen. Aber es müssen bestimmte Vorkehrungen getroffen werden, und Hector und Tristán verbringen viele Stunden damit, die Reiseroute, die Marschformation und das erforderliche Personal zu besprechen.
    Von der Königlichen Leibgarde weiß allein Hector, dass unsere Verlobung nur vorgetäuscht ist.
    Darüber, ob der Invierno Sturm uns begleiten soll, wird hitzig diskutiert. Ximena hält daran fest, dass er viel zu leicht zu erkennen ist. Aber Vater Alentín glaubt, dass sein Wissen nützlich sein könnte. Und ich weise darauf hin, dass ich ihn am liebsten dort hätte, wo wir ihn im Auge behalten können. Als Hector verspricht, ihn mit einer Kapuze getarnt in einer Kutsche zu verstecken, und Tristán sich für die Diskretion seines gesamten Gefolges verbürgt, einigen wir uns darauf, dass Sturm mit dabei sein wird.
    Er ist nur zu gern dazu bereit. Er kennt auch den wahren Grund für die Reise: dass ich nach dem zafira suchen will.
    Die Quorumssitzung, bei der ich meinen Ausflug in den Kettenturm hatte erklären wollen, sage ich ab und gebe vor, unbedingt mehr Zeit mit meinem potenziellen Ehemann verbringen zu wollen. Conde Eduardo lasse ich wissen, dass Tristán und ich den Turm genutzt haben, um erste Gespräche miteinander zu führen, da im Palast in der Erlösungswoche so viel Trubel herrschte und wir beide uns nach ein wenig Privatsphäre sehnten. Es ist eine schwache Lüge, und an der Art, wie der Conde die schwarzen Augen verengt, kann ich ablesen, dass er mir nicht glaubt.
    Aber er dringt nicht weiter in mich. Er sagt nur: » Es ist noch nicht zu spät, um Eure Meinung zu ändern und das zu tun, was für unser Königreich das Beste wäre. Ich bin zuversichtlich, dass Ihr zu der Einsicht kommen werdet, dass einer der Fürsten

Weitere Kostenlose Bücher