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Die Firma

Die Firma

Titel: Die Firma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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bei einer Vergewaltigung gestern abend.«
    »Was? Wo?«
    »Im Perdido Beach Hilton. Ray hat diese Blondine dabei erwischt, wie sie mir ins Hotel folgte. Er ist in ihr Zimmer gestürmt und hat sie verschnürt. Nichts Ernstes. Er nahm ihre Waffe und ihr Geld, und nun behauptet sie, sie wäre von Ray McDeere geschlagen und vergewaltigt worden. Jeder Cop in Florida sucht nach dem Wagen, den ich gestern abend in Mobile gemietet habe.«
    »Wo ist der Wagen?«
    »Wir haben ihn ungefähr eine Meile westlich von hier auf einer Großbaustelle stehengelassen. Ich habe fürchterliche Angst, Mitch.«
    »Wo ist Ray?«
    »Er liegt am Strand und versucht, braun zu werden. Das Foto in den Zeitungen ist ziemlich alt. Er hat lange Haare und sieht sehr blaß aus. Es ist kein gutes Bild. Jetzt hat er sich das Haar ganz kurz schneiden lassen und versucht, Farbe zu bekommen. Ich glaube, das wird helfen.«
    »Habt ihr beide Zimmer auf deinen Namen gemietet?«
    »Rachel James.«
    »Hör zu, Abby. Vergiß Rachel und Lee und Ray und Abby.
    Wartet, bis es fast dunkel ist, dann verlaßt die Zimmer.
    Verschwindet einfach. Ungefähr eine halbe Meile weiter östlich gibt es ein kleines Motel, das Blue Tide heißt. Ihr macht zusammen einen kleinen Spaziergang am Strand entlang, bis ihr es gefunden habt. Ihr geht an die Rezeption und nehmt zwei nebeinanderliegende Zimmer. Bezahlt in bar. Sage, du hießest Jackie Nagel. Hast du das? Jackie Nagel. Wenn ich komme, werde ich nach einer Frau dieses Namens fragen.«
    »Und was ist, wenn sie keine zwei nebeneinanderliegenden Zimmer haben?«
    »Okay, wenn irgendetwas schiefgeht, zwei Türen weiter ist eine weitere Absteige, die Seaside heißt. Zieht dort ein.
    Derselbe Name. Ich fahre hier gleich los, sagen wir um eins, und ich sollte eigentlich in zehn Stunden bei euch sein.«
    »Was ist, wenn sie den Wagen finden?«
    »Sie werden ihn finden, und dann werden sie ganz Panama City Beach absuchen. Ihr müßt sehr vorsichtig sein. Wenn es dunkel geworden ist, schleichst du dich in einen Drugstore und kaufst ein Haarfärbemittel. Schneide dein Haar ganz kurz und färbe es blond.«
    »Blond!«
    »Von mir aus auch rot. Aber verändere es. Sage Ray, er soll sein Zimmer nicht verlassen. Geht keinerlei Risiko ein.«
    »Er hat eine Waffe, Mitch.«
    »Sage ihm, ich hätte gesagt, er soll sie nicht benutzen.
    Vermutlich wird es heute abend von Polizisten nur so wimmeln.
    Er kann sich nicht den Weg freischießen.«
    »Ich liebe dich, Mitch. Und ich habe solche Angst.«
    »Es ist völlig in Ordnung, daß du Angst hast, Baby. Aber gerate nicht in Panik. Sie wissen nicht, wo ihr seid, und sie werden euch nicht finden, wenn ihr gleich umzieht. Ich bin gegen Mitternacht bei euch.«
    Lamar Quin, Wally Hudson und Kendall Mahan saßen in dem Konferenzzimmer im dritten Stock und dachten über ihre nächsten Sc hritte nach. Da sie bereits seit etlichen Jahren in der Firma waren, wußten sie über den fünften Stock und den Keller Bescheid, über Mr. Lazarov und Mr. Morolto, über Hodge und Kozinski. Sie wußten, daß niemand, der einmal in die Firma eingetreten war, wieder aus ihr ausschied.
    Sie erzählten sich ihre Geschichten des Tages. Sie verglichen ihn mit jenem Tag, an dem sie die betrübliche Wahrheit über den Weihnachtsmann erfahren hatten. Ein trauriger und beängstigender Tag, an dem Nathan Locke in seinem Büro mit ihnen gesprochen und ihnen von ihrem wichtigsten Klienten erzählt hatte. Und dann hatte er sie mit DeVasher bekannt gemacht. Sie waren Angestellte der Familie Morolto, und man erwartete von ihnen, daß sie schwer arbeiteten, ihre ansehnlichen Gehälter ausgaben und im übrigen den Mund hielten. Alle drei taten es. Es hatte Überlegungen über das Ausscheiden gegeben, aber nie ernsthafte Pläne. Sie hatten Familie. Im Laufe der Zeit gab es sich irgendwie. Es gab so viele saubere Klienten, für die man arbeiten konnte. So viel schwere legitime Arbeit.
    Der größte Teil der Schmutzarbeit wurde von den Partnern erledigt, aber je länger sie bei der Firma waren, desto stärker wurden sie in die Verschwörung mit einbezogen. Sie würden nie erwischt werden, versicherten ihnen die Partner. Dazu waren sie viel zu gerissen. Dazu hatten sie zuviel Geld. Es war eine perfekte Fassade. Besonders eingehend wurde an dem Konferenztisch über die Tatsache gesprochen, daß die Partner die Stadt verlassen hatten. Kein einziger Partner hielt sich im Memphis auf. Sogar Avery Tolar war verschwunden. Er hatte das Krankenhaus

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