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Die Finsteren

Die Finsteren

Titel: Die Finsteren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Smith
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schwarzen Wolf wirkte lebendiger als zuvor. Detailreicher. Wahrscheinlich spielte ihm bloß seine Fantasie Streiche. Er nahm wohl lediglich Einzelheiten wahr, die ihm beim ersten Mal entgangen waren. Allerdings hielt sich der Eindruck beharrlich. Es schien beinahe so zu sein, als stünde das gemalte Bild kurz davor, zum Leben zu erwachen. Er stellte sich vor, dass es dreidimensional wurde und von der Tür hinabglitt, um sie mit dem Schwert anzugreifen. Mark zog die Tür ganz auf, wodurch das Motiv dankenswerterweise außer Sicht geriet. Er holte noch einmal tief Luft, dann setzte er sich die Treppe hinab in den Keller in Bewegung. Die anderen folgten ihm.
    Auf dem Weg nach unten schoss ihm der Gedanke durch den Kopf, wie schlecht die Chancen für sie standen. Sie waren keine professionellen Monster- oder Dämonenjäger. Als Waffen verfügten sie lediglich über einige gekritzelte alte Notizen und einen mit Silberpatronen geladenen Revolver. Sie waren kaum dafür gerüstet, sich einer uralten Entität zu stellen, geschweige denn, sie zu bezwingen. Darüber hinaus fühlte er sich immer noch betrunken. Obwohl ihm die Taschenlampe den Weg wies, musste er sich mit einem Arm an der Mauer abstützen, um nicht die Treppe hinunterzufallen.
    Und bescheuerterweise musste er immer noch verdammt dringend pissen.
    Mittlerweile machte sich der Drang fast schmerzlich bemerkbar. Er wünschte, er hätte im Wald die Gelegenheit zum Pinkeln genutzt. Aber dort hatte er sich dermaßen darauf konzentriert, hierherzugelangen, dass er nicht dazu gekommen war. Jedenfalls sah er wenig Chancen, einem Dämon in den Arsch zu treten, wenn ihm die Pisse bis zum Hals stand. Kaum hatte er den Betonboden des Kellers erreicht, torkelte er in eine Ecke, zog den Reißverschluss auf und ließ es laufen. Der kräftige Urinstrahl plätscherte laut gegen die Ziegelsteinwand.
    Fiona meldete Protest an. Diesmal verstand er sie sogar: Widerlich .
    Mark stöhnte vor Erleichterung. »Ah ... oh ... Mann. Ich dachte schon, ich platze.«
    Clayton und Jared folgten Marks Beispiel und pinkelten jeweils in andere Winkel des Raums. Mark wurde als Erster fertig und zog den Reißverschluss zu. Dann richtete er die Taschenlampe auf den Boden und ließ den Kegel über das aufwendig auf den Beton gemalte Pentagramm wandern. An den Rändern reihten sich kleinere Symbole aneinander. Bei einem handelte es sich um das Zeichen für Anarchie. Den Rest erkannte er nicht. Es kümmerte ihn weniger, wofür sie standen. Für ihn zählte nur, dass jemand anders vor langer Zeit den größten Teil der Arbeit für sie erledigt hatte.
    Clayton packte ebenfalls wieder ein und trat an den Rand des Pentagramms.
    Die Kassette trug er unter dem Arm.
    Mark sah ihn an. »Und jetzt?«
    Clayton öffnete sie und holte die zerknitterten Zettel heraus. Er legte die Box auf den Boden und blätterte die Seiten durch, bis er auf jene stieß, die er brauchte. Er schaute über das Pentagramm hinweg zu Mark. »Hey ... das Licht. Komm hier rüber.«
    Mark näherte sich und richtete den Strahl auf die Notiz in Claytons Händen. »Wie funktioniert es?«
    Clayton zuckte mit den Schultern. »Ziemlich unkompliziert. Wir rufen Andras. Buchstäblich. Namentlich und mit Blut. Das Blut kommt zuerst.«
    »Mit Blut?«
    »Ja. Aber nicht irgendwelches Blut. Es muss Blut von Seelen sein, die Andras berührt hat.« Clayton setzte eine etwas gequälte Miene auf. »Das ... äh ... na ja, das bedeutet Blut von euch.«
    Jared schaute finster drein. »Was müssen wir tun?«
    Clayton las noch einmal nach. »Hat jemand ein Messer dabei?«
    Mark nickte. »Ja.«
    »War mir klar, dass du eins hast, du Rowdy. Egal ... ihr macht Folgendes: Jeder von euch sticht sich mit dem Messer in den Daumen und vergießt ein paar Tropfen Blut in die Mitte des Pentagramms.«
    »Das ist alles?«
    »Ja. Das Pentagramm ist bereits magisch geladen. Alle erforderlichen Sigillen sind vorhanden. Stellt es euch wie eine offen stehende Tür vor. Wir brauchen Andras nur hereinzulocken und wieder abzuschließen. Euer Blut setzt den Prozess zur Herbeirufung des Dämons in Gang.«
    Jared streckte eine Hand aus. »Her damit.«
    Mark kramte das Klappmesser aus der Hosentasche und reichte es seinem Freund. Jared trat in das Pentagramm und streckte die Hand zur Mitte des Kreises vor. Er setzte die Spitze der Klinge an seinem Daumen an und drückte, bis dunkles Blut hervorquoll. Dann quetschte er den Daumen mit dem Zeigefinger, bis sich die ersten Tropfen auf den

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