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Die Flammen meiner Leidenschaft

Titel: Die Flammen meiner Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Mason
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liebte.
    Spät am nächsten Nachmittag trafen sie in dem indianischen Dorf ein. Ungefähr dreißig Tipis standen auf einer kleinen Lichtung zwischen zwei Hügeln am Ufer eines gewundenen Flusses. Umgeben von Bäumen, war das Dorf vor Eindringlingen geschützt. Ashleys Mut sank. Selbst, wenn jemand nach ihr suchte, würde er sie hier niemals finden.
    Leute kamen aus den Tipis, um die zurückkehrenden Krieger zu begrüßen. Ashley rutschte über die Kruppe des Pferdes hinab, unsicher, was als Nächstes geschehen würde, und verharrte starr, während Rasender Elch absaß. Plötzlich senkte sich Totenstille über das gesamte Dorf. Eine Gasse wurde gebildet, und ein alter Mann bahnte sich mühsam und unter sichtlichen Schmerzen einen Weg zu Ashley. Er stützte sich schwer auf einen Stock. Der Indianer trug eine ungewöhnliche Halskette aus Knochen und Zähnen und einen kunstvollen Kopfschmuck aus Adlerfedern. Sein Körper war gebeugt vom Alter, seine Hände knorrig und verunstaltet, doch Ashley spürte, dass er große Macht in dem Stamm hatte und von allen Hochachtung genoss.
    Als sich der alte Mann vor Ashley verneigte, hatte sie keine Ahnung, wie sie reagieren sollte. Sie tat, was ihr Gefühl ihr sagte, und verneigte sich ebenfalls, was den alten Mann zu erfreuen schien. Dann sprach er zu ihr in seiner Sprache und wartete darauf, dass Rasender Elch übersetzte.
    »Traumdeuter heißt Flamme in unserem Dorf willkommen«, sagte Rasender Elch. »Traumdeuter sagt, er hat in einer Vision vor vielen, vielen Monden, als er jung und kräftig war, von deinem Kommen erfahren.«
    Der Schamane sprach wieder.
    »Traumdeuter sagt, er ist bereit, den Pfad der Erleuchtung zu gehen, nachdem er jetzt dein Gesicht gesehen hat. Er sagt, du hast große Kräfte.«
    »Wie soll das möglich sein?«, fragte Ashley. »Ich bin keine von euch.«
    Rasender Elch bedachte sie mit einem vernichtenden Blick. »Wir stellen Traumdeuters Visionen nicht in Frage. Er hat dein Kommen vorausgesagt, und wir haben lange Zeit gewartet. Die Vision eines Mannes ist heilig, nicht nur für ihn, sondern für den gesamten Stamm. Das Volk glaubt an Wunder und Zeichen.«
    »Was wird mit mir geschehen?«, wollte Ashley wissen. »Bin ich eine Gefangene?«
    »Du wirst vom Volk geehrt und verehrt werden. Deine Kraft ist groß. Traumdeuter sagt, Söhne von deinen Lenden werden starke Führer mit Mut und Weisheit.«
    »Söhne? Aber ich habe keine Kinder. Mein Mann und ich sind frisch verheiratet.«
    Für einen Moment wirkte Rasender Elch verstört. »Das Volk erkennt nicht die Gesetze des Weißen Mannes an. Du hast keinen Mann.«
    Eine Vorahnung stieg in Ashley auf, und sie wollte protestieren. Doch bevor sie ihre Befürchtungen in Worte kleiden konnte, näherte sich ein attraktives Mädchen und sprach Rasender Elch an.
    »Willkommen daheim, Bruder«, sagte sie in ihrer Sprache. In stockendem Englisch begrüßte sie dann Ashley. »Willkommen, Flamme.« Große, rehbraune Augen forschten in Ashleys Gesicht und weiten sich ehrfürchtig beim Anblick ihres feuerroten Haars.
    Rasender Elch sprach länger mit seiner Schwester. Seine Worte schienen sie zu erstaunen, doch sie erholte sich schnell von ihrer Überraschung. Abrupt wandte sich Rasender Elch Ashley zu.
    »Du gehst mit meiner Schwester. Sie heißt Morgennebel. Sie wird dir Kleidung und Essen geben und dich unsere Sprache lehren.«
    Ashley setzte zu einem Einwand an, besann sich jedoch anders. Sie spürte, dass im Moment keine Gefahr bestand, und die Aussicht auf Essen und saubere Kleidung war wundervoll. Außerdem brauchte sie Zeit, um Denken und ihre Flucht zu planen. Denn fliehen würde sie. Den Rest des Lebens mit Wilden zu verbringen, war keine erfreuliche Aussicht.
    Morgennebel war freundlich zu Ashley, brachte ihr einen schmackhaften Eintopf und führte sie zu einem Abschnitt des Flusses, wo nur Frauen badeten. Nach einem erfrischenden Bad im kühlen Wasser erhielt sie einen Rock aus Rehleder, der reich verziert mit Perlen und Federn war.
    »Du wirst meine Schwester sein«, sagte Morgennebel scheu, als sie Ashley zurück zum Tipi führte, das sie mit ihrem Bruder teilte.
    Bestürzt fragte Ashley: »Was meinst du damit?«
    »Wenn Traumdeuter entscheidet, dass der Zeitpunkt gekommen ist, wirst du dich mit Rasender Elch vereinigen. Er trennt sich für dich von seiner ersten Frau.«
    Ashleys Mund klaffte auf. »Vereinigen ... du meinst... heiraten?«
    »Du wirst seine Frau sein.«
    »Nein, das werde ich nicht! Ich bin

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