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Die fiese Meerjungfrau

Die fiese Meerjungfrau

Titel: Die fiese Meerjungfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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Verwendung dafür.« Sie grinste. »Die Töpfe durch die dunklen unteren Decks zu schleppen, zählt nicht zu den beliebten Aufgaben.«
    Der Großteil der Besatzung eilte davon, doch einer blieb zurück und gaffte Lannadae an. So jung sie auch war, der Anblick ihres nassen Körpers nahm ihn offensichtlich gefangen. »Vielleicht wird es ja doch noch eine lohnende Reise«, bemerkte er.
    Danielle versteifte sich. »Wer ist dieser Matrose, Kapitän?«
    Hephyra warf einen Blick zurück. »Martin. Schwieriger Bursche. Trinkt zu viel, aber er ist gut in den Laken.« Sie grinste ob der Zweideutigkeit ihrer Feststellung.
    »Stellt er eine Gefahr für Lannadae dar?«, fragte Talia.
    »Keine Gefahr«, antwortete Hephyra. »Er hat vor, sich mit ihr zu vergnügen, sobald er sie allein erwischt, aber er wird sich hüten, sie umzubringen oder so was.«
    »Keine Gefahr?«, wiederholte Danielle. »Sie ist noch ein Kind!«
    Hephyra blickte sie erstaunt an. »Ich war vier Tage vom Schössling, als ich zum ersten Mal die Befriedigung eines Mannes erfuhr. Sie ist wie alt, zehn Jahre? Fünfzehn? Schwer zu sagen bei euch Sterblichen.«
    »Wie könnt Ihr wissen, was er tun wird?«, fragte Danielle.
    Hephyra legte den Kopf schräg und musterte Danielle. »Es ist zwei Wochen her, dass Ihr das letzte Mal mit Eurem Mann geschlafen habt. Allerdings wolltet Ihr es heute Morgen, glaube ich.«
    Schnees Kichern trug nur zu Danielles Verlegenheit bei. »Sie ist eine Dryade«, erklärte Schnee. »Eine Nymphe.«
    Talias Stimme bebte. »Wenn Euer Matrose Hand an sie legt, werde ich sie ihm brechen. Und anschließend werde ich dafür sorgen, dass Schnee dieses Schiff auf den Grund des Meeres versenkt. Wie lange werdet Ihr und Euer Baum wohl in der sonnenlosen Tiefe überleben?«
    »Macht Euch nicht ins Hemd!« Hephyra schüttelte den Kopf. »Martin, wird es Probleme mit dir geben, weil du deinen Mast nicht unter Kontrolle hast?«
    »Nein, gnädige Frau!« Martin riss sich von Lannadae los und wandte sich zum Gehen.
    Mit einem Seufzer überquerte Hephyra das Deck und packte ihn an Gürtel und Kragen. Martin blieb kaum Zeit zum Schreien, bevor Hephyra ihn über Bord warf. »Versuche nie, deine Wollust vor einer Dryade zu verbergen, du törichter Matrose!« Sie drehte sich um. »Falls sonst noch jemand auch nur daran denkt, unsere Gäste zu belästigen, werde ich Schlimmeres mit ihm anstellen!« An Danielle gewandt fragte sie: »Zufrieden?«
    »Danke«, sagte Danielle.
    Hephyra richtete das Wort an Lannadae. »Ich bin mir nicht ganz sicher, wo wir dich hinstecken sollen.«
    »Für den Moment kann ich im Boot bleiben«, schlug Lannadae vor. »Ich mag den Regen und die Pfützen.«
    »Ein Mädchen nach meinem Kernholz!« Hephyra klopfte Danielle auf die Schulter; mit der anderen Hand zeigte sie auf die Fässer, die James gerade an Bord brachte. »Verratet mir nur eins, Prinzessin. Diese drei Fässer mit Ködern und Fischabfällen, die Ihr mitgebracht habt: Sagt mir nicht, dass Ihr vorhabt, dieses Schiff zum Angelplatz umzufunktionieren?«
    »Ach, die?« Danielle erwiderte ihr Lächeln. »Ich halte nur ein Versprechen, das ich meinem Mann gegeben habe.«
*
    Die ganze Nacht hindurch bis in den Morgen wanderte Lirea unter den Menschen umher auf der Suche nach irgendeinem Hinweis auf den Verbleib ihrer Schwester. An einem ruhigeren Tag hätte sie vielleicht versucht, Lannadae durchs Wasser aufzuspüren, doch heute war der Seegang zu stark: Die Wellen hätten ihren Geschmack schnell fortgespült.
    Schließlich führten ihre Fragen sie zu einer der Schenken, einem überfüllten Ort, der nach altem Bier und toten Fischen stank. Sie schaute um sich, bis sie einen durchnässten Fischer mit gelocktem braunem Bart, krummer Nase und Haaren, die so dicht waren, dass sie einem Nix hätten gehören können, entdeckte. Robson, sofern die letzte Person, mit der sie gesprochen hatte, vertrauenswürdig gewesen war. Robson hatte sich in eine Ecke am Kamin gekauert, wo er mit einem halbleeren Krug Bier das Ende des Sturmes abwartete.
    Lirea setzte sich auf die andere Seite des Tisches, den Rücken zum Feuer. Sie zwang sich zu einem Lächeln und fragte: »Du machst Jagd auf Hummer?«
    Robson musterte sie lange Zeit. Die Hitze der Flammen ließ Dampf von seiner feuchten Kleidung aufsteigen. »Das stimmt.«
    »Hast du der Königin welche verkauft?« Dies war der neunte Fischer, mit dem sie redete. Sie hatte fünf Getränke und zwei unsittliche Anträge bekommen, aber nur einmal war

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