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Die Feuertaufe

Die Feuertaufe

Titel: Die Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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und vor allem, was sonst noch dazu gehört – nur für den Fall, dass Ruth tatsächlich an jemand anderen weitergegeben wurde.«
    »Jawohl, Sir.«
    Michael beugte sich vor und drückte Judith sanft die Hand. »Schauen wir doch mal, was wir über die Cormorant herausfinden können. Das ist immer noch am ehesten unser Zielobjekt.«
    Wieder zückte er seinen Minicomp, loggte sich in das planetare Datensystem von Sphinx ein und forderte unablässig Informationen an. Glücklicherweise ging es hier um ein ziviles Schiff, also ergaben sich nicht die Probleme, die unausweichlich gewesen wären, hätte es sich um ein Schiff des Militärs gehandelt.
    Gerade als Todd das Andockmanöver durchführte, trafen die ersten Ergebnisse ein.
    »Ein paar Sachen habe ich schon herausgefunden«, erklärte Michael. Ein nachgerade aggressives Lächeln umspielte seine Lippen. »Die Cormorant ist erst vor wenigen Stunden an der Station eingetroffen. Auch dieses Schiff gehört Starflight Rentals. Und wie es der Zufall will, befand sich unter den Passagieren an Bord eine Person, mit der ich sehr gerne sprechen würde. Ich denke, besagte Person befindet sich immer noch an Bord der Station.«
    »Du meinst doch wohl nicht …«, setzte Todd an, schwenkte seinen Sessel herum und blickte Michael in die Augen.
    »Doch, genau das meine ich. Alice Ramsbottom.«
    »Alice Ramsbottom«, wiederholte Judith. »Also haben wir jetzt eine Bestätigung für deine Vermutung, dass zumindest eines ihrer Elternteile in Ruths Entführung involviert ist. Aber wie nutzen wir das aus? Sollen wir Alice vielleicht entführen? Sollen wir einen Geiselaustausch arrangieren?«
    »Hoheit …«, setzte Vincent Valless an, doch mit einer Handbewegung brachte Michael ihn zum Schweigen.
    »Keine Sorge, Vincent. Zu derart illegalen Mitteln brauchen wir hier nicht zu greifen.«
    Wieder beugte sich Michael vor und umschloss Judiths Finger mit beiden Händen. Erneut fiel ihm auf, wie sehr sich doch die zarte Blässe ihrer Hand von seiner eigenen, dunklen Hautfarbe unterschied.
    »Judith, ich kann ja wirklich vieles tun, aber so etwas steht selbst mir nicht zu. Da würde ich doch lieber in einen Nachtclub gehen, dort splitternackt auf einem Tisch tanzen und währenddessen lautstark verkünden, für wie schwachsinnig ich die Außenpolitik meiner Schwester halte. Damit würde ich doch bloß meinen eigenen Ruf beschädigen. Aber eine Entführung, das ist wirklich das Letzte – das ist nicht nur illegal, das ist schlicht und einfach falsch .«
    Sosehr sich Judith auch um Ruth sorgte, die Vorstellung eines auf dem Tisch tanzenden Michaels brachte sie doch zum Lächeln. Doch dann wurde sie sofort wieder ernst.
    »Michael, ich will nicht, dass du irgendetwas tust, was dir oder Königin Elizabeth irgendwie schaden könnte. Aber ich möchte meine Tochter zurück.«
    »Ich doch auch«, antwortete Michael. »Gehen wir Alice Ramsbottom suchen. Reden wir mit ihr.«
    »Und dann?«, fragte Judith.
    »Dann improvisieren wir.«
    Sie fanden Alice Ramsbottom am Liegeplatz der Banshee .
    Die Binnenbordseite der Zugangsröhre stand offen, als sie eintrafen; gleiches galt für die Luke an der Außenbordseite. Vincent Valless bestand darauf, als Erster an Bord zu gehen. Judith sah, dass Michael voller Frustration die Hände zu Fäusten ballte, doch er erhob keinen Protest.
    Armer Kerl. Er mag ja ein Prinz sein, aber in mancherlei Hinsicht ist er in seinem Leben genauso eingeschränkt wie jede masadanische Ehefrau. Im Gegensatz zu mir kann er nicht einfach fortlaufen und ein neues Leben anfangen, ohne all jene zu verletzen, die er liebt und respektiert.
    Dicht hinter Vincent ging auch Michael an Bord. Als sie gerade eingetreten waren, konnten sie hinter der Luke zum Cockpit Alice erkennen. Sie beschäftigte sich mit den Instrumenten; es sah aus, als träfe sie gerade Startvorbereitungen. Sie war so sehr mit ihrer Aufgabe beschäftigt, dass sie die Neuankömmlinge an Bord erst bemerkte, als Michael sie leise ansprach.
    »Alice, ich bin’s. Michael Winton. Ich muss mit dir reden.«
    Judith stand nur wenige Schritte hinter Michael, trat ihm fast in die Fersen, und so konnte sie Alice’ Gesichtsausdruck bestens erkennen: Überraschung und auch ein gewisses Entsetzen, als sie den Pulser sah, auf dem Vincents Hand ruhte. Schuldgefühle jedoch erkannte Judith in Alice’ Mimik nicht.
    Und wenn sie von nichts weiß? Was ist, wenn wir hier nur Zeit verschwenden? Oh Gott – ich glaube auch wieder an dich! –, gib

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