Die Flammen meiner Leidenschaft
von Holzfällern und das Fällen von Bäumen kümmern. Nachdem er im Krieg alles verloren hatte, hatte er nie gedacht, eine zweite Chance in der Liebe und im Geschäftsleben zu erhalten. Und das hatte er Ashley zu verdanken. Die kleine Yankee hatte den Weg in sein Herz gefunden und nicht zugelassen, dass er sein Leben aufgab.
Erschöpft von seinem langen Ritt von Portland aus, zügelte Tanner sein Pferd in der Second Street. Es war nach Mitternacht. Ashley würde schlafen, aber er konnte es nicht erwarten, zu ihr ins Bett zu schlüpfen und sie in die Arme zu nehmen. Webbers Angebot, noch eine Nacht in Portland zu bleiben, hatte er abgelehnt. Stattdessen war er nach Hause aufgebrochen, bevor die Tinte auf dem Vertrag trocken gewesen war.
Er ritt zur Rückseite des Hauses, saß ab und sattelte sein Pferd ab. Dann ging er ums Haus herum zur Vordertür und suchte in seinen Taschen nach dem Schlüssel, als er bemerkte, dass die Tür einen Spalt offen stand. Alarmiert zog er seinen Revolver und schob die Tür langsam weiter auf.
Stark ragte über Ashley auf, und sein Gesicht war angespannt vor grimmiger Entschlossenheit. Er hatte bereits seinen Revolvergurt abgeschnallt, das Jackett abgelegt und machte sich jetzt an den Knöpfen seiner Hose zu schaffen.
»Sei nicht so prüde, Schätzchen. Ich werde dafür sorgen, dass du dein Vergnügen hast. Ich will deinem Kind nicht schaden, aber wenn ich dich zwingen muss, kann ich für nichts garantieren. Neues Leben ist so verletzlich, nicht wahr?«
Ashley erbleichte. Seine Drohung machte sie zornig. Der Mann war ein Tier. Sie hörte ihn fluchen und sah ihn an sich herabblicken, während er an seiner Hose fummelte. In seiner Hast ging es ihm nicht schnell genug, und er riss regelrecht an den Knöpfen. Es war eine winzige, klitzekleine Gelegenheit, und Ashley nutzte sie. Sie fuhr herum, zog die Schreibtischlade auf, riss die Waffe heraus und richtete sie auf Stark.
»Verschwinden Sie von hier!« Bei ihrer Forderung ruckte Starks Kopf hoch. Aus Augenschlitzen starrte er auf die Waffe in ihrer Hand. Seine eigenen Waffen waren ein Stück entfernt, und er fragte sich, ob er hinspringen konnte, bevor Ashley abdrückte. In seiner Gier, Ashley zu besitzen, hatte er gedankenlos seinen Revolvergurt fallen lassen.
»Ich bin eine gute Schützin, Stark. Auf diese Distanz kann ich Ihnen leicht eine Kugel in den Kopf jagen. Wenn Sie versuchen, nach Ihren Waffen zu greifen, drücke ich ab, und Sie sind tot. Sie sind in mein Haus eingedrungen. Ich habe jedes Recht, mich zu verteidigen.«
»Du machst einen Fehler«, warnte Stark.
»Nein, Sie machen einen Fehler, Mr Stark. Verschwinden Sie! Sofort.« Sie spannte den Revolver.
Stark wollte nach seinem Jackett greifen, doch das war Ashley zu gefährlich. »Lassen Sie das hier. Ich werde es Ihnen zukommen lassen, zusammen mit Ihren Waffen.«
Stark erkannte Ashleys tödliche Entschlossenheit und sagte sich, dass Rückzug der bessere Teil der Tapferkeit war. Ohne sich die Mühe zu machen, seine Hose zu schließen, fuhr er auf dem Absatz herum, sein Gesicht war verzerrt vor Wut. Er würde sich nicht von einer schießwütigen Schlampe erschießen lassen. Ashley lehnte an der offenen Schlafzimmertür und zielte mit der gespannten Waffe immer noch auf Stark, als er durch das Wohnzimmer davonstampfte. Licht von der Lampe im Schlafzimmer fiel ins Wohnzimmer, und gab ihr einen deutlichen Blick auf Starks Rücken. Sie entspannte sich erst, als sie sah, dass er die Hand auf den Griff der Vordertür legte.
Plötzlich flog die Tür nach innen, und Tanner trat über die Schwelle. Er war so verblüfft, Stark ohne Jacke und mit offener Hose zu sehen, dass er nur langsam reagierte.
Stark, ein Meister darin, kühlen Kopf zu bewahren, begann langsam zu grinsen. »Fast wärst du zu früh gekommen, MacTavish. Aber zum Glück konnte ich mich noch mit deiner Schlampe von Frau vergnügen, bevor du eingetroffen bist. Beim nächsten Mal solltest du nicht so taktlos sein, aufzutauchen, bevor du erwartet wirst.« Er machte eine große Schau daraus, seinen Hosenschütz zuzuknöpfen und seinen Gürtel zuzuschnallen. Dann ging er durch die Tür hinaus und verschwand in die Nacht.
Die Waffe entglitt Ashleys tauben Fingern, als sie gegen die Schlafzimmertür sank. Sie zitterte vor durchlittener Angst.
»Tanner.« Sein Name kam wie ein zittriges Seufzen über ihre Lippen.
Tanner hörte ihren Ruf, gab jedoch keine Antwort. Er spähte immer noch in die Dunkelheit, nicht in
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