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Die Finsteren

Die Finsteren

Titel: Die Finsteren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Smith
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Möglichkeiten. Silberkugeln, von einem Waffenschmied aus der Umgebung eigens für meinen Vater angefertigt.«
    Mark blätterte die Zettel durch und runzelte die Stirn. »Man kann einen Dämon töten, indem man ihn erschießt?«
    Clayton schüttelte den Kopf. »Nein. Einen Dämon kann man überhaupt nicht töten, zumindest hat mein Vater nie eine Möglichkeit dafür gefunden. Aber eine Silberkugel kann einen Dämon aus seinem menschlichen Wirt heraustreiben und zurück in die Hölle verbannen. Dort bleibt er dann, bis er erneut beschworen wird. Sehr effektiv. Der Nachteil ist allerdings, dass es sich um einen tödlichen Schuss handeln muss. Der menschliche Wirt muss sterben.«
    Marks Hände verkrampften sich um das Papier. »Mein Dad ...«
    Clayton ließ die Patrone zurück in die Kassette fallen. »Genau, und deshalb sollte das unser letzter Ausweg bleiben.« Er nickte in Richtung der Zettel. »Wenn du das bis zum Ende durchliest, findest du die andere Alternative, die Aufgabe zu erledigen.«
    Marks Stirnrunzeln vertiefte sich, als er zu den letzten Seiten vorblätterte und sie überflog. »Was ist das? So was wie ein Zauber?«
    Clayton nickte. »Eine Beschwörungsformel. Wir verwenden sie, um Andras herbeizurufen, so wie es diese anderen Idioten getan haben. Und wohin Andras geht, wird ihm Flauros hoffentlich folgen.«
    Mark legte die Zettel auf den Tisch und beugte sich darüber. »Hier steht was darüber, wie man die Erfolgsaussichten beim Durchführen eines Bindungszaubers erhöhen kann. ›Nach Möglichkeit sollte die Bindung auf heiligem Boden oder an einem Schauplatz von großer magischer Bedeutung erfolgen.‹ Ich schätze mal, ›heiliger Boden‹ wäre ein Friedhof oder eine Kirche, aber ...«
    Er ließ den Satz unvollendet.
    Sie alle dachten dasselbe. Das ging aus den gequälten Blicken hervor, die sie einander zuwarfen. Fiona bemerkte es und meldete sich zu Wort, stieß gedämpfte Flüche durch das Klebeband aus.
    Jared ließ die Handfläche auf die Tischfläche niedersausen und brachte die leeren Flaschen zum Zittern. »Verdammt. Der Keller.«
    Mark schluckte schwer. »Mist.«
    Clayton trank von seinem Bier. »Das ist der logische Ort dafür. Andras wurde dort lange Zeit eingesperrt. Es wird ihm Angst einjagen, wenn er ein weiteres Mal dorthin gerufen wird. Es dürfte ihn aus dem Gleichgewicht bringen. Verwirren. Dennoch wird es nicht einfach. Wahrscheinlich ist es sogar so gut wie unmöglich. Trotzdem gefallen mir unsere Erfolgsaussichten dann besser, als wenn wir einfach zu ihm marschieren und ihm eine Kanone vors Gesicht halten.«
    Jared schlug erneut auf den Tisch. »Scheiße.«
    Mark seufzte. »Wir würden ohnehin nie nah genug an ihn rankommen, damit es klappt.«
    Clayton trank einen weiteren Schluck Bier. »Denke ich auch. Und nach allem, was ich weiß, dürften die Schutzzauber und Siegel im Keller alle noch vorhanden sein. Im Grunde genommen müssen wir sie nur reaktivieren. Als wenn man einen Schalter umlegt. Und es tut mir leid, Fiona, aber du wirst dabei sein müssen. Wahrscheinlich hast du dir das schon zusammengereimt. Je mehr von euch dabei sind, die sich in der Nacht dort aufhielten, als Andras befreit wurde, desto besser.«
    »Wieso?«
    »Also ... damit wage ich mich jetzt auf das Gebiet purer Intuition vor. Das steht nicht in den Unterlagen meines Vaters.«
    »Spuck’s schon aus.«
    »Ihr hattet dort alle ein traumatisches Erlebnis. Ich glaube, dass der Bindungszauber umso stärker wird, je mehr von euch daran arbeiten. Wie gesagt, nur so eine Eingebung, aber irgendwie fühlt sie sich richtig an.«
    Zunächst erwiderten die Jungen nichts. Allerdings fühlte es sich auch für sie richtig an. Clayton erkannte es an ihren verkniffenen Mienen.
    Mark hüstelte. »Und ... wann sollen wir es tun?«
    »Ich denke, wir können es uns nicht leisten, noch länger damit zu warten. Es muss heute Nacht passieren.«
    Die Gesichtsausdrücke der Jungen verrieten überdeutlich, dass sie alles andere als glücklich darüber waren. Aber hinter der Besorgnis zeichnete sich ebenso deutlich eine Mischung aus Zustimmung und Entschlossenheit ab.
    Sie würden dieses verrückte Unterfangen durchziehen.
    Einen Dämon beschwören und – hoffentlich – bannen.
    Clayton trank noch mehr Bier.
    Gott steh uns bei .

40
    Die düstere Orgie im ehemaligen Heim der McGregors ging unvermindert weiter, während sich der Abend hinzog. Szenen verstörender Ausschweifungen und Verdorbenheit spielten sich in jedem einzelnen

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