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Die Feuertaufe

Die Feuertaufe

Titel: Die Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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später zu dritt an einem edel eingedeckten Tisch. Mehrere Glastüren boten einen herrlichen Ausblick auf einen angrenzenden Garten – der eigentlich eher ein Innenhof war: Das Restaurant umschloss diesen Garten von allen Seiten. An dort aufgestellten Tischen saßen weitere Gäste, zwischen einheimischen Ziersträuchern in voller Pracht, mit leuchtend blauen Blättern und karmesinroten Blüten. Das Herzstück dieses Atriums stellte ein kleiner Springbrunnen dar. Beinahe schon wehmütig ging es Honor durch den Kopf, dass die Plätze dort draußen bei trockenerem Wetter zweifellos die besten des gesamten Restaurants gewesen wären.
    Wie von Zauberhand erschien ein Kellner neben Teschendorff.
    »Hatten Sie schon Gelegenheit, einen der hiesigen Weine zu probieren, Commander?«, erkundigte sich der Commodore.
    »Eigentlich, Sir, bin ich kein großer Weinfreund. Ach, ich sollte wohl lieber sagen, dass mein Vater ein deutlich wählerischer Weinkenner ist als ich. Bei ihm grenzt das schon an Snobismus, und ich habe mich stets bemüht, dieser Falle auszuweichen.«
    Leise lachte Teschendorff in sich hinein und schüttelte den Kopf. Honor lächelte ihn an.
    »Aber was ich gerne probieren würde, wenn es Ihnen recht ist«, fuhr sie dann fort und wandte sich dem Kellner zu, »das ist das hiesige Bier. Besonders zugetan bin ich Dunkelbieren oder einem guten Lager.«
    »Ich verstehe.«
    Der Akzent des Kellners klang nicht nach dem, was Honor bislang von der lokal üblichen Sprechweise aufgeschnappt hatte, und auch seine Haut war deutlich dunkler als die eines typischen Jasper-Bewohners. Kurz schien sein Blick in die Ferne zu schweifen, als dächte er angestrengt nach, dann wurde der Blick wieder klarer.
    »Wenn Sie gestatten, Ma’am«, sagte er, »dann würde ich Ihnen das Lanzhou Dark empfehlen. Nach meiner unmaßgeblichen Meinung ist es das beste Bier unseres Hauses.«
    »Das kann ich nur bestätigen, Commander«, warf Teschendorff ein.
    »Dann sollte ich das wohl einfach probieren«, entschied Honor und lächelte erneut.
    »Und ich nehme das Übliche, John«, merkte Teschendorff an.
    »Sehr wohl, Sir. Und für Ihren Begleiter, Commander?«, fragte der Kellner nach und blickte höflich auf Nimitz herab, der auf einem eigens herbeigeschafften Hochstuhl thronte.
    »Vorerst nimmt Nimitz Eiswasser, vielen Dank!« Honor war erfreut – und durchaus überrascht –, dass der Kellner überhaupt gefragt hatte.
    »Öhm … soll ich das Wasser in einem Glas servieren, Ma’am?«
    »Das wäre wunderbar«, erklärte Honor, und ihr Lächeln wurde noch breiter. »Aber ein Strohhalm wäre wohl angebracht.«
    »Sehr wohl«, murmelte der Kellner erneut und verschwand.
    Was dann folgte, gehörte zweifellos zu Honors eher … ungewöhnlichen kulinarischen Erlebnissen. Der Name des Restaurants, der ihr zunächst so absurd erschienen war, erwies sich als gänzlich zutreffend für die Küche des Hauses. Honor hatte keine Ahnung, ob das Chez Fiammetta’s typisch für Restaurants auf Jasper war, aber die Küche war einzigartig – und erstaunlich köstlich. Es war eine gelungene Mischung aus der französischen, italienischen und chinesischen Küche von Alterde. Auf Teschendorffs Vorschlag hin begann Honor das Mahl mit einer Suppe – Zitronengras-Gnocchi mit Garnelen –, begleitet von einem knackigen grünen Salat mit angebratenem Tunfisch (auch wenn der besagte Fisch zumindest äußerlich keinerlei Ähnlichkeit mit dem gleichnamigen Tier von Alterde – oder von Sphinx – besaß). Die zugehörige Sauce enthielt zweifellos frischen Ingwer. Die eigentliche Vorspeise war dann eine Spezialität des Hauses, die Honor nur als »Chow mein mit Riesengarnelen und italienischen Würstchen in Sauce Alfredo, garniert mit Oliven« hätte beschreiben können. An sich wäre Honor diese Zusammenstellung bestenfalls bizarr erschienen, aber es stellte sich heraus, dass sie sogar außergewöhnlich delikat war. Und zum Dessert wählte Honor, ebenfalls auf Teschendorffs Vorschlag hin, Profiteroles au Chocolat , die sich als ebenso wohlschmeckend erwiesen … trotz des leichten Lakritz-Aromas der heißen Schokoladensauce, und obwohl Honor niemals auf die Idee gekommen wäre, etwas Derartiges nicht mit Vanille-, sondern mit Kokoseis zu servieren.
    Auch Nimitz war bestens versorgt: Carpaccio de Bœuf, dazu eine Schale Selleriestängel, gefüllt mit einer Creme aus Pesto und Rahmkäse. Mit unbestreitbarem Interesse (und ebenso erkennbarer Belustigung) hatte Teschendorff

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