Die Firma
erledigen, dann startet er in Richtung Inseln. Ungefähr eine halbe Stunde später, über dem Golf, wird der kleine Punkt von den Radarschirmen verschwinden, für immer. Die Trümmer werden über ein Gebiet von dreißig Quadratmeilen verstreut werden, und niemand wird je eine Leiche finden. Betrüblich, aber unerläßlich.«
»Der Lear?« fragte Denton.
»Ja, mein Sohn, der Lear. Wir werden Ihnen ein neues Spielzeug kaufen.«
»Wir gehen von einer Menge Mutmaßungen aus, DeVasher«, sagte Locke. »Wir mutmaßen, daß die Dokumente, die sie bereits haben, harmlos sind. Vor vier Tagen waren Sie überzeugt, daß McDeere einige von Averys geheimen Akten kopiert hat. Was ist damit?«
»Sie haben die Akten in Chicago studiert. Ja, sie enthalten eine Menge inkriminierender Hinweise, aber nicht genug. Damit können sie niemanden vor Gericht bringen. Ihr wißt, daß sich das wirklich belastende Material auf der Insel befindet. Und natürlich hier im Keller. In den Keller kommt niemand hinein.
Wir haben die Akten in dem Apartment überprüft. Wie es aussieht, ist alles in Ordnung.«
Locke war nicht zufriedengestellt. »Und wo kommen dann die zehntausend Dokumente her?«
»Sie nehmen an, daß er zehntausend hat. Ich bezweifle das.
Vergessen Sie nicht, er versucht, eine weitere Million Dollar zu kassieren, bevor er verschwindet. Wahrscheinlich lügt er sie an und schnüffelt herum, ob er noch weitere Dokumente auftreiben kann. Wenn er zehntausend hätte - warum hat er sie dann noch nicht an die Feds abgeliefert?«
»Was haben wir dann zu befürchten?« fragte Lambert.
»Was wir zu befürchten haben, ist das Unbekannte, Ollie. Wir wissen nicht, was er hat, außer daß er eine Million Dollar besitzt. Er ist nicht dämlich, und es könnte sein, daß er über etwas stolpert, wenn er so weitermacht. Das dürfen wir nicht zulassen. Lazarov hat gesagt, wir sollen seinen Arsch aus der Luft pusten. Zitat Ende.«
»Es ist völlig ausgeschlossen, daß ein Angestellter, der erst so kurze Zeit bei uns ist, so viele gefährliche Dokumente finden und kopieren kann«, sagte Kruger kühn und schaute sich Zustimmung heischend um. Mehrere nickten beifällig und mit ernster Miene.
»Weshalb kommt Lazarov her?« fragte Dunbar, ein Immobilienmann. Er sagte »Lazarov«, als käme Charles Manson zum Dinner.
»Das ist eine dumme Frage«, fuhr DeVasher auf und sah sich nach dem Idioten um. »Erstens müssen wir uns um McDeere kümmern und hoffen, daß der angerichtete Schaden minimal ist. Und dann werden wir diese Filiale genau unter die Lupe nehmen und alles ändern, was geändert werden muß.«
Locke stand auf und funkelte Oliver Lambert an. »Sorgen Sie dafür, daß McDeere in dieses Flugzeug steigt.«
Tarrance, Acklin und Laney saßen wie betäubt da und lauschten dem Lautsprecher-Telefon auf dem Schreibtisch. Es war Voyles in Washington, der ihnen genau erklärte, was passiert war. Er würde in einer Stunde nach Memphis starten.
Er war fast verzweifelt.
»Sie müssen ihn an Land ziehen, Tarrance. Und zwar schnell. Cozzo weiß nicht, daß wir über Tarry ROSS Bescheid wissen, aber ROSS hat ihm erzählt, daß McDeere im Begriff ist, uns die Dokumente zu übergeben. Sie können ihn jederzeit beseitigen. Sie müssen ihn herausholen. Sofort! Wissen Sie, wo er sich aufhält?«
»Er ist in seinem Büro«, sagte Tarrance.
»Okay. Gut. Holen Sie ihn heraus. Ich bin in zwei Stunden bei Ihnen. Ich will mit ihm reden. Bis später.«
Tarrance drückte die Gabel nieder, dann wählte er eine Nummer.
»Wen rufen Sie an?« fragte Acklin.
»Bendini, Lambert & Locke.«
»Sind Sie wahnsinnig geworden, Wayne?« fragte Laney.
»Hören Sie einfach zu.«
Es meldete sich die Dame am Empfang. »Mitch McDeere, bitte«, sagte Tarrance.
»Einen Moment bitte«, sagte sie. Dann die Sekretärin: »Büro von Mr. McDeere.«
»Ich muß mit Mitchell McDeere sprechen.«
»Tut mir leid. Er befindet sich in einer Sitzung.«
»Hören Sie zu, meine Dame. Ich bin Richter Henry Hugo, und er hätte schon vor einer Viertelstunde in meinem Gerichtssaal sein müssen. Wir warten auf ihn. Er muß unbedingt erscheinen.«
»In seinem Terminkalender steht nichts davon.«
»Tragen Sie seine Termine ein?«
»Ja, Sir.«
»Dann ist es Ihre Schuld. Und nun holen Sie ihn ans Telefon.«
Nina rannte über den Flur und in sein Büro. »Mitch, da ist ein Richter Hugo am Telefon. Sagt, Sie müßten jetzt eigentlich im Gericht sein. Sie sollten mit ihm reden.«
Mitch sprang auf
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