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Die Feuertaufe

Die Feuertaufe

Titel: Die Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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ihren eigenen Kreisen von Politik und Macht Dinge zu bewirken. Aber außerhalb neigen sie dazu, immer nur das zu sehen, was sie sehen wollen. Ich bezweifle überhaupt nicht, dass die beiden sich gegenseitig darin bestärkt haben, das sei ›das Beste so‹, und vor allem Daddy ist sehr gut darin, den menschlichen Aspekt von so etwas gänzlich zu übersehen … Schau dir doch an, welche Art Beziehung er mit meiner Mutter führt.«
    Michael nickte. »Ja. Verheiratete Erzfeinde. Das ist natürlich für alle Beteiligten alles andere als einfach, aber …«
    Alice schüttelte den Kopf. »Dahinter steckt noch mehr, aber dafür ist jetzt keine Zeit. Du sagst, die Leute, die mit der Banshee hier auf Aslan Station gekommen sind, wären dann in die Cormorant gestiegen. Schon eine Idee, welchen Kurs sie angelegt haben?«
    Vincent ergriff das Wort. »Lieutenant Liatt hat sich gerade bei mir gemeldet. Er hat mehrere Schiffe nachverfolgt, die das System verlassen wollen. Er glaubt, die Cormorant gefunden zu haben. Bei dem ganzen Verkehr da draußen hat er eine Zeit lang gebraucht, ihren Transponder zu orten.«
    »Und?«, forderte Michael seinen Leibwächter zum Weitersprechen auf.
    »Sie steuert aus dem System hinaus, aber da das Schiff nicht hyperraumtüchtig ist, wird es hier höchstwahrscheinlich um irgendein Rendezvous gehen.«
    Nachdrücklich nickte Alice. »Die Kwahe’e. Die soll mit der Kwahe’e zusammentreffen, jede Wette!«
    »›Kwahe’e‹ ? «, fragte Judith nach.
    Alice schwenkte ihren Sessel herum, sodass sie Judith geradewegs anschauen konnte. »Eltern glauben immer, ihre Kinder würden nie irgendetwas mitbekommen. Aber ich habe sogar eine ganze Menge mitbekommen – einschließlich der Sache mit der Kwahe’e. Das ist ein hyperraumtüchtiges Schiff- nicht allzu groß. Eigentlich ist das ein kleiner Interstellartransporter für VIPs der verschiedensten Firmen. Aber das Schiff ist immerhin groß genug, um auch kleinere, wertvolle Frachtgüter zu transportieren. Und eigentlich wird es fast ausschließlich dafür verwendet. Die betreffende Fracht ist dann zwar nicht gänzlich illegal -glaube ich zumindest -, aber es ist eben auch nicht gerade was, womit man einen prominenten Politiker und Geschäftsführer in Verbindung bringen möchte.«
    »Also werden sie Ruth an Bord der Kwahe’e bringen«, sagte Judith. »Und die Kwahe’e wird dann zu Ephraim fahren.«
    »Das denke ich zumindest«, gab Alice zurück. »Und was habt ihr jetzt vor? Ihr könnt sie ja schlecht verfolgen und dann einfach abschießen – alleine schon, weil die Gefahr viel zu groß ist, dass der Kleinen etwas passiert. Was hattet ihr denn vor, wenn ihr sie erst einmal gefunden habt?«
    Einen Moment lang war Michael wie betäubt, als er den zuversichtlichen Blick bemerkte, den Judith ihm zuwarf. Mit einer Verfolgungsjagd über die Systemgrenzen hinaus hatte er nun wirklich nicht gerechnet. Er hatte gedacht, die Entführer würden einen anderen Planeten in diesem System ansteuern – wahrscheinlich Sphinx. Und wenn die Entführer dann auf der Oberfläche des Planeten angekommen wären, hätten Vincent und er bei der örtlichen Abteilung des Palastschutzes Hilfe holen können. Die hätte das mitgemacht und hinterher über diesen Einsatz geschwiegen. Aber so …
    Alice kam ihm zu Hilfe. »Ich habe eine Idee. Lasst mich mitmachen. Dann gehen wir die Sache mit zwei Schiffen gleichzeitig an. Ich melde mich über Com bei der Cormorant und gebe denen irgendeinen Grund für ein Zusammentreffen – vielleicht so etwas wie die Lieferung zusätzlicher Versorgungsgüter. Das sollte sie auf jeden Fall aufhalten. Und dann fange ich sie mit der Banshee ab.«
    »Und wenn die Kontakt mit ihrem Auftraggeber aufnehmen, wer auch immer das nun sein mag?«, gab Judith zu bedenken. »Dann erfahren die doch, dass es keine weiteren Versorgungsgüter gibt.«
    Traurig lächelte Alice. »Ich würde darauf wetten, dass die keine Nummer erhalten haben, um sich bei ihrem Auftraggeber zu melden. Das wäre viel zu riskant.«
    »Das sehe ich auch so«, stimmte Michael zu. »Warum sollte jemand ein funkelnagelneues Avatar-Programm verwenden und dann zulassen, auf diese Weise derart leicht nachverfolgt werden zu können? Okay. Aber ich weiß noch nicht, was ich davon halten soll, dass du mit der Banshee hinausfährst.«
    »Vertraust du mir nicht, Mikey?«, fuhr Alice auf. »Meinst du vielleicht, ich könnte die Entführung eines kleinen Kindes gutheißen? Oder denkst du, ich käme nicht

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