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Die fiese Meerjungfrau

Die fiese Meerjungfrau

Titel: Die fiese Meerjungfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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jemanden an Bord, der diesen Kelpies sagen kann, dass sie wieder heimschwimmen sollen?«
    Hephyra schaute auf die Kelpies hinaus. »Tut, was Ihr könnt, und versucht, Euch nicht umbringen zu lassen.« Indem sie ihre Waffe zog, drehte sie sich um und rief: »Ich will sämtliche Kanonen geladen und feuerbereit haben! Haltet die Phillipa ruhig! Jeder, der auch nur so viel wie einen Armbrustbolzen abschießt, bevor ich den Befehl dazu gebe, wird den Meeresungeheuern zum Fraß vorgeworfen!«
    Danielle begab sich an den Rand des Schiffes, wobei sie mit einer Hand die Decke zuhielt. »Danke, dass du uns gerettet hast!« Der Kelpie hätte sie auch ohne Worte hören sollen, aber bei dem Lärm, den die Mannschaft machte, und den Schreien seiner Artgenossen konnte es nicht schaden, selbst zu schreien. »Geh jetzt, rasch, bevor Halaka'ar dich findet! Sag deinen Freunden, sie sollen dir folgen! Am Ufer solltet ihr in Sicherheit sein.«
    Das Antwortträllern des Kelpies klang verwirrt. Er bewegte den Kopf auf und ab und klatschte ihn dabei so heftig ins Wasser, dass Danielle nassgespritzt wurde.
    »Geh!«
    Wellen schaukelten das Schiff durch, als der Kelpie im Wasser verschwand. Danielle sah zu, wie sein Schemen sich unter der Oberfläche zurückzog und dabei direkten Kurs auf die herannahenden Undinen nahm.
    »Hier!« Talia warf Danielle eine lange dunkelgrüne Bluse zu. Sie selbst hatte eine ähnliche angezogen und dazu eine knielange Hose. Sie hatte die Ärmel hochgerollt, sodass die Messer an ihren Unterarmen frei lagen. Sie musste sich wieder bewaffnet haben, während Danielle mit dem Kelpie gesprochen hatte.
    Talia hielt Danielles Decke, während Danielle sich umkleidete. »Ich dachte, du möchtest vielleicht deine Würde zurück.«
    »Danke.« Danielle zog sich die Bluse über den Kopf. Sie schnallte gerade ihr Schwertgehenk darüber fest, als die Mannschaft in Jubelrufe ausbrach: Ein anderer Kelpie hatte abgedreht, um dem zu folgen, den Danielle fortgeschickt hatte. Sie konnte die Reiter schreien und den Kelpie mit den Speeren schlagen sehen, aber das änderte nichts. Gleich darauf schloss sich ein drittes der riesigen Meereswesen den beiden ersten an.
    »Na, da quetsch mir doch einer die Pfahlwurzel!«, sagte Hephyra. »Möglicherweise überleben wir diese Geschichte ja doch!«
    Ihr Triumph war von kurzer Dauer. Ein anderer Kelpie, tiefgelb mit grünen Tupfen, bäumte sich im Wasser auf und brüllte; Danielle spürte, wie der Schrei durch den Schiffsrumpf vibrierte. Die übrigen Kelpies gingen wieder in Formation.
    Dieser neue Kelpie trug nur eine einzige, zweischwänzige Reiterin. Lirea lenkte ihr Reittier näher an die Phillipa heran. Undinenkrieger sprangen von ihren Kelpies und schwärmten im Wasser aus. Fürs Erste blieben sie noch auf Distanz, zweifelsohne in Erwartung des Befehls zum Angriff.
    Danielle wandte sich an Morveren. »Kannst du versuchen, Lirea zu kontrollieren?«
    »Das habe ich schon einmal versucht, schon vergessen?« Morveren zeigte auf ihre verstümmelten Schwänze. »Sie kennt mich, und ihr Hass ist zu stark. Ich hatte gehofft, ein ihr nicht vertrauter Verstand hätte mehr Glück.«
    Danielle versuchte noch einmal, die Kelpies fortzuschicken. Ein paar bewegten sich unruhig im Wasser, aber keiner rührte sich von der Stelle.
    »Können wir sie von hier aus mit den Kanonen erreichen?«, fragte Talia.
    Hephyra schüttelte den Kopf. »Das wäre, wie mit einem Langbogen aus fünfzig Schritt auf eine Fliege zu schießen.«
    »Keine Kanonen!«, sagte Morveren, die auf sie zugekrochen kam. »Ihr habt versprochen, mir zu helfen, meine Enkelin zu retten!«
    »Das haben wir ja auch versucht.« Talia machte sich nicht die Mühe, Morveren anzusehen. »Sie hat Beatrice niedergestochen. Sie hat Schnee fast umgebracht. Ich werde ihr keine weitere Chance geben, jemanden zu verletzen!«
    Diesmal war Danielle ganz ihrer Meinung. »Wenn du sie beschützen willst, dann hilf uns, einen Weg zu finden, sie aufzuhalten!«
    Lirea hob den Speer in ihrer Hand und begann zu singen. Es war ein raues, kratzendes Geräusch, kaum als Lied erkennbar. Schnell fielen die übrigen Undinen ein, und ihre Stimmen erhoben sich wie hundert Flöten, die unisono trillerten.
    »Ein Kriegslied«, sagte Morveren. »Sie befiehlt dem Stamm, zu kämpfen bis zum Tod - unserem oder ihrem.«
    »Zielt auf die Anführerin!«, rief Hephyra.
    Morveren stöhnte, sagte jedoch nichts. Sie krabbelte einfach zurück, zurück in den Schutz des Beiboots.
    Die

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