Die Firma
daran, wie gern Sie Fotos sehen, und mir immer wieder gesagt, daß wir für den alten Ollie ein paar Kameras hätten aufstellen sollen.«
»Halten Sie die Klappe, DeVasher.«
»Vielleicht beim nächsten Mal.«
Beide schwiegen, während DeVasher einen Blick auf seinen Notizblock warf. Er streifte die Asche seiner Zigarre ab und lächelte.
»Alles in allem«, sagte er, »ist es eine gute Ehe. Sie scheinen sehr intim miteinander zu sein. Der Chauffeur sagt, sie hätten das ganze Wochenende Händchen gehalten. Die ganzen drei Tage lang kein böses Wort. Das ist ziemlich gut, nicht? Aber ich kann das schlecht beurteilen. Ich selbst bin dreimal verheiratet gewesen.«
»Verständlich. Was ist mit Kindern?«
»In ein paar Jahren. Sie will erst eine Weile arbeiten, dann schwanger werden.«
»Wie ist Ihre Meinung über den Mann?«
»Sehr gut, ein sehr anständiger junger Mann. Außerdem sehr ehrgeizig. Ich glaube, er hat einen starken Antrieb und macht nicht Halt, bis er oben angekommen ist. Falls erforderlich, wird er ein paar Risiken eingehen, ein paar Gesetze außer acht lassen.«
Ollie lächelte. »Das war es, was ich hören wollte.«
»Zwei Telefongespräche. Beide mit ihrer Mutter in Kentucky.
Nichts besonderes.«
»Was ist mit seiner Familie?«
»Wurde nie erwähnt«
»Kein Wort über Ray?«
»Wir suchen noch, Ollie. Lassen Sie uns ein bißchen Zeit«
DeVasher klappte die McDeere-Akte zu und schlug eine andere, wesentlich dickere auf. Lambert rieb sich die Schläfen und starrte auf den Fußboden. »Wie ist der neueste Stand?«
fragte er leise.
»Es steht nicht gut, Ollie. Ich bin überzeugt, daß Hodge und Kozinski jetzt zusammenarbeiten. Vorige Woche erschienen Leute vom FBI mit einem Durchsuchungsbefehl in Kozinskis Haus. Fanden unsere Abhörgeräte. Sie sagten ihm, daß sein Haus verwanzt wäre, aber sie wissen natürlich nicht, von wem.
Kozinski hat es Hodge am vergangenen Freitag erzählt, als sie sich in der Bibliothek im dritten Stock versteckten. Wir haben eine Wanze in der Nähe und konnten dieses und jenes aufschnappen. Nicht viel, aber wir wissen, daß sie sich über Abhörgeräte unterhielten. Sie sind überzeugt, daß alles abgehört wird, und sie verdächtigen uns. Sie sind sehr vorsichtig, wenn sie reden.«
»Weshalb macht sich das FBI die Mühe, einen Durchsuchungsbefehl zu erwirken?«
»Gute Frage. Wahrscheinlich unseretwegen. Damit alles ganz legal und ordnungsgemäß aussieht. Sie respektieren uns.«
»Welcher Agent?«
»Tarrance. Anscheinend hat er das Kommando.«
»Ist er gut?«
»Er ist in Ordnung. Jung, grün, übereifrig, aber fähig.
Unseren Leuten ist er nicht gewachsen.«
»Wie oft hat er mit Kozinski gesprochen?«
»Es gibt keine Möglichkeit, das festzustellen. Sie rechnen damit, daß wir mithören, deshalb sind alle überaus vorsichtig.
Wir wissen von vier Treffen im letzten Monat, aber ich vermute, daß es mehr waren.«
»Wieviel hat er ausgeplaudert?«
»Nicht viel, hoffe ich. Sie sind noch immer beim Schattenboxen. Das letzte Gespräch, das wir mitgehört haben, fand vor einer Woche statt, und da hat er nicht viel gesagt. Er hat Angst. Sie bieten eine Menge Überredungskunst auf, bekommen aber nicht viel. Bis jetzt hat er noch nicht beschlossen, mit ihnen zusammenzuarbeiten. Vergessen Sie nicht, sie sind an ihn herangetreten. Jede n falls glauben wir, daß die Initiative von ihnen ausging. Sie haben ihm ziemlich zugesetzt, und er war bereit, einen Handel abzuschließen.
Inzwischen hat er es sich noch einmal überlegt. Aber er steht noch immer in Verbindung mit ihnen, und das macht mir Sorgen.«
»Weiß es seine Frau?«
»Ich glaube nicht. Sie weiß, daß er sich merkwürdig benimmt, und er sagt ihr, das läge an zuviel Arbeit im Büro.«
»Was ist mit Hodge?«
»Der hat bisher noch nicht mit den Feds geredet, so weit wir wissen. Er und Kozinski reden eine Menge miteinander, beziehungsweise flüstern, wie man besser sagen sollte. Hodge sagt immer wieder, er hätte eine Heidenangst vor dem FBI, daß die Leute nicht fair sind und betrügen und schmutzige Tricks anwenden. Ohne Kozinski wird er nichts unternehmen.«
»Was ist, wenn Kozinski eliminiert wird?«
»Hodge wird ein neuer Mensch sein. Aber ich glaube nicht, daß wir schon an diesem Punkt angekommen sind. Verdammt, Ollie, er ist doch nicht irgendein großer Ganove, der uns im Wege steht. Er ist ein netter junger Mann mit Frau und Kindern.«
»Ihr Mitgefühl ist überwältigend. Ich habe fast den
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