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Die Firma

Die Firma

Titel: Die Firma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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zerrte seine Frau an seinem Ärmel.
    »Gute Idee«, sagte Abby.
    Sie stiegen in den glänzenden neuen BMW und fuhren los, um den Fluß zu betrachten. Abby bat sie, in dem neuen Auto nicht zu rauchen. Mitch fuhr stumm und versuchte, nett zu sein.
     

 

     

    11
     
    Nina kam ins Büro gestürmt mit einem Stapel Papierkram, den sie ihrem Chef auf den Schreibtisch packte. »Ich brauche Unterschriften«, erklärte sie und reichte ihm seinen Federhalter.
    »Was ist das alles?« wollte Mitch wissen, während er pflichtbewußt seinen Namen schrieb.
    »Fragen Sie nicht, vertrauen Sie mir einfach.«
    »In dem Landmark Partners-Vertrag habe ich ein falsch geschriebenes Wort gefunden.«
    »Das liegt am Computer.«
    »Okay. Dann bringen Sie den Computer in Ordnung.«
    »Wie lange wollen Sie heute abend arbeiten?«
    Mitch überflog die Dokumente und zeichnete alle ab. »Ich weiß es noch nicht Warum?«
    »Sie sehen müde aus. Warum gehen Sie nicht einmal zeitig nach Hause, sagen wir gegen zehn oder halb elf, und sehen zu, daß Sie ein bißchen Schlaf bekommen? Ihre Augen fangen schon an, auszusehen wie die von Nathan Locke.«
    »Sehr witzig.«
    »Ihre Frau hat angerufen.«
    »Ich rufe gleich zurück.«
    Als er fertig war, stapelte sie die Briefe und Dokumente wieder auf. »Es ist fünf. Ich gehe jetzt. Oliver Lambert erwartet Sie in der Bibliothek im ersten Stock.«
    »Oliver Lambert? Er erwartet mich?«
    »Genau das habe ich gesagt. Er hat vor knapp fünf Minuten angerufen. Sagte, es wäre sehr wichtig.«
    Mitch rückte seine Krawatte gerade, rannte den Flur entlang und die Treppe hinunter und betrat dann gemessenen Schrittes die Bibliothek. Lambert, Avery und anscheinend der größte Teil der Partner saßen am Konferenztisch. Sämtliche jüngeren Anwälte waren anwesend; sie standen hi n ter ihren Partnern.
    Der Stuhl am Kopfende des Tisches war leer und wartete. Im Raum herrschte Schweigen, das fast beängstigend war.
    Niemand lächelte. Lamar befand sich in seiner Nähe, schaute ihn aber nicht an. Avery wirkte, als wäre ihm etwas überaus peinlich. Wally Hudson wickelte das Ende seiner Krawatte um den Finger und schüttelte langem den Kopf.
    »Setzen Sie sich, Mitch«, sagte Mr. Lambert ernst »Wir haben etwas mit Ihnen zu besprechen.« Doug Turney schloß die Tür.
    Er setzte sich und suchte nach irgendwelchen beruhigenden Anzeichen. Es gab keine. Die Partner drehten ihre Stühle in seine Richtung und rückten dabei näher zusammen. Die jüngeren Anwälte umringten ihn und schauten auf den Boden.
    »Um was handelt es sich?« fragte er ängstlich mit einem hilflosen Blick auf Avery. Über seinen Brauen erschienen kleine Schweißtropfen. Sein Herz klopfte wie ein Schmiedehammer.
    Sein Atem ging schwer.
    Oliver Lambert lehnte sich über die Tischkante und nahm seine Lesebrille ab. Er runzelte ernst die Stirn, als würde es schmerzlich werden. »Wir haben gerade einen Anruf aus Nashville erhalten, Mitch, und darüber wollen wir mit Ihnen reden.«
    Das Anwaltsexamen. Das Anwaltsexamen. Das Anwaltsexamen. Es war Geschichte geschrieben worden. Der erste Mitarbeiter der Firma Bendini war beim Anwaltsexamen durchgefallen. Er starrte Avery an und hätte am liebsten geschrien: »Das ist allein Ihre Schuld!« Avery kniff die Brauen zusammen, als hätte er einen Migräneanfall, und vermied den Blickkontakt. Lambert beäugte argwöhnisch die anderen Partner und wendete sich dann wieder an McDeere.
    »Daß es so kommen würde, haben wir alle befürchtet, Mitch.«
    Er wollte reden, erklären, daß er eine weitere Chance verdient hätte, daß das Examen in einem halben Jahr wieder abgehalten und er es dann schaffen, daß er sie nicht noch einmal in diese Verlegenheit bringen würde. Ein dumpfer Schmerz überfiel ihn unter dem Gürtel.
    »Ja, Sir«, sagte er demütig, geschlagen.
    Lambert machte sich bereit, ihm den Todesstoß zu versetzen. »Normalerweise erfahren wir dergleichen nicht, aber die Leute in Nashville haben gesagt, daß Sie beim Anwaltsexamen als Bester abgeschnitten haben. Herzlichen Glückwunsch, Counselor.«
    Lachen und Beifallklatschen brandeten auf. Sie umringten ihn, schüttelten ihm die Hand, klopften ihm den Rücken und lachten ihn an. Avery kam mit einem Taschentuch herbei und wischte sich die Stirn. Kendall Mahan stellte drei Flaschen Champagner auf den Tisch und ließ Korken knallen. Eine Runde wurde in Plastik-Weingläser eingeschenkt. Er bekam endlich Luft und brachte ein Lächeln zustande. Er stürzte den

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