Die Flammen meiner Leidenschaft
zu kreisen, und er spürte sie erzittern und sich verkrampfen. Ihre Wellen der Lust lösten seine eigene Erfüllung aus, und nach einem letzten Stoß zog er sich aus ihr heraus und ergoss sich auf die Decke.
Bevor er ging, liebte Tanner sie noch einmal. Nachdem Ashley eingeschlafen war, kehrte er zu seinen Decken unter dem Wagen zurück. Er erkannte, dass es nicht gut sein würde, sich daran zu gewöhnen, Ashley während der Nacht in den Armen zu halten, denn in Oregon City würde ihre Ehe enden.
Am nächsten Tag trafen sie in Fort Walla Walla ein und meldeten den Behörden die Konfrontation mit den fünf Männern. Nachdem sie ein Protokoll unterzeichnet hatten, durften sie gehen. Ihr Aufenthalt im Fort war nur kurz. In den höheren Lagen der Cascades war Schnee gemeldet worden, und Tanner hielt es für klug, nicht länger zu verweilen. Seine Vorsicht zahlte sich aus. Zwei Wochen später, als sie den Pass durch die Cascades überquerten, war er zwar glitschig und gefährlich, jedoch noch passierbar. Aber die dunklen Wolken verhießen mehr schlechtes Wetter in den kommenden Tagen.
Die Tage und Nächte waren kalt und stürmisch geworden. Sie hatten Missouri im Mai verlassen, vor fast sechs Monaten. Wenn ihr Aufenthalt in Rasender Elchs Dorf nicht gewesen wäre, hätten sie bereits in Oregon City sein können. Ashleys ursprüngliches Ziel war Fort Bridger gewesen, doch Coles Heirat mit Morgennebel hatte alles verändert. Cole war jetzt aus dem Militärgefängnis frei, doch da er sich entschieden hatte, zu seiner indianischen Braut zurückzukehren, musste Ashley ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen.
Das kalte Wetter zwang sie, in ihrem Gepäck nach dicker Kleidung und zusätzlichen Decken zu kramen. Als sie Tanner an einem dieser kalten Abende anbot, mit ihr das Lager im Wagen zu teilen, lehnte er höflich ab. Er glaubte, wenn er und Ashley schon jetzt getrennt blieben, würde das die endgültige Trennung so schmerzlos wie möglich machen. Und das bedeutete zwangsläufig, dass er nicht mehr mit ihr schlafen konnte, eine Qual mit der er sich abfinden musste.
Nach zweitausend Meilen, der Überquerung der Rocky Mountains, der Blue Mountains und der Cascades, der Reise längs des Platte River und der zweimaligen Überquerung des Snake River gelangten sie ins Willamette Valley Auf den Tag genau ein halbes Jahr nach ihrer Abreise aus St. Joe lenkte Tanner den Planwagen über die schlammige Main Street von Oregon City. Es war bereits eine betriebsame Stadt, bewohnt von Siedlern, Farmern und Geschäftsleuten, und so erregte die Ankunft eines weiteren Wagens nicht viel Aufsehen. Tanner erkundigte sich nach dem Weg zum Mietstall und fand das Gebäude binnen Minuten am nördlichen Ende der Stadt.
»Ihr Leute wollt euren Wagen und die Ochsen verkaufen?, fragte der Stallmann, als er Tanner half, die Tiere auszuschirren.
Tanner gab die Frage an Ashley weiter, da ihr der Wagen und das Gespann gehörten.
»Ja, kennen Sie denn jemanden, der sich dafür interessieren könnte?«, fragte Ashley.
Der Stallmann nickte. »Eine Gruppe von Leuten bereitet sich auf die Rückfahrt in den Osten im kommenden Frühjahr vor. Sie suchen gute Wagen. Ihrer scheint in recht guter Verfassung zu sein. Es überrascht mich, dass Sie allein gereist sind. Die meisten Auswanderer ziehen es vor, sich Trecks anzuschließen.«
»Wir waren beim Cramer-Treck, mussten ihn jedoch verlassen«, sagte Tanner und verzichtete auf Einzelheiten. »Können Sie uns ein gutes Hotel empfehlen?«
»Das Willamette ist das beste in der Stadt. Nichts Besonderes nach östlichem Standard, aber sauber. Das Essen dort ist auch gut. Wollt ihr Leute siedeln?«
Ashley holte tief Luft und sagte: »Ich hoffe, eine Stelle als Lehrerin zu bekommen. In Chicago war ich Lehrerin und möchte in dem Beruf weiterarbeiten. Was Mr MacTavish anbetrifft, so kann ich nicht für ihn antworten.«
»Ihr seid nicht verheiratet?« Der Stallmann wirkte überrascht.
Ashley schickte Tanner einen beredten Blick. »Nein, Mr MacTavish und ich sind nicht verheiratet. Der Treck, mit dem wir reisten, bekam Probleme. Die Hälfte der Siedler starb an Fieber, und die meisten Überlebenden haben sich in Boise niedergelassen. Ich entschied mich, nach Oregon City weiterzufahren. Mr MacTavish ist ein enger Freund der Familie. Mehr wie ein Bruder. Er versprach meinem Zwillingsbruder, mich sicher nach Oregon zu bringen.«
Tanner empfand unerklärlichen Zorn, als Ashley kühn erklärte, dass sie ihn als einen
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