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Die Flammen der Dämmerung: Roman (German Edition)

Die Flammen der Dämmerung: Roman (German Edition)

Titel: Die Flammen der Dämmerung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter V. Brett
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sprechen konntest, bis auf Schattentänzer und die Horclinge. Ich weiß, wie man sich da fühlt. Da kann in jedem der Wunsch aufkommen, sich der Nacht zu überlassen, auch wenn er kein Dämonenfleisch isst.«
    Arlen sah sie an und nickte. »Du hast recht. Aber Dämonenfleisch zu essen ist etwas anderes, als seine Haut mit Schwarzstängelsaft zu bemalen. Die Wirkung flaut nicht nach ein paar Wochen ab, und du bist nicht darauf vorbereitet.«
    »Woher willst du wissen, worauf ich vorbereitet bin und worauf nicht?«
    »Ich gebe dir keine Befehle, Ren. Ich bitte dich nur.« Arlen kniete vor ihr nieder. »Iss das Fleisch nicht, und sollte dich jemand fragen, ob es genießbar ist, sag, es sei giftig.«
    Renna starrte ihn eine geraume Weile an, unschlüssig, ob sie ihn umarmen oder ihm Vernunft einprügeln sollte. Schließlich seufzte sie, und ihre aufgewühlten Emotionen beruhigten sich. »Ich denke darüber nach. Und ich werde keinem ein Sterbenswörtchen verraten, das verspreche ich dir.«
    Arlen nickte und stand wieder auf. »Dann lass uns auf die Jagd gehen. Ich muss mit so viel Magie vollgepumpt sein wie nur möglich, wenn ich Schattentänzer heile.«

    Schattentänzer schrie vor Schmerzen, als sie in den Stall zurückkehrten, und die Zunge hing ihm aus dem Maul. Das Futter hatte er nicht angerührt und nur das Wasser getrunken, das sie ihm in die Kehle gegossen hatten. Er rang mühsam nach Luft.
    Mit einem einzigen Schlag hatte der Mimikrydämon dem großen Hengst die Rippen gebrochen, und nur der Schöpfer wusste, welche inneren Organe sie durchbohrt hatten. Dann hatte er das Pferd durch die Luft geschleudert. Schattentänzer war gegen einen Baum geprallt, hatte sich das Rückgrat gebrochen, und durch den Sturz waren seine Beine zertrümmert. Mit seiner Magie hatte Arlen dem Hengst das Leben gerettet, aber ohne weitere Hilfe würde er nie wieder laufen geschweige denn rennen können.
    Doch Arlen war so vollgesogen mit Magie, dass seine Siegel von selbst glühten und den Stall beleuchteten, als sei heller Tag. Er schien wie der Schöpfer höchstselbst zu sein, als er eines von Schattentänzers Beinen packte, die Knochen in die richtige Stellung zog und auf die Haut über den Brüchen Siegel zeichnete.
    Schattentänzer wieherte vor Schmerzen, als die Knochen und Sehnen sich wieder zusammenfügten, ein fürchterlicher Laut, den Renna kaum ertragen konnte. Bei jeder Heilung wurde Arlens Aura ein wenig matter, und es gab viel zu tun. Bald trübten sich seine Siegel ein, um zum Schluss gänzlich zu verglühen. Trotzdem arbeitete er weiter; seine empfindsamen Finger wanderten über den Körper des Pferdes und suchten nach Stellen, auf die er seine Kraft konzentrieren konnte. Als die Rippen verheilten, wölbte Schattentänzers Brust sich wieder auf, und er begann normal zu atmen. Renna seufzte erleichtert, bis Arlen leise stöhnte und zusammenbrach.
    Er zitterte, als sie ihn nach oben ins Bett trug, und sein Atem ging in kurzen Stößen. Sie konnte seinen Herzschlag kaum hören, und das Licht seiner Magie war so stark verblasst, dass sie befürchtete, es könne jeden Moment völlig erlöschen. Sie zog sich aus, legte sich neben ihm ins Bett und schlang fest die Arme um ihn, um kraft ihres Willens ein bisschen von der Magie, die sie selbst aufgenommen hatte, auf ihn zu übertragen, aber es schien nicht zu funktionieren.
    »Dass du mir ja nicht stirbst, Arlen Strohballen«, flüsterte sie. »Nicht nach allem, was wir durchgemacht haben.«
    Arlen rührte sich nicht; Renna stand auf und wischte sich die Tränen ab, während sie im Zimmer auf und ab ging. Ihre Gedanken rasten.
    Er braucht Magie, sagte sie sich. Geh los, und besorge ihm welche.
    Im nächsten Moment hielt sie ihr Messer in der Hand, schnappte sich ihren Umhang und hetzte zur Tür hinaus, ohne sich die Mühe zu geben, sich wieder anzukleiden. Eingehüllt in den Tarnumhang war sie für die Horclinge unsichtbar, und rasch fand sie einen Felddämon, der unweit der Siegel umherpirschte.
    Sie warf den Umhang weg, und ehe der Dämon wusste, wie ihm geschah, sprang sie auf seinen Rücken, riss mit einer Hand sein Kinn hoch und schlitzte ihm die Kehle auf. Dann holte sie einen Eimer aus den Stallungen und fing das stinkende schwarze Sekret auf, das vor Magie glühte.
    Ihre nackte Haut war bald mit dem Zeug bedeckt, und sie spürte, wie die Siegel aus Schwarzstängelsaft die Energie in sich aufsogen. Sie fühlte sich unglaublich stark und lief in Windeseile zu Arlen

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