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Die Firma

Die Firma

Titel: Die Firma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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kaufen und zu finanzieren gedachten, kein Limit gab. Sie kauften ein Hausvoll. Mitch runzelte von Zeit zu Zeit die Stirn und lehnte zwe i mal irgendwelche Dinge als zu teuer ab, aber an diesem Tag hatte Abby das Sagen. Die Innenarch i tektin beglückwünschte sie wieder und wieder zu ihrem hervorragenden Geschmack und sagte, sie würde Mitch am Montag aufsuchen, um sein Büro einzurichten. Wunderbar, sagte er.
    Mit einem Stadtplan machten sie sich auf die Fahrt zum Haus der Quins. Abby hatte das Haus während ihres ersten Besuchs gesehen, wußte aber nicht mehr, wie man hinkam. Es lag in einem Stadtteil, der Chickasaw Gardens hieß, und sie erinnerte sich an die baumbestandenen Grundstücke, die großen Häuser und die von Landschaftsgärtnern angelegten Vorgärten. Sie parkten auf der Auffahrt hinter dem neuen Mercedes und dem alten Mercedes.
    Das Mädchen nickte höflich, lächelte aber nicht. Es führte sie ins Wohnzimmer und ließ sie dort allein. Das Haus war dunkel und still - keine Kinder, keine Stimmen, überhaupt nichts. Sie bewunderten das Mobiliar und warteten. Sie murmelten leise, dann wurden sie ungeduldig. Ja, stimmten sie überein, sie waren in der Tat für diesen Abend, sechs Uhr am Donnerstag, dem 25. Juni, zum Essen eingeladen. Mitch sah wieder auf die Uhr und murmelte etwas von Unhöflichkeit Sie warteten weiter.
    Von der Diele her erschien Kay und versuchte zu lächeln.
    Ihre Augen waren starr und verquollen, von den Winkeln rann Mascara herab. Tränen flössen ihr über die Wangen, und sie hielt ein Taschentuch vor den Mund. Sie umarmte Abby und ließ sich neben ihr auf das Sofa sinken. Sie biß in ihr Taschentuch und weinte noch lauter.
    Mitch kniete vor ihr nieder. »Kay, was ist passiert?«
    Sie biß noch fester zu und schüttelte den Kopf. Abby umfaßte ihr Knie, und Mitch klopfte auf das andere. Sie musterten sie besorgt, rechneten mit dem Schlimmsten. War es Lamar oder eines der Kinder?
    »Es hat einen tödlichen Unfall gegeben«, sagte sie leise schluchzend.
    »Wer ist es?« fragte Mitch.
    Sie wischte sich die Augen und holte tief Luft »Zwei Angehörige der Firma, Marty Kozinski und Joe Hodge, sind heute ums Leben gekommen. Wir standen uns sehr nahe.«
    Mitch setzte sich auf den Couchtisch. Er erinnerte sich von seinem zweiten Besuch im April her an Marty Kozinski. Er hatte sich Lamar und Mitch angeschlossen, als sie zum Lunch in ein Restaurant an der Front Street gingen. Er wäre der nächste gewesen, der zum Partner befördert wurde, schien aber alles andere als begeistert zu sein. An Joe Hodge konnte sich Mitch nicht erinnern.
    »Was ist passiert?« fragte er.
    Kay hatte aufgehört zu weinen, aber die Tränen flössen weiter. Sie wischte sich abermals das Gesicht ab und sah ihn an. »Das wissen wir nicht. Sie waren auf Grand Cayman, beim Tauchen. Es gab eine Explosion auf einem Boot, und wir nehmen an, daß sie ertrunken sind. Lamar sagte, die Einzelheiten wären unklar. Vor ein paar Stunden fand in der Firma eine Zusammenkunft statt, und alle wurden darüber informiert. Lamar ist gerade erst nach Hause gekommen.«
    »Wo ist er?«
    »Draußen am Pool. Er wartet auf Sie.«
    Er saß auf einem weißen Metallstuhl neben einem kleinen Tisch mit einem kleinen Sonnenschirm, ein paar Meter vom Rand des Pools entfernt. Neben einem Blumenbeet drehte sich ein Rasensprenger. Er ratterte und zischte und spie Wasser in einem perfekten Bogen, der den Tisch, den Schirm, den Stuhl und Lamar Quin mit einbezog. Er war durchnäßt Wasser tropfte von seiner Hose, seinen Ohren und seinem Haar. Das blaue Baumwollhemd und die wollene Anzughose waren klatschnaß.
    Er hatte weder Socken noch Schuhe an.
    Er saß reglos da, ohne bei jeder weiteren Dusche zusammenzuzucken. Er war weggetreten. Irgendein ferner Gegenstand auf einem Zaun hatte seine Aufmerksamkeit auf sich gelenkt und gefesselt Eine ungeöffnete Flasche Heineken stand in einer Pfütze auf dem Beton neben seinem Stuhl.
    Mitch ließ seinen Blick über den Rasen des Hintergartens schweifen, zum Teil, um sich zu vergewissern, daß die Nachbarn ihn nicht beobachten konnten. Sie konnten es nicht.
    Eine zweieinhalb Meter hohe Zypressenhecke gewährleistete völlige Abgeschiedenheit. Er ging um den Pool herum und blieb am Rande der trockenen Fläche stehen. Lamar bemerkte ihn, nickte, versuchte ein schwaches Lächeln und deutete auf einen nassen Stuhl. Mitch zog ihn ein Stück beiseite und setzte sich in dem Augenblick, in dem die nächste Ladung Wasser

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