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Die Feuertaufe

Die Feuertaufe

Titel: Die Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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abzulaufen . Wahrscheinlich war es auf diese Weise deutlich schwieriger, Insubordination oder Hochverrat nachzuweisen.
    »Gut«, entschied Mercier. »Sobald wir uns vergewissert haben, dass unsere gesamte Ausrüstung an Bord gebracht und angemessen verstaut wurde, bringen Sie uns aus dem Hangar und steuern umgehend das Karavani-System an.«
    »Alles, was sich an Bord Ihrer Pinasse befand, wurde bereits verstaut«, sagte Tyler. Sein Tonfall verriet, dass seine Gäste, sollten sie irgendetwas vermissen, sich das lediglich selbst zuzuschreiben hätten. »Sonst noch etwas?«, fragte er und deutete auf einen weiblichen Maat, der in der Nähe stand.
    »Sobald wir aufgebrochen sind, muss ich meine Arbeit aufnehmen«, sagte Charles. »Ich brauche uneingeschränkten Zugang zu den Wartungsschächten – zunächst einmal Eins-D und Vier-A. Weiterhin …«
    »Sie brauchen was?!«, fragte Tyler ungläubig nach.
    »… brauche ich vollständige Downloads sämtlicher Nachrichtenübermittlungen, die aus dem Sternenkönigreich eintreffen«, fuhr Charles fort und ignorierte geflissentlich die Unterbrechung. »Ihre Uniformen und auch die Innenausstattung dieses Schiffes sehen ja wunderbar aus, aber wir müssen uns vergewissern, dass jedes Detail genau den aktuellen Gepflogenheiten der Mantys …«
    »Das kommt überhaupt nicht infrage!«, fauchte Tyler. »Sie bleiben meiner Ausrüstung so weit fern, wie ich das hinbekomme. Was für ein Idiot …?«
    »Captain.« Mercier sprach sehr leise, doch dieses eine Wort schnitt die aufkeimende Schimpfkanonade ebenso wirksam ab, als hätte der Colonel den Mund des Captains mit einem schnellklebenden Raumanzugflicken versiegelt. »Was Bürger Navarre hier erbittet, ist unerlässlich für den Erfolg dieser Mission. Sie werden es ihm gestatten.«
    Tyler richtete sich zu seiner ganzen Körpergröße auf. »Das hier ist immer noch mein Schiff, Bürger Mercier«, sagte er, und nun klang seine Stimme ebenso leise und ebenso tödlich wie die Merciers. »An Bord dieses Schiffes habe ich absolute Autorität. Wenn ich sage, die Antwort lautet ›nein‹, dann lautet sie auch ›nein‹.«
    Mercier neigte den Kopf zur Seite. »Unter diesen Umständen, Bürger Captain, bliebe mir dann keine andere Wahl, als Bürger Minister Saint-Just auf diesen Umstand aufmerksam zu machen.«
    Das Blut wich Tyler aus dem Gesicht. »Bürger Minister Saint-Just?«, fragte er vorsichtig nach.
    »Er hat diese Mission persönlich autorisiert«, erklärte Mercier. Er sprach völlig ruhig, ohne jegliche Selbstzufriedenheit, wie sie Charles von einem kleingeistigeren Menschen erwartet hätte. Ebenso wie Tyler war auch Mercier ein wahrer Gläubiger, und daher war in seiner Seele einfach klein Platz für unbedeutende Kleinigkeiten wie persönliches Machtstreben. »Ich dachte, Sie seien darüber informiert.«
    Tylers Blick zuckte zu Charles hinüber, als sähe er diesen Zivilisten zum ersten Mal. »Nein, ich … nein«, endete er lahm.
    Wahrscheinlich sagt er sogar die Wahrheit. Eigentlich war sich Charles dessen sogar sicher. Vermutlich hatte niemand an Bord der Ellipsis erfahren, dass Saint-Just persönlich mit diesem Plan zu tun hatte, nicht einmal der persönliche Wachhund des Captain, Volkskommissar Ragli. Wie selbstmörderisch die Mission auch sein mochte, es bestand immer die Gefahr, dass irgendjemand lange genug überlebte, um doch noch von der Gegenseite verhört zu werden. Saint-Just musste dafür gesorgt haben, dass nichts von dem, was an Bord dieses Schiffes geschah, bis zu ihm persönlich zurückverfolgt werden konnte.
    Charles hatte sich genug mit der Geschichte der Menschheit befasst, um zu wissen, dass es bei sämtlichen vorangegangenen Tyranneien ebenso abgelaufen war. Was ihn stets aufs Neue überraschte, das waren nicht die Geheimhaltung und die allgegenwärtige Paranoia, sondern die Tatsache, dass die wahren Gläubigen in ebenjenen Tyranneien daran anscheinend niemals Anstoß nahmen.
    Noch zwei Sekunden lang schwieg Mercier und ließ Tyler in seiner misslichen Lage hängen. Dann wandte er sich ohne ein weiteres Wort ab und deutete auf den Maat, der sich immer noch in der Nähe aufhielt, gerade außerhalb der Hörweite. »Wir wären dann so weit«, erklärte er ihr. »Bringen Sie uns zu unseren Quartieren!«
    Dar Maat blickte Tyler an. Bestätigend nickte der Captain, und die Frau trat einen Schritt vor. »Gewiss, Bürger«, sagte sie und deutete auf die Tür hinter ihm. »Hier entlang, bitte!«
    Später, in der

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