Die Finsteren
den Raum. »Genießt du das Spektakel?«
Sie setzte eine Schmollmiene auf. »Ich will auch mitspielen.«
Er ging zu ihr und nahm ihr Gesicht zwischen die Hände. »Du bekommst schon sehr bald, was du willst. In Kürze werde ich die Mitglieder meiner Gemeinschaft in die Welt hinausschicken, um das Werk des Teufels zu verrichten. Wir werden uns ihnen anschließen.«
»Und was für ein Werk wird das sein?«
Er küsste sie leicht auf den Mund und jagte dadurch wohlige Schauer durch ihren Körper. »Mord. Gewalt. Zerstörung. Tod und noch mehr Tod. Wir werden die Sturmtruppen der Hölle sein, alles abschlachten, was unseren Weg kreuzt, und keinen Gedanken an Gnade für die Schwachen und Unschuldigen verschwenden. Ihre Schreie werden wir sogar am innigsten genießen. Und du wirst unmittelbar neben mir stehen, wenn wir im Namen Satans töten.« Abermals küsste er sie. »Was hältst du davon, Liebling? Ist das die Zeit wert, die du hier abgekapselt verbringst?«
Sie schlang ein Bein um ihn und schmiegte sich an seinen Körper. »Das klingt wundervoll.«
Er lächelte. »Gut. Die Zeit ist fast gekommen. Ich bedauere nur, dass meine andere Braut nicht bei mir sein wird.«
Natasha bemühte sich, nicht zu lächeln. »Ach ja?«
Andras’ Tonfall wurde kalt. »Ja. Sie war nicht in ihrem Haus. Ich fürchte, ihr könnte etwas zugestoßen sein.«
»Wie kommst du darauf?«
»Ich habe Leichen gefunden. Mitglieder ihrer Familie. Sie sind erschossen worden. Die Mutter und eine Schwester. Das weiß ich, weil ich eine Zeit lang dort wartete, bis der Vater von der Arbeit nach Hause kam. Der Mann hat sich hysterisch aufgeführt, trotzdem ist es mir gelungen, ihn einigermaßen vernünftig zu befragen, bevor ich ihn tötete. Er behauptete beharrlich, nicht zu wissen, was vorgefallen ist. Ebenso wenig, wie er wusste, wohin Fiona verschwunden sein könnte. Ich glaube, er sagte die Wahrheit. Menschen neigen dazu, nicht zu lügen, wenn ihnen die Haut vom Leib geschält wird.«
Natasha grunzte. »Ja. Äh ... da hast du wahrscheinlich recht. Aber ...«
Er legte ihr eine Hand auf die Wange. »Ja?«
Natasha wollte eigentlich nichts mehr sagen, weil sie keine Lust verspürte, Andras mit Fiona teilen zu müssen, doch um ihre Wünsche ging es hier nicht. Nur Andras zählte. Sie seufzte. »Sie könnte zu Clayton gegangen sein.«
Andras runzelte die Stirn. »Ist dieser Clayton euer älterer Freund?«
»Ja. Fiona hatte diese Macke, wenn es um ihn ging. Sie stand irgendwie auf ihn. Zugegeben hat sie es nie, aber ich konnte es ihr ansehen. Deshalb hat sie ihn ständig angeflirtet. Wenn sie in Schwierigkeiten steckt, ist sie möglicherweise zu ihm gegangen.«
Er lächelte. »Danke.«
»Willst du jetzt dorthin?«
Er schüttelte den Kopf. »Die Zeit ist reif, meine Krieger auszusenden. Ich habe auf den richtigen Moment gewartet, und nun ist er gekommen. Ich spüre es. Ich muss die Truppen versammeln. Ich werde jemand anders schicken, um sie zu holen.«
»Ich gehe. Bei mir würde Clayton keinen Verdacht schöpfen. Das wäre perfekt.«
Erneut schüttelte Andras den Kopf. »Nein. Ich will dich im Augenblick des Ruhms an meiner Seite haben. Ein anderer wird gehen. Zieh dich an und komm zu mir nach draußen hinter das Haus.«
Damit verließ er sie rasch, ohne ein weiteres Wort zu verlieren. Natasha sammelte ihre Kleider auf, die sie in einem Haufen auf den Boden geworfen hatte. Kaum war sie angezogen, verließ sie das Zimmer. Sie fand, dass Andras einen Fehler beging, nicht sie zu Clayton zu schicken, aber diese Sorge ging in der Erleichterung darüber unter, ihr Asyl endlich verlassen zu können. Sie bahnte sich den Weg zwischen den nackten Körpern hindurch, die den Gang und die Treppe bevölkerten. Unterwegs strich sie mit den Händen über die bloße Haut.
Suzie McGregor packte sie, als sie unten an der Treppe ankam, und steckte ihr die Zunge in den Hals. Natasha ließ sich einige Augenblicke lang von der Frau küssen, dann stieß sie Suzie weg und ging weiter in die Küche, wo Blut den Boden überschwemmte. Überall lagen Leichen und Körperteile herum. Gliedmaßen und Rümpfe stapelten sich in den Ecken, damit Platz für Nachschub blieb. Eine attraktive, zierliche junge Frau führte die Aufsicht über das Blutbad in der Küche. Sie erteilte Männern Anweisungen, die einen anderen Mann in den Raum schleiften und zu Boden drückten. Die Frau trat vor und stampfte mit dem Absatz ihres Schuhs auf das Gesicht des Liegenden. Der schrie und wand
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