Die Flammen meiner Leidenschaft
Frau.«
»Nein!«, schrie Ashley auf, entsetzter als jemals in ihrem Leben. »Ich bin nicht diese Frau. Ich gehe nicht mit euch.« Sie wandte sich an Cramer, und in ihren Augen flackerte die Furcht. »Lassen Sie nicht zu, dass sie mich mitnehmen, Captain Cramer!«
»Du kannst keine unserer Frauen mitnehmen«, beharrte Cramer. Er hatte das Gefühl, dass ihm die Kontrolle über die Situation entglitt, und er wusste nicht, wie er sie behalten konnte.
»Die Frau wird >Flamme< heißen, und es wird ihr kein Leid geschehen. Sie wird einen Ehrenplatz bei unserem Volk einnehmen.«
Cramer sagte sich, dass es an der Zeit war, energischer vorzugehen. »Ihr seid nur ein kleiner Trupp. Wir sind viermal so viele. Wir haben viele Waffen.«
Rasender Elch zeigte sich unbeeindruckt. Er hob seinen Arm und drehte sich zu den Hügeln hinter ihnen. Wie auf ein Stichwort hin tauchten mindestens fünfzig berittene Krieger auf der Hügelkuppe auf und warteten auf das Signal von Rasender Elch.
»Mein Gott, seht euch die bemalten Teufel an«, stieß einer der Siedler hervor. »Sie werden uns alle töten.«
»Ist eine Frau den Tod so vieler wert?«, fragte Rasender Elch, und seine Stimme klang drohend. »Gib uns Flamme, und euch wird nichts geschehen. Du kannst mit deinen Leuten in Frieden unser Land durchqueren. Weigere dich, und ihr werdet alle getötet, bis zur letzten Frau und zum letzten Kind.«
Diejenigen, die es hörten, schrien protestierend auf. »Geben Sie ihnen die Frau!«, rief ein Mann mit Frau und zwei Kindern. »Sie haben gesagt, dass sie ihr nichts tun werden. Wenn wir im Fort sind, können wir die Soldaten zu ihrer Rettung schicken.«
»Ich weiß nicht«, sagte Cramer und rang um eine Entscheidung. »Ihr Mann ist nicht da; es ist nicht richtig, eine Frau den Indianern auszuliefern.«
»Sie werden uns alle töten und skalpieren, sogar unsere Kinder«, schluchzte eine Frau, die ein Baby auf den Armen wiegte.
»Wir können gegen sie kämpfen, Captain«, sagte Jake Lind und trat vor, bereit, Ashley mit seinem Leben zu schützen. Der junge Todd Lind stellte sich neben ihn.
Obwohl die Angst Ashley fast um den Verstand brachte, war ihr klar, dass ein Kampf gegen so viele Indianer für die Siedler in einer Katastrophe enden würde. Das konnte sie nicht zulassen. Die Vorstellung, dass ihre Freundinnen tot inmitten ihrer zerstörten Habe lagen, war zu schmerzlich für sie.
Während Cramer immer noch mit sich rang, trat Ashley vor. »Ich gehe mit ihnen, Captain Cramer. Wenn ich das nicht tue, wird es ein Blutbad geben. Ich könnte nicht mit dem Gedanken leben, dass dies geschehen ist, obwohl es in meiner Macht stand, es zu verhindern.«
Cramers Erleichterung war enorm. Er war zu dem gleichen Schluss gelangt. Ashley MacTavish würde geopfert werden müssen. Der Schutz einer Frau war es nicht wert, dass unschuldige Opfer eines ganzen Trecks starben. Wenn Tanner MacTavish zurückkehrte, konnte Cramer ehrlich sagen, dass seine Frau die Entscheidung aus freiem Willen selbst getroffen hatte.
Rasender Elchs Gesicht blieb ausdruckslos, als Ashley sich bereit erklärte, mitgenommen zu werden. Er ritt zu ihr.
»Flamme ist sowohl weise als auch tapfer«, sagte er, als er sich hinabneigte und sie hochhob. Das Spiel harter Muskeln unter goldbrauner Haut war zu sehen, als er sie auf das Pony hinter sich zog. Dann hob er seine Lanze hoch, stieß einen markerschütternden Kriegsschrei aus und ritt davon.
Ashley klammerte sich an den Hüften des Indianers fest, und ihr Haar flog hinter ihr wie eine flammende Fahne. Die anderen Krieger zogen ihre Ponys herum, stießen trillernde Schreie aus und jagten hinter dem Häuptling her. Die Indianer auf der Hügelkuppe verschwanden wie durch Zauberei.
Die Siedler standen unter der sengenden Sonne auf der Prärie und schienen auf der Stelle verwurzelt zu sein. Einige verspürten Erleichterung, andere hatten Mitleid mit Ashley, und viele waren zu entsetzt, um überhaupt etwas zu empfinden.
Jake Lind packte Cramer an der Schulter und riss ihn herum. »Ich kann nicht glauben, das Sie dies zugelassen haben. Ich beneide Sie nicht, wenn MacTavish zurückkehrt und erfährt, was geschehen ist.«
»Es war Mrs MacTavishs Entscheidung, mit ihnen zu reiten«, behauptete Cramer. »Sie wollte ebenso wenig ein Blutbad wie ich. Sie hat uns alle gerettet. Zu Ihrem Wagen, Lind. Wir müssen bis zum Abend viele Meilen schaffen.«
Zwei Tage später holte Tanner den Treck ein. Die Planwagen wurden gerade für die
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