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Die Finsteren

Die Finsteren

Titel: Die Finsteren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Smith
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schaltete es wieder an.
    Suzie drückte wieder auf den Ausschalter. »Das ist mein Auto, Miststück. Das Radio bleibt aus.«
    Lydia brummte: »Tja, reden will ich aber auf keinen Fall mit dir.«
    »Dann lass es bleiben.«
    »Weißt du, ich hasse dich noch immer. Ich liebe Andras und werde tun, was immer er von mir verlangt, aber daran hat sich nichts geändert.«
    »Ich bin auch nicht die Vorsitzende deines verfickten Fanklubs, Fotze.«
    Eine Weile fuhren sie schweigend weiter. Keine der beiden Frauen sah die andere an, während der SUV die ländliche Nebenstraße entlangraste. Zu sehen gab es draußen nicht viel. Nur Bäume und gelegentlich weitläufige Stoppelfelder.
    Suzie räusperte sich. »Und ... willst du rechts ranfahren und es gleich hier tun oder warten, bis wir zurück sind.«
    Lydia grinste. »Gleich hier.«
    »Prima.«
    Suzie fuhr rechts ran und sie kletterten auf den Rücksitz, wo sie es sich eine Zeit lang gegenseitig besorgten.
    Die restliche Fahrt verlief deutlich entspannter.
    Wieder auf dem Vordersitz überprüfte Lydia im Innenspiegel ihre Frisur und ihr Make-up, während Suzie fuhr. »Ist schon verrückt, wie geil ich jetzt ständig bin.«
    Suzie nickte. »Ja, ich weiß. Ich bin nicht sicher, ob es bloß daran liegt, in Andras’ Nähe zu sein, eine Art Gedankenkontrolle, oder ob es damit zu tun hat, ihn zu ficken oder sein Blut zu trinken, dieser Austausch von Körperflüssigkeiten. Vielleicht ist es eine Kombination aus allem.«
    »Mir ist eigentlich egal, woran es liegt, ich freue mich einfach darüber. Hätte ich gewusst, dass es so heiß ist, mit Dämonen zu verkehren, hätte ich es schon länger gemacht. Ich hatte seit Jahren keine so schöne Zeit mehr.«
    »Stimmt.«
    »Es ist, als wäre ich wieder ein Teenager.« Ihre Augen funkelten verschmitzt, als sie lächelte. »Ein den Teufel anbetender Teenager.«
    »Heil Satan!«
    »Heil Andras!«
    Die beiden Frauen kicherten.
    Ihre ausgelassene Stimmung wurde etwas gedämpft, als Suzie in die Straße einbog, die zu ihrem Haus führte. Ein weißer Postwagen parkte am Randstein vor dem Grundstück. Der beleibte Zusteller ging auf ihre Veranda zu, unter dem Arm ein Paket, das zu groß für den Briefkasten an der Auffahrt war.
    »Oh verdammt.«
    Der Paketbote erklomm die Stufen zur Veranda und klingelte an der Tür.
    Ella öffnete und griff den erschrockenen Bediensteten mit einem Nudelholz an. Er taumelte zurück und riss einen Arm hoch, um sich zu schützen. Das Utensil krachte gegen seinen Unterarm. Der zweite Schlag traf ihn seitlich am Kopf. Der Zusteller brach auf der Veranda zusammen und hielt nach wie vor das Paket umklammert, als Ella über ihn herfiel und anfing, ihm mit dem Nudelholz den Schädel zu zertrümmern.
    Lydia schüttelte den Kopf, als sie in die Einfahrt rollten. »Das war wirklich unangebracht.«
    Suzie seufzte. »Aber nicht überraschend. Die alte Schlampe ist verdammt blutrünstig.«
    »Mich kotzt nur an, dass wir eine weitere Sauerei beseitigen müssen. Das artet allmählich in Arbeit aus.«
    Suzie zuckte mit den Schultern. »Bringen wir’s einfach hinter uns.«
    Sie stiegen aus und zerrten Ella von dem übel zugerichteten Postboten weg. Der gesamte Körper der älteren Frau vibrierte mit manischer Energie, ihre geweiteten Augen sprühten vor Vergnügen. »Ich hab ihm den Schädel eingeschlagen! Hab ihn zermanscht wie eine scheiß Melone!«
    Darauf folgte wildes Gelächter.
    Unter dem Postboten breitete sich eine Blutlache aus, und die Form seines Schädels sah völlig falsch aus. »Ja, ich schätze, das hast du«, bestätigte Suzie. »Und sieh dir nur an, was für eine Schweinerei du dabei angerichtet hast.«
    Frederick gesellte sich erneut auf der Veranda zu ihnen. »Ach du meine Güte. Noch einer.«
    Suzie nickte. »Lust auf weitere Arbeit mit der Kettensäge, Frederick?
    Wieder eines dieser schaurigen Lächeln. »Immer, Madam.«
    Also verfrachteten sie den erschlagenen Boten in die Garage und Frederick machte sich erneut daran, einen Toten zurechtzustutzen. Suzie zog sich ein unauffälliges Kleid und einen engen Sport-BH an. Ihr Haar stopfte sie unter eine Kappe. Die Leute warteten auf ihre Post und sie konnte nur eins tun – die Route zu Ende fahren. Zumindest den Teil innerhalb von Wheaton Hills. So würde die Spur des verschwundenen Postboten hoffentlich nicht zu ihrer Tür führen. Hier und da verirrte sich womöglich ein Umschlag in den falschen Briefkasten, aber das kam ohnehin ständig vor und stellte somit

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