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Die Feuertaufe

Die Feuertaufe

Titel: Die Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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so hat sie sich doch die nötigen Schiffe organisiert, die sie brauchte, um alle Gefangenen zu befreien«, erklärte Charles. »So wie ich das verstanden habe, hat sie ihr Schiff unter Lagedüsen unbemerkt zwischen die beiden Einheiten des Kampfverbandes geschoben. Und weil sie ihren Keil deaktiviert gelassen hat, konnte sie unbemerkt bis auf Reichweite ihrer Energiewaffen aufkommen.«
    »Das lag hauptsächlich daran, dass die Havies einfach schlampig waren und auf jegliche anständigen Scans verzichtet haben«, gab Weiss gedehnt zu bedenken. »Aber ich verstehe, was Sie meinen. Sie denken, der Kreuzer da will uns in einen Hinterhalt locken?«
    »Das weiß ich nicht«, sagte Charles und spürte, wie sich unter seinem Kragen der Schweiß sammelte. Das hier war ein echter Drahtseilakt! Er konnte nicht zulassen, dass die Derfflinger zerstört wurde, aber andererseits durfte Ravenheim auch keinesfalls die Suche gänzlich einstellen. »Ich weiß nur, dass hier irgendetwas bei mir sämtliche Alarmsirenen schrillen lässt.«
    »Ich rede mit Herzog von Ravenheim«, entschied Weiss und verzog die Lippen zu einem milden Lächeln. »Wenn sich Charles Navarre plötzlich Sorgen macht – worüber auch immer –, dann ist das alleine schon Grund genug, ihn darauf aufmerksam zu machen.«
    Der Attaché ging wieder zum Kommandosessel hinüber. Dieses Mal brauchte der Großadmiral die Totenkopf-Husaren nicht eigens aufzufordern, den Mann durchzulassen. Kurz sprachen Weiss und Ravenheim miteinander, erneut zu leise, als dass Charles sie hätte belauschen können. Schließlich nickte Weiss und trat zurück.
    Wieder wandte sich Ravenheim an seinen Flaggkommandanten, der dann seinerseits nickte und an den Signalstand trat. Währenddessen schwenkte Ravenheim den Sessel in die andere Richtung, blickte Charles in die Augen und bedeutete ihm mit einer kurzen Handbewegung näher zu treten. Charles verkniff sich eine gequälte Grimasse und tat, wie ihm geheißen.
    »Meine Entschlüssler haben sich den Datenchip angeschaut, den Sie mir freundlicherweise ausgehändigt haben«, merkte Ravenheim an, als Charles schließlich vor ihm stand. »Bislang haben sie allerdings noch keine Spur von dem Überlagerungscode gefunden, den Sie erwähnt hatten.«
    »Das überrascht mich nicht sonderlich, Mein Herr «, erwiderte Charles. »Wie ich schon sagte, bin ich Journalist, und hier draußen hängt mein Leben davon ab, dass niemand es mitbekommt, wenn ein Enthüllungsjournalist ihm über die Schulter blickt. Wenn Sie mögen, werde ich die Liste meiner Referenzen gerne für Sie entschlüsseln.«
    »Später vielleicht.« Mit dem Kinn deutete Ravenheim auf den Bildschirm und die Sterne, die darauf zu sehen waren. »Mir wurde gesagt, Sie würden sich Sorgen machen, wir könnten in einen Hinterhalt geraten? Gibt es für diese Sorge einen konkreten Anlass?«
    »Eigentlich nicht, Mein Herr «, erklärte Charles und war sich der beiden Gardisten nur allzu bewusst, die ihn in wenigen Zentimetern Entfernung flankierten. »Aber in meinem Geschäft lernt man sehr schnell, sich auf sein Bauchgefühl zu verlassen.«
    »Und gleichzeitig erzählt Ihnen der gleiche Bauch, Manticore könne tatsächlich töricht genug sein, einen Krieg mit dem Kaiserreich zu riskieren, während es gegen Haven immer noch um sein Leben kämpft?«
    Charles zuckte mit den Schultern. »Ich weiß selbst, dass das verrückt klingt, Mein Herr «, gestand er ein. »Aber hin und wieder tun Politiker auch verrückte Dinge. Wer weiß denn schon, wie die Mantys auf vollkommen legitime Sicherheitsbedenken reagieren würden?«
    Ravenheim schnaubte; ein leiser, nachdenklicher Laut. »Eine interessante Wortwahl«, murmelte er und klang dabei ganz so, als verlöre er sich in Erinnerungen. »Es ist schon einige Jahre her, da habe ich an Bord ebendieses Schiffes mit einem aufstrebenden jungen Offizier zusammengesessen. Zu ihr habe ich seinerzeit gesagt: ›Leider kann niemand vorhersagen, wohin unvereinbare Ziele und vollkommen legitime Sicherheitsbedenken interstellare Mächte treiben können.‹ Daran erinnere ich mich noch gut.«
    »Vielleicht ist jetzt einer dieser vielzitierten kritischen Punkte erreicht«, sinnierte Charles. »Vielleicht hat Herr Mercier ganz recht, und das Sternenkönigreich, über das schon so viel gesprochen wurde, gibt es einfach nicht mehr.«
    »Vielleicht«, gab Ravenheim zurück. »Wir werden es ja bald sehen.«
    »Die Derfflinger nähert sich dem Minenfeld«, meldete der

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