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Die fiese Meerjungfrau

Die fiese Meerjungfrau

Titel: Die fiese Meerjungfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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sind frei stehend, was bedeutet, dass sie einen größeren Bewegungsbereich hat. Das Material, aus dem die Segel gefertigt sind, ist viel leichter als Segeltuch, aber genauso stark. Das Takelwerk besteht aus -«
    »Sie ist schnell, und sie ist stark«, blaffte Talia. »Wir haben's gerafft. Hättest du jetzt etwas dagegen, darauf zu achten, was du tust, bevor du uns völlig herumdrehst?«
    »Ich will sie auch sehen!«, meldete sich Lannadae unter der Persenning.
    Danielle drückte sanft auf ihre Schulter, um sie unten zu halten. »Das sollst du auch. Wir sind fast da; bleib unten, bis wir auf der anderen Seite des Schiffes sind.«
    »Wir werden die Taue am Boot befestigen, bevor wir an Bord gehen«, erklärte Schnee. »Lannadae, du wirst allein sein, wenn sie es aus dem Wasser heben - zu viel Gewicht macht es schwieriger, das Dingi zu hieven.« Sie grinste. »Bleib außer Sicht, bis wir dich holen kommen. Kapitän Hephyra weiß Bescheid, aber ich bin nicht sicher, wie der Rest der Mannschaft reagieren wird.«
    »Ich verstehe.« Lannadaes Atem ging schneller als gewöhnlich, und ihre Schuppen waren nach außen gestellt - ein Zeichen von Angst, nahm Danielle an. Dies war das erste Mal seit vergangenem Herbst, dass Lannadae sich außerhalb ihrer Höhle aufhielt.
    »Und Kapitän Hephyra hat keine Einwände, eine Undine als Passagier aufzunehmen?«, fragte Danielle.
    Schnee lächelte verschmitzt. »Wenn jemand bereit ist, eine Meerjungfrau an Bord zu nehmen, dann Kapitän Hephyra.« Mit dieser sonderbaren Bekanntmachung stand Schnee auf und winkte der Besatzung.
    Sobald Schnee und Talia die Haltetaue an Bug und Heck des Dingis festgeknotet hatten, ließ ein Besatzungsmitglied eine Strickleiter herunter, und Danielle folgte den beiden auf Königin Beatrices persönliches Segelschiff.
    Auf der Phillipa ging es zu wie im Tollhaus. Regen klatschte aufs Deck, während die Mannschaft in aller Eile die letzten Vorräte in Sicherheit brachte. Danielle entdeckte James, der gerade dabei half, mehrere Fässer von einem anderen Boot heraufzuholen, und winkte. James erwiderte den Gruß. Er wirkte nervös, und sein lädiertes Gesicht war grimmig, als er sich wieder seinen Pflichten zuwandte.
    »Kapitän?« Danielle musste schreien, um den Sturm zu übertönen.
    »Prinzessin Whiteshore?« Die Sprecherin war eine hochgewachsene Frau, die auf der Plattform knapp unterhalb der Spitze des Großmasts saß - dem Großmars, falls Danielle sich der Terminologie korrekt entsann.
    »Ihr solltet vielleicht ein Stück zurückgehen«, empfahl ein vorbeikommender Matrose.
    Er hastete weiter, bevor Danielle etwas erwidern konnte, aber sie befolgte seinen Ratschlag. Augenblicke später sprang die Frau von der Plattform. Sie landete vor den drei Prinzessinnen, wobei sie eine Hand zu Hilfe nahm, um sich auf Deck abzustützen und den Aufprall zu absorbieren.
    Danielle machte große Augen: Einen Moment lang waren die nackten Füße der Frau in die Deckplanken eingesunken ! Die Frau richtete sich auf. »Schnee! Talia! Schön, Euch beide wiederzusehen!«
    »Kapitän Hephyra«, vermutete Danielle, die die Frau immer noch anstarrte. Nicht einmal Talia hätte so einen Sprung machen können, ohne sich die Beine zu brechen!
    Hephyra war gut und gern einen Kopf größer als die meisten Mitglieder ihrer Besatzung und auf eine Art und Weise gekleidet, die direkt der gewagteren Abteilung von Schnees Garderobe hätte entsprungen sein können. Der Regen hatte ihr weißes Hemd durchnässt, und ein dunkelgrünes Mieder trug nur wenig dazu bei, ihre Sittsamkeit zu wahren. Das kastanienbraune Haar fiel ihr fast bis auf die Hüfte. Sie hatte die Ärmel über den Ellbogen zurückgebunden, sodass um ihr eines Handgelenk eine schmale Goldtätowierung in Kettenmuster zu sehen war. Den Stil ihrer Hose konnte Danielle nicht zuordnen: Sie war dunkelbraun und an den Knien zusammengeknotet, wodurch ihre muskulösen Unterschenkel enthüllt wurden.
    Besonders ihre Augen lenkten Danielles Aufmerksamkeit auf sich: Sie waren von einem intensiveren Grün, als sie es jemals zuvor gesehen hatte. Sie erinnerten sie an frisch gesprossene Blätter.
    Kapitän Hephyra zog ein Halstuch aus dem Gürtel und band sich die Haare zurück. »Ihr dürft Euch gerne in Euren Kajüten verstecken, während wir uns fertig machen. Ich persönlich ziehe den Regen vor.«
    »Ihr seid verrückt«, sagte Schnee vergnügt. »Das wisst Ihr doch, nicht wahr?«
    »Ich bin es nicht gewesen, die beschlossen hat, bei

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