Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die fiese Meerjungfrau

Die fiese Meerjungfrau

Titel: Die fiese Meerjungfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
Vom Netzwerk:
gerettet hat - und das Königreich vielleicht ebenso. Aber nie war es ohne Gefahr.«
    Er sah auf die Wand, als wollte er durch den Stein auf die Kapelle blicken, wo Beatrice lag. »Sie hat dieses Risiko gewählt. Ich hoffe, du fühlst dich nicht gezwungen, dieselbe Wahl zu treffen oder dieselben Risiken in Kauf zu nehmen.«
    »Beatrice ist wie eine Mutter zu mir gewesen«, erwiderte Danielle.
    Die Miene des Königs war schwer zu deuten. Hoffnung und Furcht und Traurigkeit; sie alle kämpften hinter seiner gefurchten Stirn und seinen umschatteten Augen. »Die Phillipa wird bei Sonnenuntergang seeklar sein.«
*
    Danielle verbrachte eine unruhige Nacht, die vom Trommeln des Regens an den Palast und dem Warngeläut der Sturmglocken gekennzeichnet war. Der Himmel war noch dunkel, als Talia an die Tür klopfte. Es musste Talia sein: Jeder andere hätte Bedenken gehabt, den Prinzen und die Prinzessin so früh zu wecken.
    Danielle seufzte, küsste Armand und stieg aus dem Bett, um sich anzuziehen.
    Armand rollte sich herum und beobachtete sie durch die Seidenvorhänge. »Ich habe mich letzte Nacht mit meinem Vater unterhalten, nachdem du zu Bett gegangen warst. Er hat dafür gesorgt, dass eine kleine Kiste mit Gold auf die Phillipa gebracht wird. Falls die Undinen tatsächlich angreifen, könnt ihr euch vielleicht die Freiheit erkaufen. Überlasst Kapitän Hephyra das Reden und lasst sie nicht herausfinden, wer ihr seid!«
    »Ich dachte, wir wären übereingekommen, nicht zu zahlen.« Danielle setzte sich auf die Bettkante, um ihre Stiefel zu schnüren.
    »Waren wir auch.« Er setzte sich auf, schob einen Vorhang zur Seite und küsste sie auf den Nacken. »Diese Entscheidung hatten wir jedoch getroffen, bevor du darauf bestanden hast, allein hinauszusegeln.« Er küsste sie wieder, wobei er sich über die Seite ihres Halses zu ihrem Ohr vorarbeitete. Sein Bart kitzelte sie am Wangenknochen.
    Danielle schloss die Augen, als ihr Herz schneller zu schlagen anfing. Sie legte die Hand auf seinen Oberschenkel. »Du versuchst alles, damit ich sicher aufgehoben bin, stimmt's?«
    »Mm ... funktioniert es?«
    Sie lachte und drehte sich um, um ihn zu küssen. Sein Plan hätte sogar tatsächlich aufgehen können, wenn nicht Talia diesen Moment gewählt hätte, um erneut zu klopfen. Mit einem Laut des Unmuts riss Danielle sich los und ergriff ihr Schwertgehenk. »Und was habt Ihr heute so vor, Prinz Armand? Ich glaube verstanden zu haben, dass Ihr beabsichtigt, Eure Kriegsschiffe hinauszuführen, um Jagd auf Undinen zu machen und sie zum Angreifen zu verleiten, sofern sich Eure Pläne nicht geändert haben.«
    Er legte sich zurück, ohne sie aus den Augen zu lassen. »Ich habe auch befohlen, dass besondere Netze auf die Phillipa geschickt werden, die stark genug sein müssten, um sie gegen die Undinen einzusetzen.«
    »Danke.« Sie drehte sich um. »Ich werde vorsichtig sein, Armand.«
    »Wir haben gestern noch spät in der Nacht die Nachricht erhalten, dass die Undinen am frühen Abend eine lyskarische Fregatte in ihrem eigenen Heimathafen versenkt haben.« Armand fuhr sich mit beiden Händen durchs Gesicht, als könnte er so irgendwie die Müdigkeit wegreiben. »Erneut haben sie nur einen einzigen Überlebenden zurückgelassen, damit er ihre Forderung nach Gold überbringen konnte.«
    »Das tut mir leid«, sagte Danielle.
    »Ich habe geträumt, es wäre dein Schiff.« Er beobachtete, wie sie ihre Haare in einem losen Zopf nach hinten steckte. »Ich habe gesehen, wie sie dich in die Tiefe zogen ...«
    Danielle küsste ihn noch einmal. »Ich muss das hier tun. Deine Mutter würde dasselbe tun.«
    »Die Handlungen meiner Mutter sind der Grund dafür, dass sie in der Kapelle aufgebahrt ist, einen Atemzug vom Tod entfernt.« Er stieg aus dem Bett. »Richte deinen Freundinnen aus, ich erwarte, dass sie dich zu mir zurückbringen.«
    »Sag deiner Mannschaft dasselbe von mir«, antwortete Danielle. Sie drückte ihn noch einmal an sich und fuhr ihm mit den Fingern durchs vom Schlaf zerzauste Haar, bevor sie sich losriss. »Richte ihnen aus, es handelt sich um einen königlichen Befehl ihrer Prinzessin.«
    Sie fand Talia angezogen und aufbruchbereit vor. Sie trug nur eine Hand voll sichtbarer Waffen, deren bemerkenswerteste ein gekrümmter Dolch an der einen und mehrere kurze Messer an der anderen Hüfte waren. Danielle bezweifelte nicht, dass sie darüber hinaus versteckt noch eine kleine Waffenkammer mit sich führte. Talia warf einen

Weitere Kostenlose Bücher