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Die fiese Meerjungfrau

Die fiese Meerjungfrau

Titel: Die fiese Meerjungfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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wieder gesund zu werden. Der Stamm ist mitten in der Fortpflanzung - du kannst nicht -«
    »Sie haben mich entzweigerissen.« Lirea schwamm dichter an sie heran und riss ihr den zweiten Speer aus den Gurten. »Aber eine Königin muss stark sein.«
    Weiße Schaumkronen näherten sich vom Ufer und verkündeten die Ankunft der Kelpies. Lirea packte den Speer mit beiden Händen und flüsterte: »Ich werde stark sein!«
*
    Die Riemen des Geschirrs gruben sich tief in Danielles Arme. Sie würde schreckliche Blutergüsse davontragen ... falls sie überhaupt überlebten.
    Ein schwacher Ruf wurde über die Wellen getragen, und der Kelpie wurde langsamer. Er schaute zurück, und sein Körper zitterte wie der eines Pferdes kurz vor dem Durchgehen. Danielle wusste nicht, ob der Ruf eine Aufforderung oder einfach nur ein Schmerzensschrei gewesen war, aber es war offensichtlich, dass der Kelpie abgerichtet war, darauf zu reagieren.
    »Bitte geh nicht!«, sagte Danielle. »Du musst uns zu unserem Schiff bringen. Es ist die einzige Möglichkeit, Halaka'ar aufzuhalten.«
    Der Kelpie sah wieder in Richtung der Phillipa. Die Flossen und Stacheln in der Nähe seines Kopfes stellten sich auf, als er den Ruf beantwortete; das Geräusch war eine ernsthafte Bedrohung für Danielles Trommelfelle.
    »Bitte mach das nicht!«, sagte sie.
    In der Ferne konnte Danielle die anderen Kelpies hören. Sie zweifelte nicht daran, dass sie ihnen folgten, zusammen mit den Undinen. Noch immer war die Phillipa kaum mehr als ein Spielzeug, das weit entfernt auf dem Wasser trieb. Sie müssten es eigentlich schaffen, sie vor ihren Verfolgern zu erreichen, aber ihnen würde nicht viel Zeit zur Flucht bleiben.
    Neben ihr rührte sich Schnee und murmelte: »Zu laut.«
    »Schnee!«, riefen Danielle und Talia wie aus einem Mund.
    Schnees Gesicht legte sich protestierend in Falten. »Ich sagte, zu laut, und ihr schreit mich an?«
    Talia wechselte die Lage, indem sie sich mit den Beinen am Geschirr festklammerte, machte eine Hand frei und berührte Schnees Gesicht. »Mach die Augen auf, Schnee! Sieh mich an!«
    Schnee blinzelte ins Licht. »Was ist passiert?«
    »Du wurdest verletzt«, erklärte Danielle. »Wir werden uns um dich kümmern. Wir sind fast wieder am Schiff.«
    »Ich erinnere mich an den Turm ...« Schnee schickte sich an, noch mehr zu sagen, und dann weiteten sich ihre Augen. Bevor Danielle reagieren konnte, drehte sie den Kopf zur Seite und übergab sich. Wenn Talia sie nicht festgehalten hätte, wäre sie vom Kelpie gefallen.
    »Tschuldigung.« Schnee machte die Augen zu und lehnte sich zurück.
    »Ist schon gut«, sagte Danielle in demselben beruhigenden Tonfall, denn sie benutzte, wenn Jakob aufgeregt war. »Wir sind bald auf der Phillipa.«
    »Mein Kopf tut weh.« Wieder versuchte Schnee, sich aufzusetzen, aber Talia hielt sie fest.
    »Das kommt daher, dass Lireas Luftgeister dich mit einem Turm geschlagen haben«, sagte sie.
    »Lirea! Sie ist schrecklich wütend. Sie hätte meinen Zauber eigentlich gar nicht bemerken dürfen.«
    »Ruh dich einfach aus«, sagte Talia. »Versuch, dich nicht zu bewegen!«
    Schnee nickte und lehnte den Kopf an den Kelpie. Ihre Lippen waren blass, und ihre Lider klappten immer wieder flatternd hoch. »Talia?«
    »Ich bin direkt hier.«
    Schnee lächelte. »Mein Kopf tut weh. Was ist passiert?«
    Danielles Magen verkrampfte sich. Sie sah Talia an, deren Gesicht angespannt war. Danielle rang sich ein Lächeln ab. »Du bist bald wieder auf dem Damm, Süße!«
    »Oh.« Schnee schien darüber nachzudenken. »Das ist gut.«
    »Talia, wieso kann sie sich nicht daran erinnern, dass -«
    »Ich weiß es nicht.« Talia wich ihrem Blick aus. »Manchmal, wenn man sich am Kopf verletzt hat ... Sie braucht Ruhe.«
    Danielle drehte sich wieder zur Phillipa um. Sie waren jetzt schon so nah, dass sie die Mannschaft in den Wanten herumklettern und sich auf einen Angriff vorbereiten sehen konnte. Einen Herzschlag später wurde ihr klar, dass die Mannschaft sich darauf vorbereitete, sie anzugreifen!
    »Wartet!« Ihre Stimme war über dem Geräusch des Wassers kaum zu hören. Sie zog einen Arm aus dem Geschirr und nahm die Schlaufe in die Hand. »Halt Schnee fest!«
    »Ich habe sie!«, sagte Talia, nachdem sie beide Arme um Schnees Körper geschlungen hatte.
    Die Angst war stärker als die Krämpfe in Danielles Armen, als sie sich höher auf den Rücken des Kelpies hinaufzog, die knöchernen Wülste erklomm und dabei betete, dass er keine

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