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Die Feuertaufe

Die Feuertaufe

Titel: Die Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Miene hingegen wirkte ganz und gar nicht belustigt, als er nun beinahe schon grimmig den Kopf schüttelte.
    »Skipper«, sagte er, »ich hoffe, Sie nehmen es mir nicht übel, wenn ich das so offen ausspreche, aber Sie haben verdammt noch mal recht: Ich bin über ihren jüngsten Einfall wirklich alles andere als ›erbaut‹.« Erneut schüttelte er den Kopf. »Kein Wunder, dass Sie uns erst jetzt darüber in Kenntnis gesetzt haben! Wahrscheinlich bin ich Ihnen dafür sogar dankbar. Aber ich wünschte wirklich, Sie hätten die Zähne ein klein wenig früher auseinanderbekommen. Dann hätte ich nämlich alles in meiner Macht Stehende unternehmen können, um Sie davon abzubringen!«
    »Um ganz ehrlich zu sein«, gab Honor ruhig zurück, »war das einer der Gründe, warum ich das Thema erst so spät angeschnitten habe. Ich weiß, dass Sie mit allen Mitteln versucht hätten, mich davon abzubringen. Und ich weiß auch, dass Ihnen das nicht gelungen wäre.« Kaum merklich schüttelte sie den Kopf. »Sie hätten nur sehr viel Zeit und Energie verschwendet und sich gänzlich umsonst Sorgen um meine geistige Gesundheit gemacht. Bitte glauben Sie nicht, ich wüsste nicht zu schätzen, dass sie Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt hätten, um mich vor mir selbst zu retten. Wirklich, ich weiß das sehr zu würdigen! Aber da Sie ohnehin keinen Erfolg gehabt hätten, erschien es mir einfach für alle Beteiligten das Beste, dieses Gespräch von vornherein zu vermeiden.«
    »Das ist doch Schei … benkleister«, gab O’Neal zurück und brachte dabei das Kunststück fertig, sich mitten im Wort umzuentscheiden, ohne dass die grundlegende Aussage seines Einwurfs dadurch drastisch modifiziert worden wäre.
    Fragend wölbte Honor eine Augenbraue, und wieder stieß er ein Schnauben aus.
    »Oh, ich zweifle überhaupt nicht daran, dass Sie ganz genau wussten, was Taylor Ihnen gesagt hätte, Skip«, sagte der Sailing Master. »Und ich glaube Ihnen auch sofort, dass Sie dieses Gespräch sehr gerne vermieden haben. Aber wir drei wissen doch genau, was der wahre Grund dafür ist, dass Sie nichts gesagt haben. Und ich bin mir ziemlich sicher, das gilt auch für jeden, der gerade eben Ihr Arbeitszimmer verlassen hat.« Unerschütterlich hielt er Honors Blick stand. »Sie wollten uns hier beschützen! Das ist doch völlig klar.«
    »Sie haben recht«, gestand Honor ein. »Ich weiß, dass Taylor einen guten Grund gehabt hätte, mir das alles ausreden zu wollen. Er weiß ganz genau, wie meine Befehle lauten, und er hätte versucht, mich umzustimmen, genau wie ich das gerade schon gesagt habe. Das gehört zu den Aufgaben eines Eins-O, und Taylor ist ein verdammt guter Eins-O. Aber zu meinen Aufgaben gehört eben auch, Sie alle vor mir zu beschützen, wenn das erforderlich ist. Und das hier ist genau eine solche Situation.«
    »Lassen Sie mich raten«, ergriff in beißendem Tonfall wieder Nairobi das Wort. »Bevor wir in Saginaw aufgebrochen sind, haben Sie eine Depesche aufgezeichnet und sie in die Heimat geschickt. Darin haben Sie die Admiralität darüber unterrichtet, was Sie zu tun beabsichtigen, und zugleich deutlich betont, Sie hätten nichts davon mit einem von uns besprochen. Sie handeln also ausschließlich in eigener Verantwortung und gänzlich eigenmächtig, und niemand von uns sei auch nur im Mindesten an Ihrer Entscheidung beteiligt gewesen, sich auf diesen Irrsinn hier einzulassen. Kommt das hin?«
    »So in etwa.« Honor nickte. »Obwohl ich jetzt, wo ich so darüber nachdenke, Einwände gegen den Gebrauch des Wortes ›Irrsinn‹ erheben würde.«
    »Ich nicht«, versetzte O’Neal, nun unverkennbar weniger belustigt.
    Honor blickte ihn fest an, und er verzog mürrisch das Gesicht.
    »Verstehen Sie mich nicht falsch, Skipper. Angenommen, an Ihren Informationen ist wirklich etwas dran, dann gibt es wahrscheinlich in der gesamten Konföderation nichts und niemanden, der so dringend erledigt werden müsste wie diese Dreckskerle. Und wenn ich ganz offen sein darf: Ich bin doch voll und ganz dafür! Verdammt, ich bin sogar dafür, dass die Navy diesen Job übernimmt! Aber Taylor hat vollkommen recht, was unsere Befehle angeht. Und Sie würden nicht einmal in Erwägung ziehen, sich auf etwas Derartiges einzulassen – vor allem nicht mit diesen … Verbündeten! –, wenn Sie nicht genau wüssten, dass Gouverneurin Charnowska schlicht und einfach gar nichts dagegen unternehmen wird. Das bedeutet, Sie legen es ausdrücklich darauf an, genau

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