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Die Flammen meiner Leidenschaft

Titel: Die Flammen meiner Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Mason
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geöffnet hatte. »Er sagt, es ist dringend.«
    »Mr MacTavish«, wiederholte Captain Callahan geistesabwesend. »Kenne ich Sie, Sir?«
    »Nein, Sir«, erwiderte Tanner und kämpfte gegen seinen Hass auf blaue Uniformen an. »Ich reise mit einem Treck. Er wird in ein, zwei Tagen im Fort eintreffen.«
    Der Captain wurde aufmerksamer. »Ist etwas passiert, wenn Sie in einer solchen Verfassung hier eintreffen? Sie sehen aus, als hätten sie einen Gewaltritt hinter sich.«
    »Siouxkrieger haben den Treck angehalten und Wegzoll für die Durchquerung ihres Landes verlangt.«
    Der Captain lehnte sich zurück, sichtlich verärgert, weil er wegen einer solchen Lappalie behelligt wurde. »Das passiert alle Tage, Mr MacTavish. Das ist kein Grund, sich aufzuregen.«
    Tanner ballte die Hände zu Fäusten. »Für mich doch. Die roten Teufel haben meine Frau entführt.«
    Callahans Kopf ruckte hoch. »Ihre Frau entführt? Ist der Treck überfallen worden? Hat sich Ihr Führer geweigert, den Wegzoll zu zahlen?«
    »Nichts dergleichen«, erklärte Tanner. »Meine Frau hat flammend rotes Haar. Häuptling Rasender Elch war davon fasziniert. Er forderte meine Frau. Ein Schamane hatte wohl einst eine Vision von einer Frau mit roten Haaren.«
    »Häuptling Rasender Elch, sagen Sie? Das ist ein hinterhältiger Typ. Weigert sich, in die Reservation zurückzukehren. Meine Männer haben höllisch viel Zeit gebraucht, um ihn aufzuspüren. Das mit Ihrer Frau tut mir Leid, MacTavish, aber ich kann nichts für Sie tun. Wir sind total ausgelastet. Nur eine einzige Kompanie ist im Fort geblieben, und sie wird im Falle eines Angriffs gebraucht. Vielleicht können wir in ein paar Wochen...«
    Tanner verlor die Beherrschung. Er sprang über den Schreibtisch, packte Captain Callahan am Kragen und riss ihn zu sich heran, bis sich ihre Nasenspitzen fast berührten.
    »Yankee-Bastard! Wenn ich kein Rebell wäre, würden Sie mir bestimmt helfen.«
    »Nehmen Sie die Finger von mir, MacTavish. Dass Sie ein Rebell sind, ändert nichts an den Tatsachen. Es braut sich ein ernsthaftes Indianerproblem zusammen, und wir sind im Augenblick gefährlich unterbesetzt.«
    »Das interessiert mich nicht! Meine Frau ist entführt worden, und ich verlange, dass Sie etwas unternehmen!«
    Callahan konnte sich nicht aus Tanners hartem Griff befreien und rief laut seinem Adjutanten zu: »Stark, rufen Sie die Wachen!«
    In ohnmächtiger Wut schüttelte Tanner den Captain wie eine Stoffpuppe. Wenn Worte ihn nicht überzeugen konnten, dann würde das vielleicht mit Brachialgewalt gelingen. Er hatte allerdings nicht damit gerechnet, dass drei Soldaten in den Raum stürzten, ihn packten und festhielten.
    »Schafft mir diesen Wahnsinnigen aus den Augen«, keuchte Callahan, als Tanner von ihm fortgezerrt wurde. »Nehmt ihm seine Waffen ab und bringt ihn ins Militärgefängnis, damit er sich abkühlen kann; Morgen eskortiert ihr ihn dann aus dem Fort. Ich erhebe keine Anklage, weil der Mann verrückt vor Kummer ist. Seine Frau ist von Rasender Elch entführt worden.«
    »Wie können Sie noch in den Spiegel sehen?«, schrie Tanner, als er abgeführt wurde. »Bedeutet Ihnen das Leben einer Frau denn gar nichts ?«
    »Natürlich bedeutet es mir etwas. Aber ich habe zur Zeit nicht genügend Männer, um die Suche nach Rasender Elch zu starten. Sie werden meine Lage besser verstehen, wenn Sie sich ausgeruht und Zeit zum Nachdenken gehabt haben. Eine Nacht hinter Gittern wird Ihren Hitzkopf abkühlen.«
    Tanner schrie wütend auf, als er aus dem Büro des Kommandeurs und auf die Straße hinausgezerrt wurde. Er erkannte, dass Widerstand sinnlos war, und gab den Kampf auf. Er hatte alles in seiner Macht Stehende getan. Die Übermacht war zu groß. Morgen, nach seiner Entlassung aus dem Militärgefängnis, würde er Ashley auf eigene Faust suchen. Er hätte es besser wissen sollen, als Hilfe von einem verdammten Yankee zu erwarten, aber er hatte gehofft...
    Als sich die Zellentür hinter ihm schloss, hämmerte Tanner mit der Faust gegen die Wand und fluchte wild. Nie hatte er sich so machtlos gefühlt, so hilflos. Nein, das stimmte nicht genau. Schon einmal in seinem Leben hatte er solche Qualen erlitten. An dem Tag, als Ellen ... nein, er konnte jetzt nicht an Ellen denken. Wenn er Ashley retten wollte, musste er einen kühlen Kopf bewahren.
    »Willkommen in der Hölle, Mister.«
    Tanner zuckte zusammen. Er hatte so sehr mit seinem Schicksal gehadert, dass er den Mann, der in einer dunklen

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