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Die Firma

Die Firma

Titel: Die Firma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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Eindruck, Sie glauben, mir machte das Spaß. Himmel, ich habe diese Jungen praktisch großgezogen.«
    »Dann sehen Sie zu, daß Sie sie wieder in Reih und Glied bekommen, bevor die Sache zu weit geht. Chicago wird argwöhnisch, Ollie. Sie stellen eine Menge Fragen.«
    »Wer?«
    »Lazarov.«
    »Was haben Sie ihnen erzählt, DeVasher?«
    »Alles. Das ist mein Job. Sie möchten, daß Sie übermorgen in Chicago erscheinen, um ihre Instruktionen entgegenzunehmen.«
    »Was wollen sie?«
    »Antworten. Und Pläne.«
    »Pläne wofür?«
    »Vorläufige Pläne zur Eliminierung von Kozinski, Hodge und Tarrance, falls es sich als nötig erweisen sollte.«
    »Tarrance? Sind Sie verrückt, DeVasher? Wir können doch nicht einen Bullen eliminieren. Die schicken uns die ganze Truppe auf den Hals.«
    »Lazarov ist dämlich, Ollie. Das wissen Sie. Er ist ein Schwachkopf, aber ich glaube nicht, daß Sie ihm das sagen sollten.«
    »Ich glaube, ich werde es trotzdem tun. Ich fahre nach New York und sage Lazarov, daß er ein kompletter Idiot ist.«
    »Tun Sie das, Ollie. Tun Sie das.«
    Oliver Lambert sprang von seinem Stuhl auf und ging zur Tür. »Beobachten Sie McDeere noch einen weiteren Monat.«
    »Wird gemacht, Ollie. Aber keine Sorge, er wird unterschreiben, da gehe ich jede Wette ein.«

 

     

    4
     
    Der Mazda wurde für zweihundert Dollar verkauft und der größte Teil des Geldes sofort wieder für die Miete eines dreieinhalb Meter langen U-Haul-Möbelwagens ausgegeben. In Memphis würde es zurückerstattet werden. Die Hälfte des zusammengewürfelten Mobiliars wurde verschenkt oder fortgeworfen, und als der Wagen beladen war, enthielt er einen Kühlschrank, ein Bett, einen Kleiderschrank und eine Kommode, einen kleinen Farbfernseher, Kartons mit Tellern, Kleidern und Krimskrams und ein altes Sofa, das nur aus Gefühlsduselei mitgenommen wurde und an seinem neuen Standort nicht lange bleiben würde.
    Abby hielt den Hund Hearsay, während Mitch sich seinen Weg durch Boston suchte und dann südwärts fuhr, in den tiefen Süden, der Verheißung eines besseren Lebens entgegen. Drei Tage lang fuhren sie auf Nebenstraßen, genossen die Landschaft, sangen die Melodien im Radio mit, übernachteten in billigen Motels und redeten von dem Haus, dem BMW, neuen Möbeln, Kindern, Wohlstand. Sie kurbelten die Fenster herunter und ließen den Wind hereinwehen, während der Möbelwagen fast seine Höchstgeschwindigkeit von siebzig Stundenkilometern erreichte. Einmal, irgendwo in Pennsylvania, meinte Abby, daß sie vielleicht für einen kurzen Besuch in Kentucky Station machen könnten. Mitch sagte nichts, wählte aber eine Route, die durch die Carolinas und Georgia führte und mindestens dreihundert Kilometer von jedem Punkt der Grenze zu Kentucky en t fernt verlief. Abby ließ es durchgehen.
    Sie trafen an einem Donnerstagmorgen in Memphis ein, und der schwarze 318i stand unter dem Carport, wie versprochen, als gehörte er dahin. Er betrachtete den Wagen. Sie betrachtete das Haus. Der Rasen war dicht, grün und frisch gemäht. Die Hecken waren beschnitten. Die Ringelblumen blühten.
    Die Schlüssel lagen unter einem Eimer im Geräteschuppen, wie versprochen.
    Nach der ersten Probefahrt entluden sie rasch den Möbelwagen, bevor die Nachbarn ihre kümmerlichen Habseligkeiten inspizieren konnten. Der Möbelwagen wurde zur Verleihfirma zurückgebracht.
    Eine Innenarchitektin, die gleiche, die auch sein Büro einrichten würde, erschien um die Mittagszeit mit Mustern für Teppiche, Farben, Fußbodenbeläge, Gardinen, Vorhänge, Tapeten. Nach ihrer kleinen Wohnung in Cambridge kam Abby der Gedanke an eine Innenarchitektin ein wenig absurd vor, aber sie spielte mit. Mitch war ziemlich schnell gelangweilt und entschuldigte sich, um den BMW auszuprobieren. Er kreuzte durch die baumgesäumten, stillen, schattigen Straßen dieses hübschen Viertels, in dem er jetzt ansässig war. Er lächelte, als Jungen auf Fahrrädern anhielten und bewundernd hinter seinem neuen Wagen herpfiffen. Er winkte dem Briefträger zu, der heftig schwitzend auf dem Gehsteig entlangging. Hier war er, Mitchell Y. McDeere, fünfundzwanzig Jahre alt und seit einer Woche mit der Universität fertig, und er hatte es geschafft.
    Um drei begleiteten sie die Innenarchitektin in ein elegantes Möbelgeschäft, wo sie der Geschäftsführer höflich informierte, daß Mr. Oliver Lambert bereits die erforderlichen Schritte für einen Kredit unternommen hatte, und daß es für das, was sie zu

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