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Die Firma

Die Firma

Titel: Die Firma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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heftigen Schlag, und eine Faust landete in seinem Magen. Eine weitere Faust traf seine Nase. Er ging zu Boden, benommen und blutend. Der Aktenkoffer wurde auf dem Bett ausgeleert.
    Er wurde in einen Sessel geworfen, und das Licht ging an.
    Drei FBI-Agenten, seine Kollegen, funkelten ihn an. Direktor Voyles trat vor ihn und schüttelte fassungslos den Kopf. Der Agent mit den gewaltigen Händen stand in Schlagweite neben ihm. Ein weiterer Agent zählte das Geld.
    Voyles beugte sich über ihn. »Sie sind ein Verräter, ROSS.
    Der übelste Abschaum. Ich kann es einfach nicht glauben.«
    ROSS biß sich auf die Unterlippe und begann zu weinen.
    »Wer ist es?« fragte Voyles eindringlich.
    Das Weinen wurde lauter. Keine Antwort.
    Voyles holte aus und versetzte ROSS einen Schlag auf die linke Schläfe. Er schrie auf. »Wer ist es, ROSS? Reden Sie, Mann!«
    »Vinnie Cozzo«, stammelte er zwischen zwei Schluchzern.
    »Daß es Cozzo ist, weiß ich, verdammt nochmal! Aber was haben Sie ihm erzählt?«
    Tränen rannen aus seinen Augen und Blut aus seiner Nase.
    Sein Körper zitterte und zuckte jämmerlich. Keine Antwort Voyles schlug ihn wieder und wieder. »Sag es mir, du kleine Drecksau. Sag mir, was Cozzo wollte.« Er schlug ihn abermals.
    ROSS klappte zusammen, sein Kopf sank auf seine Knie. Das Weinen wurde leiser.
    »Zweihunderttausend Dollar«, sagte ein Agent.
    Voyles ließ sich auf ein Knie nieder und redete fast flüsternd auf ROSS ein. »Ist es McDeere, ROSS? Bitte, bitte, sagen Sie, daß es nicht McDeere ist. Bitte, Tarry, sagen Sie, daß es nicht McDeere ist.«
    Tarry legte die Ellenbogen auf die Knie und starrte auf den Boden. Das Blut tropfte herunter und bildete auf dem Teppich eine kleine Pfütze. Das war's, Tarry. Du wirst dein Geld nicht behalten. Du bist unterwegs in den Knast. Du bist ein Schandfleck, Tarry. Du bist ein schmieriges Stückchen Scheiße, und es ist vorbei. Was hätte es für einen Sinn, jetzt noch etwas geheimzuhalten? Das war's, Tarry.
    Voyles flehte ihn leise an. Gesteht eure Sünden, Leute.
    »Bitte, sagen Sie, daß es nicht McDeere war, Tarry, bitte sagen Sie, daß er es nicht war.«
    Tarry richtete sich auf und wischte sich mit den Fingern die Tränen ab. Er atmete tief ein. Räusperte sich. Biß sich auf die Unterlippe, schaute Voyles ins Gesicht und nickte.
    DeVasher hatte keine Zeit für den Fahrstuhl. Er rannte die Treppe hinunter in den vierten Stock, zu einem der großen Eckbüros, und platzte bei Locke herein. Die Hälfte der Partner war bereits versammelt. Locke, Lambert, Milligan, McKnight, Dunbar, Denton, Lawson, Banahan, Kruger, Welch und Shottz.
    Die andere Hälfte war herbeordert.
    In dem Raum herrschte stumme Panik. DeVasher setzte sich an den Kopf des Konferenztisches, und sie scharten sich um ihn.
    »Okay, Leute. Es besteht keine Veranlassung, die Flucht zu ergreifen und nach Brasilien abzuhauen. Jedenfalls noch nicht.
    Wir haben heute morgen die Bestätigung dafür erhalten, daß er sich eingehend mit den Feds unterhalten hat, daß sie ihm eine Million Dollar gezahlt und eine weitere Million versprochen haben, und daß er im Besitz gewisser Dokumente ist, von denen wir glauben, daß sie inkriminierend sind. Das kommt direkt vom FBI. Während wir uns unterhalten, ist Lazarov mit einer kleinen Armee hierher unterwegs. Wie es scheint, ist kein Schaden angerichtet worden. Noch nicht. Unserem Gewährsmann zufolge - er ist ein sehr hochrangiger FBI-Beamter - hat McDeere mehr als zehntausend Dokumente in seinem Besitz und ist bereit, sie auszuliefern. Aber bisher hat er ihnen nur einige wenige übergeben. Glauben wir wenigstens.
    Allem Anschein nach sind wir ihm gerade noch rechtzeitig auf die Schliche gekommen. Wenn wir weiteren Schaden verhindern können, kann uns eigentlich nichts passieren. Das sage ich, obwohl sie ein paar Dokumente haben. Aber es kann nicht viel sein, denn sonst wären sie bereits mit Durchsuchungsbefehlen erschienen.«
    DeVasher war in seinem Element. Es machte ihm ungeheuren Spaß. Er sprach mit einem herablassenden Lächeln und ließ den Blick über die besorgten Gesichter schweifen. »So, und wo steckt McDeere?«
    Milligan sprach. »In seinem Büro. Ich habe gerade mit ihm gesprochen. Er ist völlig ahnungslos.«
    »Wunderbar. Es ist vorgesehen, daß er in drei Stunden nach Grand Cayman abfliegt. Richtig, Lambert?«
    »Richtig. Gegen Mittag.«
    »Gut. Das Flugzeug wird nie dort ankommen. Der Pilot wird kurz in New Orleans zwischenlanden und etwas

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