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Die Flammen meiner Leidenschaft

Titel: Die Flammen meiner Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Mason
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unbedingt sterben willst, wird es zu dem Zeitpunkt sein, den ich bestimme. Danke, Neil.« Er tippte an seinen Hut und ging gemächlich durch die Schwingtür hinaus.
    »Das wirst du bereuen, MacTavish«, knurrte Slater, schob seinen Revolver ins Halfter und starrte Neil an. »Warum, zur Hölle, hast du mich nicht schießen lassen?«
    Neil zuckte mit den Schultern. Ihrer Meinung nach war Slater Abschaum. Die Wände waren dünn, und so hatte sie Slaters und Tanners Wortwechsel auf dem Gang gehört. Jetzt wusste sie, welch verabscheuungswürdiges Verbrechen Slater während des Krieges an Tanners Frau begangen hatte. Keine Frau verdiente es, vergewaltigt zu werden. Abschaum wie Slater sollte vom Angesicht der Erde hinweggefegt werden. Tanner war ein viel besserer Mensch als Slater, und er hatte es nicht verdient, von der Hand eines gemeinen Vergewaltigers getötet zu werden. Sie hatte sich mit einem Colt bewaffnet, als sie Slaters Morddrohung gehört hatte und war Tanner zu Hilfe geeilt.
    Slater drehte sich wütend um, stürmte in sein Zimmer und knallte die Tür zu. Neil ging die Treppe hinab. An deren Fuß trat ihr Sam Stark entgegen. Er packte sie am Arm und zerrte sie in sein Büro.
    »Warum, zur Hölle, hast du das getan? Slater hatte bereits gegen ihn gezogen.«
    »Slater ist ein widerliches Schwein. Weißt du, warum Tanner ihn auf dem Kieker hat?« Keine Antwort. »Aber ich. Während des Krieges hat Slater Tanners Frau vergewaltigt. Sie hat Selbstmord begangen, weil sie nicht mit der Schande leben konnte.«
    Stark zuckte die Achseln. »Es juckt mich nicht, was während des Kriegs geschehen ist. Ich will nicht, dass du dich noch einmal einmischst.«
    Neil war bei seinen Worten wie betäubt. Sie konnte nur einen Schluss daraus ziehen. »Du willst Tanners Tod!«
    »Das habe ich nicht gesagt. Du sollst dich nur nicht einmischen.«
    »Natürlich nicht, Sam«, stimmte Neil zu. Es war gut, dass er nicht merkte, dass sie ihn anlog. Sie erkannte plötzlich, dass Sam einen persönlichen Grund hatte, Tanners Tod zu wünschen. Und dieser Grund hatte rotes Haar. Weil Stark zu gerissen war, um sich persönlich in einen Mord verwickeln zu lassen, hatte er Slater angeheuert, damit er das Verbrechen für ihn beging. Sie hoffte, dass Tanner erkannte, in welch ernster Gefahr er schwebte. Sie konnte wirklich wenig tun, um ihm zu helfen, außer Augen und Ohren offen zu halten.
    Tanner brachte Ashleys persönlichen Besitz am Samstag in das Haus, das er gemietet hatte, und in dieser Nacht schlief sie in seinen Armen, nachdem sie sich geliebt hatten. Es war himmlisch für sie; sie hatte nie geglaubt, so glücklich sein zu können.
    Am Sonntag nach dem Frühstück erzählte Tanner ihr von seiner Konfrontation mit Slater. Sie war stolz auf Tanner, weil er sich zurückgehalten hatte, und sie war Neil dankbar, und das sagte sie ihm.
    »Du weißt, dass es damit nicht zu Ende ist, Liebling«, warnte Tanner. »Sowohl Slater als auch Stark wollen meinen Tod. Slater, weil er mich fürchtet, und Stark, weil er dich will.«
    »Wir können fortziehen«, schlug Ashley vor. »Wir brauchen nicht in Oregon City zu bleiben. Wir können nach Seattle ziehen. Oder sogar nach San Francisco. Ich habe immer noch ein wenig Geld übrig.«
    »Ich laufe nicht fort, Liebling. So oder so werde ich mich Slater und Stark stellen.«
    Tanner hoffte, dass Ashley nicht argwöhnte, er speise sie mit leeren Worten ab. Er hatte keine Ahnung, wie er Slater und Stark vom Hals bekommen konnte. Er war überzeugt, Slater im Revolverduell zu besiegen, das wäre die auf der Hand liegende Lösung, aber damit war die Gefahr durch Stark nicht vorbei.
    »Ich möchte, dass du mich von meinem Versprechen entbindest, Yankee. Ich kann dich nicht vor Stark schützen, wenn ich nicht den Rücken für Slater frei habe. Ich werde versuchen, dass es wie Notwehr aussieht. Es wird nicht schwierig sein. Neil würde aussagen, dass Slater mir bereits einmal gedroht hat.«
    * * *
    Verzweiflung stieg in Ashley auf, und sie hatte plötzlich einen bitteren Geschmack im Mund und kämpfte gegen aufsteigende Übelkeit an. Der Gedanke, dass Tanner dem Tod entgegensah, war unerträglich für sie. Sie sprang so hastig von ihrem Stuhl auf, dass er umkippte. Binnen Sekunden war sie im Schlafzimmer und erbrach sich in den Kammertopf. Tanner folgte ihr dichtauf. Nachdem sie ihr Frühstück erbrochen hatte, gab er ihr Wasser und ein feuchtes Tuch. Dann zog er sie auf die Füße und hielt sie in den Armen, bis ihr

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