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Die Flammen der Dämmerung: Roman (German Edition)

Die Flammen der Dämmerung: Roman (German Edition)

Titel: Die Flammen der Dämmerung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter V. Brett
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schüttelte die Würfel ein letztes Mal und warf sie vor sich auf den Boden.
    Sie erschrak bis ins Mark.
    – Sie ist deine zahven , und sie trägt ein Kind. –

27
    Das Erlöschen des Mondes
    333 NR – Herbst
Das Erlöschen des Mondes
    W ie funktioniert es?«, fragte Jardir und blickte fasziniert auf den Schädelthron, der nun mit Elektron beschichtet war. Inevera hatte die schweren Vorhänge im Thronsaal geschlossen, damit seine Sicht durch die Krone verstärkt wurde, obwohl die Sonne erst in einer Stunde unterging. Er sah den steten Strom aus Energie, den der Thron in alle Richtungen abstrahlte. Die Mitte war weiß glühend vor gebündelter Magie und glich einer kleinen Sonne.
    »Dein Thron projeziert nun ein …«, begann Inevera.
    »… ein Siegelfeld«, beendete Jardir den Satz. »Nicht einmal Nies Prinzen können sich mir jetzt nähern …«, er drehte sich um und verfolgte den Pfad der Magie, wobei er durch die wuchtigen Steinwände schaute wie andere Leute durch Glas, »… und das bis auf etliche Meilen.«
    Es war in der Tat verblüffend. Die Krone des Kaji vermochte ebenfalls alagai abzuwehren. Während der letzten Wochen hatte Jardir sich mit ihrer Kraft vertraut gemacht und gelernt, ihren Schutzbereich weit auszudehnen. Kein alagai kam näher als eine Viertelmeile an ihn heran, es sei denn, er, Jardir, wünschte es. Er konnte eine Armee auf dem Schlachtfeld beschützen, doch dieser mit Elektron ummantelte Thron bot der gesamten Inneren Stadt Schutz. Die Dämonen konnten die Mauern seines Palastes stürmen, aber selbst wenn es ihnen gelänge, sie niederzureißen, kämen sie an dieser Schranke nicht vorbei.
    Er wandte sich an Inevera, und seine Mundwinkel hoben sich zu einem Lächeln. »Ich habe nicht gefragt, was es bewirkt, Liebste, sondern wie es funktioniert.«
    Ineveras Aura zeigte ihre Enttäuschung darüber, dass es ihr nicht gestattet war, ihm das Wunder, das sie bewerkstelligt hatte, entsprechend vorzuführen und ihm die davon ausgehende Macht nach und nach zu enthüllen.
    Das nächste Mal lasse ich ihr das Vergnügen, dachte er reumütig. Mit diesem Geschenk hat sie es sich tausendfach verdient.
    Doch zu seiner Verblüffung lachte sie. Nicht dieses höhnische Bellen, das sie gelegentlich von sich gab, sondern ein von Herzen kommendes Lachen, unverstellt und ansteckend. Es gab keinen schöneren Klang in Everams Schöpfung.
    »Du überraschst mich immer wieder, Ahmann«, sagte sie. »Jedes Mal, wenn mir Zweifel kommen, erinnerst du mich daran, dass du wahrhaftig der Shar’Dama Ka bist.«
    Jardir hätte misstrauisch sein können, aber ihre Aura schwoll an vor Stolz, und er wusste, dass jedes ihrer Worte ernst gemeint war. Er streichelte ihre Wange und sah, wie sie vor Wonne erschauerte. »Ich verstehe dich vollkommen … Damajah .« Er beugte sich vor, küsste sie und spürte, wie die von ihr ausgehende Leidenschaft seine eigene Lust anfachte. Sie belog ihn, wenn sie es für notwendig erachtete, aber dass sie ihn aufrichtig liebte, stand außer Frage. Was konnte ein Mann von seiner Jiwah Ka mehr verlangen?
    Als er sich von ihr löste, trat sie einen Schritt zurück und zügelte ihre Gefühle. Er staunte über ihre Selbstbeherrschung, als er sah, wie ihre erhitzte, aufgewühlte Aura sehr schnell abkühlte und zu einer ordentlichen Struktur zurückfand. Jetzt war nicht der richtige Moment.
    »Der Schädel eines alagai -Prinzen wurde deinem Geweihten Thron hinzugefügt, um die Siegel zu verstärken, welche seit Jahrhunderten die Schädel der Sharum Ka zierten, die den Märtyrertod starben«, erklärte sie. »Um den Thron zu beschichten, haben wir fast den ganzen Vorrat an Elektron aufgebraucht …«
    »Aber ein wenig blieb noch übrig?«, fragte Jardir lächelnd.
    Inevera grinste zurück und zeigte ihm ihre Würfel, die nun zur Sicherheit mit dem glänzenden weißen Metall umhüllt waren. »Du hast deine Werkzeuge, und ich habe meine.« Ihre Aura verriet ihm, dass sie noch mehr Objekte beschichtet hatte als nur ihre Würfel, doch er gönnte ihr ihre Geheimnisse. Sie war seine Damajah , und es war richtig, dass sie über eigene Macht verfügte.
    »Ich habe weise gehandelt, als ich dir das Metall überließ«, meinte Jardir. »Abban hätte zweifelsohne eine nützliche Verwendung dafür gefunden, aber ganz gewiss nicht etwas, das so …«
    »Das so sehr dem Allgemeinwohl dient?«, schlug sie vor.
    »Das so wenig Gewinn bringt«, sagte er.
    »Ich traue dem khaffit nicht, mein Gemahl«, gestand

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