Die Flammen meiner Leidenschaft
Zittern aufhörte.
»Ich nehme an, wir brauchen uns nicht mehr zu fragen, ob du schwanger bist«, bemerkte Tanner trocken. »Wie lang geht das schon so?«
»Dies ist das erste Mal«, sagte Ashley. »Und es beweist gar nichts.«
»Nicht? Die Zeit wird es sagen, Liebling. Bereust du es?«
»Dass ich schwanger sein könnte?« Sie lächelte ihn schwach an. »Ich bereue es kein bisschen. Wir werden eine richtige Familie sein, und ich werde mir keine Sorgen mehr zu machen brauchen, dass du Slater erschießt. Du hast es mir versprochen.«
Tanner runzelte die Stirn. »Und was ist, wenn er mit dem Revolver auf mich losgeht? Ich muss mich verteidigen.«
»O Gott, Tanner, ich könnte es nicht ertragen.«
Er küsste sie auf die Stirn. »Es wird alles in Ordnung kommen, das verspreche ich.«
»Bist du glücklich?«
»Wegen des Babys?«
»Wegen der Möglichkeit, das ich eins bekommen könnte«, korrigierte Ashley.
Er lachte. Ashley liebte den Klang. Er lachte viel zu selten.
»Es wird einige Zeit dauern, bis ich mich daran gewöhnt habe, aber ich habe früher schon oft daran gedacht, Vater zu werden. Ich habe mich stets gefragt, weshalb Ellen...« Er verstummte abrupt. »Es tut mir Leid. Ich wollte nicht Ellen ins Spiel bringen.«
Ashley schluckte hart. »Es ist schon in Ordnung, Tanner. Ellen war lange Zeit ein Teil deines Lebens. Ich erwarte nicht, dass du sie vergisst. Ich hoffe, im Laufe der Zeit wird die Wunde heilen, die ihr gewaltsames Ende bei dir hinterlassen hat.«
»Nur Slaters Tod kann das bewirken«, flüsterte Tanner.
»Was hast du gesagt?«
»Nichts Wichtiges. Bist du für die Trauung heute Nachmittag bereit?«
Ashley schenkte ihm ein freches Lächeln. »Mehr als bereit. Diesmal wird unsere Ehe aus den richtigen Motiven geschlossen. Ich liebe dich, Rebell.«
Er küsste sie zärtlich auf die Lippen. »Ich liebe dich bis zum Wahnsinn, meine freche Yankee-Braut.«
Sie wurden von Reverend Doolittle in der Methodistenkirche getraut, und Mrs Doolittle fungierte als Zeugin.
Zwischen ihrer Hochzeitsnacht vor über sechs Monaten und dieser lagen Welten. Als sie schließlich in den Schlaf der Erschöpfung fielen, gab es für Ashley keinen Zweifel mehr, dass Tanner sie liebte.
Am folgenden Morgen bereitete sich Ashley auf ihren Besuch beim Bürgermeister vor.
»Ich werde dich begleiten«, sagte Tanner, als er ihr beim Ankleiden zuschaute.
»Das ist nicht nötig«, erwiderte Ashley mit einem Lächeln. Plötzlich dachte sie an ihre Zukunft und ihr fiel ein, dass sie beide keine Arbeit haben würden. Sie runzelte die Stirn. »Tanner, was werden wir tun, wenn wir mein Geld ausgegeben haben und einen weiteren Magen füllen müssen? Meine Erbschaft wird nicht ewig reichen. Hast du daran gedacht, was du tun möchtest, um den Lebensunterhalt zu bestreiten?«
»Ich habe viel darüber nachgedacht«, sagte Tanner und grinste. »Ich habe einen Mann kennen gelernt, Ashley. Er sucht einen Partner für die Holzfirma, die er gründen will. Das Gebiet hier bietet eine Fülle von Möglichkeiten. Täglich treffen Auswanderer aus dem Osten ein. Sie kommen auf dem Wasserweg und über die Prärie. Der Bedarf an Holz und seinen Nebenprodukten steigt mit jedem neuen Bewohner. Baumstämme können flussabwärts nach Portland schwimmen und verschifft oder in der nächsten Sägemühle verarbeitet werden.«
»Du hast dir ja richtig viele Gedanken darüber gemacht!« Zum ersten Mal, seit sie Tanner kennen gelernt hatte, sprach er freudig von der Zukunft. Ashley war zum Jubeln zumute.
»Ich muss meine Familie ernähren. Ich war mir nicht sicher, dass es eine Familie geben würde, aber ich wollte vorbereitet sein, nur für den Fall. Als ich endlich den Mumm hatte, mir einzugestehen, dass ich dich liebe, begann ich mir Gedanken über unsere Zukunft zu machen.«
Ein Seufzen kam über Ashleys Lippen. Noch vor einem Jahr war sie eine alte Jungfer ohne jegliche Hoffnung auf eine Ehe gewesen; jetzt hatte sie Tanner. Es zählte nicht, dass sie ihn fast gewaltsam zum Altar hatte zerren müssen oder dass ihre Ehe nur zum Schein geschlossen worden war; er gehörte jetzt ihr. Gemeinsam würden sie einen Weg finden, um alle Probleme zu bewältigen, insbesondere die Probleme Stark und Slater.
»Ich will nicht pessimistisch klingen, Rebell, aber woher wirst du das Geld nehmen, um Partner dieses namenlosen Mannes zu werden?«
»Er heißt Curtis Webber. Er ist ein Yankee, doch aus irgendeinem Grunde vertraue ich ihm.« Er lächelte. »Ich mag
Weitere Kostenlose Bücher