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Die Feuertaufe

Die Feuertaufe

Titel: Die Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Ortungsoffizier der Ellipsis . »Kurs unverändert.«
    »Verstanden«, sagte Tyler und lächelte voller Zufriedenheit und Vorfreude. Mit der derzeitigen Geschwindigkeit und Beschleunigung der Derfflinger blieb Ravenheim nicht mehr viel Zeit: Schon bald würden sich die Minen aktivieren, sie würden ihre Antriebe zünden und geradewegs auf den Superdreadnought zuhalten. Und vielleicht zwanzig Sekunden später würden ihre Laser-Gefechtsköpfe allesversengende Röntgenstrahlung speien und dem Schiff Tod und Verderben bringen.
    Tod und Verderben, die ebenso vollständig wie ehrfurchtgebietend ausfallen würden. Die Derfflinger näherte sich geradewegs dem Minenfeld. Also würden die Minen nicht einmal einen Teil ihrer Energie darauf verwenden müssen, sich durch den Seitenschild des Schiffes zu fressen. Sie würden dem Andermaner geradewegs in den Rachen rasen.
    Tyler stieß ein abfälliges Schnauben aus. Diese zwanzig Sekunden würden für Ravenheim gerade ausreichen, dass er den Tod kommen sähe und begriffe, er habe die Vernichtung seines Schiffes und seiner gesamten Besatzung alleine seiner Stümperhaftigkeit zuzuschreiben. »Kurs immer noch unverändert?«, fragte er, einfach nur, um sicherzugehen.
    »Jawohl, Sir«, meldete der Ortungsoffizier, konzentriert über einen seiner Bildschirme gebeugt. »Aber die LACs haben ihre Position verändert. Sie flankieren den Superdreadnought jetzt nicht mehr, sondern bilden Vor- und Nachhut: Das eine LAC ist höhenversetzt vor der Derfflinger , das andere hält sich etwas tiefer achtern.«
    Wieder schnaubte Tyler, doch dieses Mal fiel es noch viel abschätziger aus. Also fragte sich Ravenheim mittlerweile doch, ob das hier vielleicht ein bisschen zu leicht sei. Also hatte er seine LACs diese aktuellen Positionen einnehmen lassen, damit sie im Notfall die Hauptlast eines hinterhältigen Angriffs tragen könnten. So viel zu den ganzen Propagandaberichten, die obersten Offiziere des Kaiserreiches würden sich tatsächlich um das Leben ihrer Untergebenen scheren. Ravenheim hatte die LACs ausgesandt, damit sie gegebenenfalls an seiner Stelle in den Tod gingen – wahrscheinlich sogar, ohne auch nur länger darüber nachzudenken.
    Aber helfen würde ihm das trotzdem nicht. Die KIs der Minen waren nicht übermäßig intelligent, aber dämlich waren sie auch nicht. Ihre Computer dürften keinerlei Schwierigkeiten haben, das »bessere« Ziel zu erfassen und auszuschalten. Das Einzige, was Ravenheim damit erreichte, hier LACs zum Einsatz zu bringen, war, ein paar Zeugen zu hinterlassen.
    Und das war natürlich auch gut so. Irgendjemand musste diesen Angriff ja schließlich überleben, um darüber zu berichten. Und die Überlebenden mussten auch eine Aufzeichnung der Rede in die Heimat mitnehmen, die Bürger Charles eigens für Tyler abgefasst hatte. Schließlich musste Neu-Berlin ja wissen, wem sie denn nun eigentlich den Krieg erklären sollten.
    Ein letztes Mal blickte sich Tyler auf der Brücke um, betrachtete noch einmal die Manty-Gerätschaften und die Manty-Uniformen und bereitete sich darauf vor, seine Rede mit all der typischen Manty-Arroganz vorzutragen. Oh ja, der Kaiser würde genau wissen, wen er hierfür zur Verantwortung zu ziehen hatte.
    Und wenn die Ellipsis wieder nach Haven zurückkehrte, ein ganzes Schiff voller Kriegshelden, würde sich das Sternenkönigreich bereits in einem Zweifrontenkrieg befinden, den selbst die Mantys unmöglich gewinnen konnten.
    »Noch neunzig Sekunden bis zum Eintreten in das Minenfeld«, meldete der Ortungsoffizier.
    »Verstanden«, erwiderte Tyler. Erneut lächelte er und lehnte sich dann in seinem Sessel zurück, um die Show auch richtig genießen zu können.
    Schweigend stand Charles neben Weiss, blickte sich auf der Brücke um und fragte sich, wie sich der Tod wohl anfühlen würde, als auf dem Taktischen Display abrupt hektische Aktivität zu beobachten war. »Minen!«, bellte der Taktische Offizier. »Zahlreiche Minen, eins Komma drei Millionen Kilometer, Peilung Null-Null-Zwo, Null-Eins-Null!«
    Charles schnappte nach Luft. Er starrte den ganzen Schwarm Impellerkeile an, die geradewegs auf den Bug der Derfflinger zuhielten. Das war es jetzt also. Er hatte die ganze Zeit über recht gehabt. Tyler hatte die Falle zuschnappen lassen, und es war völlig unmöglich, dass Ravenheim oder irgendjemand sonst rasch genug reagierte, bevor die entsetzlichen Energien dieser Minen dem Schiff geradewegs in den Rachen fuhren und dabei alles auf ihrem

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