Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Feuertaufe

Die Feuertaufe

Titel: Die Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
mit einem Schiff meiner eigenen Firma zurecht?«
    In einer Geste, die halb Kapitulation, halb Abwehr barg, hob Michael die Hände.
    »Ganz ruhig, ganz ruhig! Nichts von beidem! Ich habe dabei doch nur an dich gedacht! Du wirst doch jetzt schon gehörig Ärger mit deinen Eltern bekommen. Wenn du jetzt nicht weitermachst, dann kannst du dich immer noch verteidigen: Du könntest sagen, wir hätten Druck auf dich ausgeübt. Du könntest behaupten, wir hätten dich angelogen und behauptet, wir hätten das Recht, die Banshee zu übernehmen.«
    Dabei blieb etwas unausgesprochen, was sie alle nur zu genau wussten: Selbst wenn – nein: sobald – sie Ruth wieder zurückgeholt hätten, kämen die Ramsbottoms straflos davon. Die Entführer selbst müssten vielleicht vor Gericht erscheinen, aber über ihre Auftraggeber könnten sie nichts aussagen. Und selbst wenn es anders wäre, würde es sehr schwierig werden, die Beteiligung des Ehepaares Ramsbottom an der Sache zu beweisen … ganz zu schweigen davon, dass sie auf diese Weise genau den Skandal heraufbeschwören würden, den sie doch vermeiden wollten. Also würde sich Alice dem Zorn desjenigen ihrer Eltern stellen müssen, der hinter dieser Entführung steckte.
    Alice schüttelte den Kopf. Ihre Wut war verflogen und einer neugierigen Trauer gewichen.
    »Michael, wenn wirklich mein Vater oder meine Mutter an dieser ganzen Sache beteiligt ist, dann ist mir herzlich egal, wie viel Ärger ich dann bekomme. Lasst mich euch helfen! Ich möchte euch beweisen, dass nicht alle Ramsbottoms derart von Ehrgeiz zerfressen sind, dass sie zum Erreichen ihrer Ziele jeglichen Anstand fahren lassen!«
    Judith ergriff das Wort, bevor Michael eine angemessene Entgegnung hervorbringen konnte. »Ich vertraue Ihnen. Aber jetzt verschwenden wir nur Zeit. Ich begleite sie. Die Banshee ist schließlich das Schiff, das am ehesten in physischen Kontakt mit der Cormorant kommen wird.«
    Vincent Valless wandte sich Michael zu. »Es tut mir leid, Hoheit, aber ich kann nicht zulassen, dass Sie mit dem Schiff der Entführer Kontakt aufnehmen. Das wäre viel zu gefährlich. Aber wenn Sie bereit wären, ohne Protest an Bord der Ogapoge zurückzukehren, dann werde ich mich der Mannschaft der Banshee anschließen und für ihren Schutz sorgen.«
    Michael hätte schreien mögen. Er wollte protestieren: »Es ist meine Aufgabe, sie zu beschützen!« Doch er wusste, dass ihm diese Möglichkeit schlichtweg nicht offenstand. So bemühte er sich nach Kräften, bei seiner Antwort ruhig zu klingen.
    »Also gut, Vincent! Und ich möchte, dass noch jemand sie begleitet.«
    »Das habe ich bereits arrangiert«, erwiderte Vincent sofort, und die Andeutung eines Lächelns umspielte seine Mundwinkel. »Todd Liatt und ein weiterer Angehöriger Ihrer Sicherheitskräfte werden sich bald zu uns gesellen. Dann haben wir zusätzliche Feuerkraft und auch einen Ersatzpiloten – nur für den Notfall.«
    Michael nickte. »Ich danke Ihnen für Ihren Weitblick und Ihren Unternehmungsgeist, Vincent.«
    Er hatte freundlich und wohlwollend klingen wollen, doch er wusste, dass sein Tonfall ihn verraten hatte. Na gut! Er war bereit, dieses Exil zu akzeptieren, aber selbst die Etikette verlangte nicht von ihm, sich darüber auch noch zu freuen.
    Michael wandte sich wieder Judith zu und rang sich ein Lächeln ab. »Wenigstens werden wir euch an Bord der Ogapoge im Auge behalten und notfalls ein wenig Druck ausüben können, damit die Entführer auch wirklich kooperieren. Selbst wenn die uns bei der Überfahrt von Manticore hierher geortet haben sollten, verfügen die doch nur über Instrumente in Zivilausführung. Ohne unseren Transpondercode können die uns nicht identifizieren – und den Transponder kann ich deaktivieren, sobald wir nicht mehr mitten im planetennahen Stoßverkehr hängen.«
    Vincent Valless hüstelte. »Das geht sogar noch besser, Sir. Schiffen, auf denen sich Angehörige der königlichen Familie befinden, steht eine gewisse … Flexibilität zu, was die Korrektheit jeglicher Identifikation betrifft.«
    »Ausgezeichnet!«, gab Michael zurück. »Dann machen wir das auch. Stellen Sie den Transponder so ein, dass wir wie ein Frachter oder ein Ausflugsschiff für Touristen wirken – je nachdem, was Ihnen für die Gegend angemessener erscheint.«
    In diesem Augenblick betraten Todd und ein weiblicher Sicherheitsoffizier den Liegeplatz der Banshee . Ohne dass man es ihm eigens sagen musste, wusste Michael, dass weitere

Weitere Kostenlose Bücher